Özil-Frust neben EM-Freude: Löw schwänzte das DFB-Bankett

Trotz des Zuschlags der EM 2024 ist die Enttäuschung bei Joachim Löw groß.
 ©dpa / Soeren Stache

Joachim Löw und Oliver Bierhoff wollten sich in London mit Mesut Özil aussprechen. Doch der Arsenal-Star ließ das Treffen platzen. Der Coach zeigt sich enttäuscht und schwänzte sogar das DFB-Bankett.

Update 28. September, 15.35 Uhr: Alle weiteren Begebenheiten rund um die Personalie Mesut Özil finden Sie in unserem neuen News-Ticker. Außerdem berichten wir für Sie über die Hochzeit von Mesut Özil und Amine Gülse, zu der kein aktueller deutscher Nationalspieler erscheinen wird.

Update 28. September 2018, 12.35 Uhr:

Die Freude über den Zuschlag für die EM 2024 währte bei Joachim Löw offenbar nicht sonderlich lange. Noch am Donnerstagabend ging es für ihn wieder Richtung Heimat. Ein möglicher Grund: Der Stachel in der Causa Mesut Özil sitzt tief beim Bundestrainer, die Enttäuschung kann er nicht verbergen. 

„Selbstverständlich hätte ich die Chance wahrgenommen, mit Mesut zu sprechen. Das liegt mir nach wie vor am Herzen", sagte Löw über die gescheiterte Aussprache zu Wochenbeginn in London. Die Gründe für das Abblocken von Özil kennt Löw auch nicht. Er zeigt sich ratlos. Und nicht nur das. Zum Teil blitzen auch Vorwürfe durch.  

„Jeder wusste Bescheid, dass wir kommen", sagte Löw, der seit dem geräuschvollen Rücktritt seines früheren Lieblingsspielers nichts von dem 29-Jährigen gehört hat: "Logischerweise hätte ich mir erhofft, dass mich ein Spieler, der so lange mit mir gearbeitet hat, persönlich anruft. Und wenn es nur für eine Minute ist. Das war bislang immer der Fall. Das hätte ich erwartet - gerade von Mesut." 

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Grindel nach Özil-Korb für Löw: „Natürlich haben wir ihm auch den WM-Titel zu verdanken, aber...“

Update 28. September 2018, 6.17 Uhr: DFB-Präsident Reinhard Grindel hat die Hoffnung auf eine klärende Aussprache zwischen Mesut Özil, Joachim Löw und Oliver Bierhoff noch nicht aufgegeben. „Ich finde es nicht richtig, dass man angesichts der Vorwürfe, die Mesut Özil erhoben hat, nicht ins Gespräch kommen kann“, sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bunds nach dem Zuschlag für Deutschland im Rennen um die Fußball-EM 2024. „Natürlich haben wir ihm auch den WM-Titel zu verdanken, aber er hat auch Jogi Löw eine ganze Menge zu verdanken und ich finde, dass es sich gehört, ein persönliches Gespräch zu führen.“

Löw hatte sich zuvor nach einem geplatzten Treffen mit dem Ex-Weltmeister bei dessen Verein FC Arsenal enttäuscht von Özil gezeigt. „Mesut war nicht da, von daher müssen wir akzeptieren, dass er aktuell nicht mit uns sprechen will. Die Gründe kenne ich auch nicht“, sagte der 50-Jährige. „Das (Gespräch) hätte ich mir erwartet, gerade von Mesut. Persönlich bin ich darüber enttäuscht, wenn man so lange zusammengearbeitet hat. Und der Mesut war ein Klassespieler, da hätte ich mir ein persönliches Gespräch gewünscht.“

Löw und Bierhoff suchen Gespräch mit Özil auf Arsenal-Gelände - dort erleben sie dicke Überraschung

Update 26. September 2018, 22.24 Uhr: Nach Mesut Özils Rücktritt aus der Nationalmannschaft hat Bundestrainer Joachim Löw mehrmals versucht, seinen ehemaligen Lieblingsspieler zu erreichen - jedoch vergebens. Wie Bild nun berichtet, waren Bundestrainer Jogi Löw und Teammanager Oliver Bierhoff im Zuge der Weltfußballerwahl 2018 auf dem Trainingsgelände des FC Arsenal, um die deutschen Profis Bernd Leno, Skhodran Mustafi und Nachwuchschef Per Mertesacker zu besuchen. Bierhoff habe die Nationalspieler vorab informiert, auch Özils Berater sei über den Besuch informiert gewesen. Vor allem eine Aussprache mit Mesut Özil nach dessen Rücktritt war das Ziel des Besuchs.

Am Trainingsgelände in Colney im Londoner Norden angekommen, standen Bierhoff und Löw jedoch vor verschlossenen Toren. Der Grund: Arsenal-Trainer Unai Emery hatte den beiden den Zugang zum Training verboten. Und das, obwohl die Spieler des FC Arsenal nur ein Regenerationstraining abhielten. Bierhoff meinte dazu: "Wir hätten uns gerne mit Mesut unterhalten. Aber wir müssen akzeptieren, dass er momentan das Gespräch mit uns nicht haben will.“

Die Verweigerung von Emery könnte man als Affront gegen die DFB-Delegation werten. Die wahre Frage ist jedoch: wer wollte den deutschen Nationalspielern den Kontakt mit Löw und Bierhoff verbieten? Der DFB will von weiteren Kontaktversuchen absehen, nachdem Özil mehrmals abgelehnt hat. Özils Berater wollte sich gegenüber der Bild nicht dazu äußern.

Update vom 25. September 2018: Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat sich zu den beiden Fotos mit Mesut Özil und Ilkay Gündogan geäußert. In einem Interview mit der Funke Mediengruppe sagte Erdogan „Es gibt nichts zu bedauern“. "Wie Sie wissen, hat sich Lothar Matthäus mit Wladimir Putin getroffen. Unsere Spieler sollten auch in der Lage sein, mit freiem Gewissen handeln zu können. Ich bedauere die Personen, die das kritisieren."

Der 64-Jährige betonte, das Treffen in London sei nicht seine erste Begegnung mit Özil gewesen: "Wir sind uns viele Male bei verschiedenen Gelegenheiten begegnet. Ebenso treffen wir uns mit türkischstämmigen Bürgern in verschiedenen Ländern. Mesut ist jemand, der in London lebt. Warum soll ich ihn nicht treffen, wenn ich schon da bin?"

Der in westlichen Ländern umstrittene Staatschef stellte eine Gegenfrage: "Sollten wir, wenn ein deutscher Fußballspieler, der in unserem Land spielt, ein Foto mit Frau Merkel macht, ihn dann lynchen? Diese Logik ist nicht nachzuvollziehen." Özil und Gündogan könnten sich "beiden Ländern zugehörig fühlen. Dem Land, in dem sie geboren sind, und dem Land, aus dem ihre Eltern kommen."

Erdogan sucht klärendes Gespräch mit Merkel

Erdogan kündigte für seinen Deutschland-Besuch am Freitag und Samstag ein klärendes Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel an. Die Türkei bewirbt sich wie Deutschland um die Austragung der Europameisterschaft 2024, die am Donnerstag vergeben wird.

Ein Gespräch über Fußball sei zwischen ihm und Merkel sei zwar "nicht geplant", sagte Erdogan, "aber wenn sie Mesut Özil und Ilkay Gündogan anspricht, dann würde ich auch über Fußball mit ihr reden."

Dass Özil und Gündogan für Deutschland spielen beziehungsweise spielten und nicht für die Türkei, sehe er ihnen nach, beteuerte Erdogan: "Wir sind stolz auf unsere in Deutschland lebenden Mitbürger. In der Tat sagte Mesut Özil: 'Ich spiele für Deutschland, aber trage die Türkei in meinem Herzen.'"

Erdogan ging auch auf ein Telefonat mit Özil nach dessen Rücktrittserklärung ein, in welcher der Weltmeister von 2014 Rassismus-Vorwürfe anführte: "Er hat die deutsche Nationalmannschaft nicht grundlos verlassen. Jeder andere, der mit diesen rassistischen Attacken und Beleidigungen zu kämpfen hätte, würde dieselbe Reaktion zeigen."

Unai Emery über Mesut Özil: „Er sieht glücklich aus“

Update vom 14. September 2018: In den Wochen seit seinem Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft hagelte viel Kritik auf Mesut Özil ein. Inzwischen scheint sich der 29-Jährige aber mit seiner Situation abgefunden zu haben. „Beim ersten Mal ohne Nationalmannschaft könnte ihm vielleicht etwas anders gewesen sein, aber jeden Tag, den wir zusammen arbeiten, beobachte ich ihn - und er sieht glücklich aus“, verriet Arsenals Cheftrainer Unai Emery auf der Pressekonferenz vor dem Premier-League-Spiel gegen Newcastle United.

Mit den sportlichen Leistungen des 29-Jährigen scheint der neue Teammanager der „Gunners“ bislang noch nicht ganz zufrieden zu sein. „Er kann sich verbessern. Er kann mehr“, so Emery. „In diesem Prozess werden wir ihn unterstützen, seine Qualitäten für uns wiederzufinden.“

Von einem schlechten Verhältnis zum Mittelfeldakteur will der 46-jährige Spanier nichts wissen: „Ich habe ein gutes und professionelles Verhältnis mit Mesut Özil. Ich versuche, das Maximum aus ihm herauszuholen. Außerdem habe ich diese Woche in der Zeitung gelesen, ich habe unserem Greenkeeper gesagt, er solle den Rasen vor dem Duell gegen Manchester City nicht bewässern. Das stimmte nicht. Genauso stimmt es nicht, dass ich ein schlechtes Verhältnis mit Mesut hätte.“ Am dritten Spieltag gegen West Ham United (3:1) stand Özil nicht im Kader des FC Arsenal. Emery begründete sein Fehlen damals mit einer Erkrankung, doch der Mittelfeldakteur soll sich im Training einen heftigen Streit mit seinem Coach geliefert haben.

Arsenal-Trainer Emery freut sich über Mesut Özils Rücktritt aus der Nationalmannschaft

Update, 13. September: Arsenal-Coach Unai Emery freut sich über den Rücktritt von Mesut Özil aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Das gab der Trainer der Gunners auf der Pressekonferenz vor dem Liga-Spiel gegen Newcastle United am Samstag bekannt. Der Spanier erhofft sich von dem Rückzug des deutschen Spielmachers aus der Nationalelf eine positive Auswirkung auf Özils Leistungen in London. 

„Wenn Spieler nicht mehr international spielen, tut es ihnen gut, sich nur auf ihre Mannschaft zu konzentrieren. Für Mesut und auch für mich ist es wichtig, dass er seinen Fokus jeden Tag auf uns richtet", sagte der 46-Jährige. Özil kam beim FC Arsenal, bei dem er seit dem Abgang von Jack Wilshere das prestigeträchtige Trikot mit der Nummer zehn trägt, in der laufenden Saison in drei Spielen zum Einsatz, kann jedoch noch keine Torbeteiligung vorweisen.

Thomas Müller erklärt, was sich durch den Özil-Rücktritt im DFB-Team geändert hat

Update, 12. September: In den ersten beiden Spielern nach dem Özil-Rücktritt konnte Thomas Müller schon eine Veränderung im DFB-Team feststellen: „Grundsätzlich hat unser Spiel durch den Rücktritt von Mesut Özil eine Veränderung erfahren. Für die Zukunft haben wir erst mal kein starres System, dafür viele Spieler für die Halbräume“, so Müller in der SportBild

Angesprochen darauf, wer die Rolle von Özil in der Nationalmannschaft übernehmen könnte, sagt Müller: „Für den offensiven Mittelfeld-Bereich gibt es in Deutschland derzeit viele gute Spieler. Die Partien gegen Frankreich und Peru haben gezeigt, dass wir nun gegen jeden Gegner anders agieren müssen.“

Zudem plant Jogi Löw sein System generell etwas umstellen zu wollen: „Der Bundestrainer will mehr Variabilität reinbringen und wird immer wieder andere Spielertypen bringen. Daher ist nicht ein Platz frei geworden, sondern es bieten sich viele Möglichkeiten – auch für mich“, erklärt Müller.

Jerome Boateng bedauert Özil-Rücktritt: „Traurig zu sehen, dass es so ein unschönes Ende wurde“

Update 12. September: Jerome Boateng gehörte zu den Spielern, die sich bei der Nationalmannschaft mit Mesut Özil gut verstanden. Beide gehörten zur sogenannten „Bling-Bling-Fraktion“ im DFB-Team. Dementsprechend bedauert der Abwehrspieler des FC Bayern die ganze Affäre um Özil, dessen Foto mit Erdogan und dem anschließenden Rücktritt aus der Nationalmannschaft. „Es ist sehr traurig zu sehen, dass es so ein unschönes Ende wurde bei einem lange wichtigen Spieler für die Nationalmannschaft“, erklärte Boateng gegenüber der Bild.

Bekanntermaßen meldete sich Özil nicht persönlich bei Bundestrainer Joachim Löw, um seinen Rücktritt zu erläutern, sondern bevorzugte den Weg über Twitter. Eine telefonische Kontaktaufnahme seitens des Bundestrainers schlug fehl, Özil war für Löw nicht zu erreichen. Boateng hofft auf Änderung: „Ich würde mich freuen, wenn nun zumindest das Gespräch zwischen Mesut und Jogi Löw zustande kommen könnte, um beide Seiten zu verstehen.“

Kevin-Prince Boateng überrascht mit Theorie zum Rücktritt von Mesut Özil aus der DFB-Elf

Update 11. September: Nachdem sich bereits mehrere Nationalmannschaftskollegen und internationale Stars zum Rücktritt von Mesut Özil aus dem DFB-Team geäußert haben, hat nun auch Ex-Bundesliga-Star Kevin-Prince Boateng Stellung zum Thema bezogen. „Ich war geschockt“, erklärte der 31-Jährige gegenüber Bild: „Damit habe ich nicht gerechnet.“

Auf die Frage, warum Özil diesen drastischen Schritt gewählt hat, überrascht der Bruder von Nationalspieler Jérôme Boateng mit einem neuen Erklärungsansatz: „Ich glaube, es war eine Reaktion aus dem Stress heraus, und ich spreche da aus Erfahrung. Ich weiß ja, wie es ist, wenn sich alle auf dich eingeschossen haben, wenn du wirklich hart kritisiert wirst, wenn deine Familie angegangen wird. So etwas macht dich fertig, das kannst du nicht mal eben so verarbeiten.“ Boateng hatte in der Vergangenheit selbst immer wieder auf und neben dem Platz mit seiner provokanten Art für Schlagzeilen gesorgt

Der Mittelfeldspieler, der im Sommer von Eintracht Frankfurt in die Serie A zu US Sassuolo Calcio gewechselt war, schließt auch eine Rückkehr von Özil im Nationaltrikot nicht völlig aus: „Vielleicht kommt der Tag, wo er sagt: ‚Ich würde gern‘ wieder zurück.‘ Dann muss man schauen, ob sich die Tür noch mal öffnet“, sagte Boateng: „Es heißt zwar, sie sei unwiederbringlich zu, aber wer weiß, was passiert.“

Mesut Özil gibt erstes Interview nach Rücktritt aus deutscher DFB-Elf 

Update 10. September: Seit seinem knallharten Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft ist es ruhig um Mesut Özil geworden. Auch zu seinem ehemaligen Trainer Jogi Löw kappte der Arsenal-Spieler alle Leitungen, ignorierte jegliche Kontaktaufnahme von Seiten des DFB. Nun gab der 29-Jährige nach wochenlangem Schweigen sein erstes Interview. Im Gespräch mit dem „Arsenal Player“  sprach Özil über sein ganz persönliches Highlight in seiner Fußballkarriere. Dabei betonte er überraschenderweise keinesfalls den Gewinn der Weltmeisterschaft mit dem deutschen Team 2014, sondern sein erstes Treffen mit Legende und Vorbild Zinedine Zidane. 

"An meinem ersten Tag bei Real Madrid war ich ein wenig nervös wegen der großen Spieler. Besonders nervös war ich aber, als ich Zinedine Zidane traf" so Özil im Interview. Um die Bedeutung der Begegnung hervorzuheben verdeutlicht Özil: „Das war mein Highlight." Demnach war er nervös, glücklich aber auch dankbar. 

Die Chance sich im Interview zu seinem umstrittenen Rücktritt aus der Nationalelf, seinen Anschuldigungen gegen den DFB oder das Ignorieren von Jogi Löw zu äußern, nutzte Mesut Özil jedoch nicht. 

NBA-Star Enes Kanter schaltet sich in Diskussion ein und verteidigt Mesut Özil 

Update vom 08.September, 19.54 Uhr: Die Debatte rund um die stark umstrittenen Fotos von Mesut Özil und Ilkay Gündogan reißt nicht ab. Nun schaltet sich NBA-Star Enes Kanter in die Diskussionen ein. Der türkischstämmige Sportler erklärt gegenüber der „Daily Mail“, dass die Fotos mit dem türkischen Präsidenten Erdogan aus einem anderen Grund erschienen sein könnten. "Erdogan lässt gerne Fotos von sich mit Stars schießen, um den anderen Türken zu zeigen, dass er die Unterstützung berühmter Personen genießt", behauptet Kanter. 

Der 26-Jährige geht sogar noch weiter und nimmt die beiden kritisierten Fußballer in Schutz: „Ich weiß nicht, ob Özil oder Gündogan wirklich Erdogan mögen oder nicht“. Der NBA-Star äußert seine Aussagen aus einem bestimmten Grund. "Wenn Özil und Gündogan eine andere Sicht der Dinge präsentieren würden als die gerade vorherrschende öffentliche Meinung in der Türkei – sie würde das gleiche Schicksal ereilen wie mich“, deutet Kanter an. 

Der 26-Jährige äußerte sich vor einiger Zeit kritisch über den türkischen Präsidenten und die Regierung. Als Folge wurde Kanter nicht nur die türkische Staatsbürgerschaft entzogen, er wird seitdem mit internationalem Haftbefehl gesucht. Auf Reisen außerhalb der Vereinigten Staaten verzichtet Kanter deshalb. Sein Vater sei bereits zweimal festgenommen worden, seine komplette Familie und die Sponsoren des Sportlers unter Druck gesetzt worden. Dies sei für viele Sportler der Grund, sich zu politischen Themen nicht zu äußern, so der 26-Jährige. 

Marco Reus spricht über Mesut Özil - er hatte Kontakt zum Ex-DFB-Spieler

Update vom 8. September, 10.42 Uhr: Marco Reus hat sich zur Thematik rund um Mesut Özil geäußert. Das Internetportal sportbuzzer.de sprach mit dem Nationalspieler und fragte, ob er nach der WM 2018 noch Kontakt zu Mesut Özil gehabt habe. Reus antwortet: „Ja, wir haben ein paar Mal geschrieben.“ Damit ist er Bundestrainer Jogi Löw voraus, der auf einer Pressekonferenz erzählt hatte, dass er Özil nicht erreiche. 

Auf die Nachfrage, ob sich seine Meinung nach der Özil-Debatte über den Arsenal-Star geändert habe, meint Reus: „Ich bin persönlich mit Mesut immer super ausgekommen, fand ihn als Mensch extrem angenehm, er hat mich immer unterstützt und war sportlich einer der besten Spieler, mit denen ich bisher zusammengespielt habe. Was Drumherum gelaufen ist, dazu ist genug gesagt worden und sollte endlich abgehakt sein. Es bringt niemandem etwas, wenn das Thema immer wieder aufgewärmt wird.“

Talk-Gast empfindet Mesut Özils Verhalten als scheinheilig

Update vom 7. September, 11.32 Uhr: Es waren deutliche Worte, die die Journalistin und Kriegsberichterstatterin Düzen Tekkal (40) am Mittwochabend in der Sendung „Markus Lanz“ über den Fall Mesut Özil fand. Sie übte besonders Kritik daran, dass Mesut Özil ihrer Meinung nach mit zweierlei Maß messe. 

Einerseits habe er sich mit Recep Tayyip Erdogan ablichten lassen, der Menschen in seinem eigenen Land rassistisch diskriminiere. Andererseits habe Özil aber selbst dem DFB Rassismus ihm gegenüber vorgeworfen. Sie finde diese Doppelmoral „bigott“ - also scheinheilig. „In dem Moment, in dem er Rassismus in Deutschland beklagt hat, hat er beim Rassismus in der Türkei ein Auge zugedrückt“, kritisierte Tekkal das Verhalten Özils.

Aber nicht nur das stieß ihr sauer auf. „Ich finde schon, dass wir von einem Leistungsträger eine gewisse Loyalität für das Land, für das er aufläuft, verlangen können.“ Leistung alleine reiche nicht, wenn die Wertevermittlung nicht erfolge. „Das Foto von Erdogan und Özil zeigt, dass wir alle so ein bisschen gescheitert sind“, so das Fazit der Journalistin mit türkischen Wurzeln.

Löw äußert sich zu Özil: „Natürlich bin ich menschlich enttäuscht ...“

Update vom 6. September, 23.27 Uhr: Mit dem 0:0 gegen Weltmeister Frankreich ist der deutschen Nationalmannschaft ein erster Schritt zur Rehabilitation geglückt - das heißt aber nicht, dass alle Wunden der desaströsen Weltmeisterschaft in Russland bereits verheilt sind: Bundestrainer Joachim Löw hat sich unmittelbar nach dem Unentschieden in der Nations League zum Fall Mesut Özil geäußert - und das nicht unbedingt positiv.

„Natürlich habe ich erwartet, dass er mich anruft, dass er mich persönlich anruft und informiert“, sagte Löw im ZDF mit Blick auf den über Social Media kommunizierten Rücktritt Özils. „Logischerweise bin ich deswegen auch enttäuscht“, gab der Bundestrainer zu - „auch menschlich bin ich enttäuscht“, präzisierte Löw: „Wir sind diesen Weg viele Jahre gemeinsam gegangen“. Warum Özil nun schweige, wisse er nach wie vor nicht.

Allerdings bemühte sich Löw auch zu betonen: Das Tischtuch sei wegen der Vorfälle nicht dauerhaft zerschnitten. Er werde sicher noch einmal versuchen, Özil zu erreichen, kündigte Löw an. „Ich werde wieder die Initiative ergreifen“, erklärte er - vielleicht sei schon nach dem Länderspiel gegen Peru am Wochenende die Zeit gekommen.

Hummels über Özil-Rücktritt: „Es gab ja nicht das eine Thema“

Update vom 6. September, 9.21 Uhr: Mats Hummels gilt als jemand, der bei strittigen Themen eine klare Meinung hat und diese auch gern mal öffentlich vertritt. Umso erstaunlicher, dass der Innenverteidiger in der Affäre um Mesut Özils umstrittenes Foto mit Türkei-Präsident Recep Tayyip Erdogan und den Rücktritt Özils aus der Nationalmannschaft nicht kommentiert hat.

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Im Interview mit dem kicker erklärt Hummels sein Schweigen. Auf die Frage, warum er nicht eingriff, als die Causa „Erdogate“ vor und während der WM eskalierte, antwortet der 29-Jährige: „Wir haben intern darüber gesprochen. Aber ich habe es nicht als so einflussnehmend auf unsere Leistung erachtet, wie es am Ende wahrscheinlich doch war. Vielleicht war das falsch eingeschätzt.“

Auch, als Özil seinen Rücktritt aus dem DFB-Team in einem mehrseitigen Statement via Twitter bekannt gab und dabei Rassismus in der Gesellschaft und in Teilen des DFB anprangerte, schwieg Hummels. Warum? „Es gab ja nicht das eine Thema bei Özil“, erklärt Hummels: „Seine Rücktrittserklärung war vier, fünf Seiten lang. Ich überlegte, ob ich mich äußern sollte - zu welchem der sechs, sieben Themen.“

Werner über Özil: „Er war immer okay zu mir“

Update vom 6. September, 9.05 Uhr: Als einer der wenigen aus der Nationalmannschaft hatte sich Timo Werner bereits zu Mesut Özil geäußert. Im Interview mit dem Münchner Merkur sprach er erneut über den ehemaligen DFB-Star und sagte: „Er war immer okay zu mir.“ Das ganze Interview lesen Sie auf merkur.de*.

Löw über mögliches Özil-Comeback deutlich: „Überhaupt kein Thema“

Update vom 5. September, 08.23 Uhr: Bei seinem Rücktritt erklärte Mesut Özil, dass er nicht mehr für Deutschland spielen wolle, „solange ich dieses Gefühl von Rassismus und Respektlosigkeit verspüre“. Mit diesen anscheinend mit Bedacht gewählten Worten ließ sich der Mittelfeldspieler des FC Arsenal eine kleine Hintertüre für ein Comeback in der Nationalmannschaft offen.

Doch diesen kleinen Spalt in der Tür hat der Bundestrainer jetzt höchstpersönlich geschlossen. „Mesut Özil hat aus meiner Sicht klar seinen Rücktritt erklärt und die Tür damit selbst zugemacht“, erklärte Joachim Löw im Gespräch mit der Sport Bild. „Ein Comeback ist daher überhaupt kein Thema.“ Das Thema DFB-Team ist für Özil also endgültig beendet.

Löws klare Entscheidung hat sicherlich auch mit seiner persönlichen Enttäuschung über Özils Rücktritt zu tun. Dieser hatte ihm seine Entscheidung nicht persönlich mitgeteilt, sondern über seinen Berater. Jegliche Art von Kontaktaufnahme von Löw in Richtung Özil verlief seither erfolglos, es herrscht Funkstille.

Sie wollen wissen, wie Bundestrainer Jogi Löw in der Nations League gegen Frankreich ohne Mesut Özil spielen lässt? Auf tz.de* finden Sie die voraussichtliche Aufstellung von Deutschland.

EM-Bewerbung nach Özils Vorwürfen in Gefahr? - DFB-Präsident äußert sich

Update vom 4. September, 11.06 Uhr: DFB-Präsident Reinhard Grindel hat bekräftigt, dass der geräuschvolle Rücktritt von Mesut Özil aus der Nationalmannschaft seiner Meinung nach keine Auswirkungen auf die deutsche Bewerbung um die Fußball-EM 2024 haben wird. Er habe "großes Vertrauen", dass die Entscheidungsträger in der Europäischen Fußball-Union (UEFA) Özils Rassismus-Vorwürfe einschätzen und "relativieren" können, sagte Grindel der Nachrichtenagentur AFP: "Ich denke, es wird keinen Einfluss haben."

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) konkurriert bei der Vergabe durch das UEFA-Exekutivkomitee am 27. September mit der Türkei. "Ich denke, es ist gut für den Fußball in Europa und für die UEFA, einen Ausrichter zu haben, dessen politische und ökonomische Lage stabil ist", sagte Grindel, der die Erfahrung Deutschlands in der Ausrichtung großer Turniere betonte. 

Zum Foto von Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, das die Krise im DFB ausgelöst hatte, äußerte Grindel: "Am Ende hat das nichts damit zu tun, ob der Spieler einen Migrationshintergrund hat oder nicht. Wenn ein deutscher Spieler während einer Wahlkampagne ein Foto mit einem rechten Politiker in Deutschland gemacht hätte, hätten wir die gleiche Debatte, und der DFB hätte genauso reagiert." Der DFB stehe für Werte wie "Respekt, Toleranz, Fair Play, Meinungs- und Pressefreiheit", sagte Grindel: "Dieses Foto hat unsere Fans aufgeregt, weil Präsident Erdogan nicht für diese Werte steht."

Harte Worte wegen kalter Schulter für Löw: Ex-DFB-Sprecher Stenger kritisiert Özil scharf

Update vom 3. September, 22.40 Uhr: Mesut Özil zieht weiter Unmut auf sich. Nun hat Harald Stenger, der frühere Pressesprecher des DFB, den früheren Spielmacher der Nationalelf scharf kritisiert. In der Talkrunde „Sky 90“ regte sich Stenger vor allem über mangelhafte Kommunikation Özils auf. 

„Es ist unfassbar, dass ein Mesut Özil es nicht schafft, beim Bundestrainer ans Telefon zu gehen“, sagte Stenger. Ein „Danke für die Zusammenarbeit“ wäre eigentlich angebracht gewesen: „Ich finde das niveaulos und skandalös von Mesut Özil." Das umstrittene Foto Özils mit dem türkischen Präsidenten Erdogan sei zudem ein klarer Fehler gewesen - das habe auch Özil klar sein müssen, betonte Stenger. „So doof kann keiner sein, um das nicht einzuschätzen."

Zugleich zeigte Stenger aber auch grundsätzlichen Respekt vor dem Menschen und Fußballer Özil. „Es tut mir wirklich leid, dass sagen zu müssen, weil er war ein angenehmer Zeitgenosse in der Nationalmannschaft. Er war auch ein wichtiger Zeitgenosse“, betonte er. Dass Özils fußballerische Leistung schlechtgeredet werde könne er nicht verstehen, erklärte Stenger - wohl auch mit Blick auf eine umstrittene Äußerung Uli Hoeneß‘.

Bierhoff will Kontakt zu Özil suchen

Update vom 3. September, 19.00 Uhr: Oliver Bierhoff bedauert weiterhin die Umstände des Rücktritts von Mesut Özil aus der Fußball-Nationalmannschaft und hofft auf eine Aussprache mit dem Arsenal-Star. „Ich hoffe, dass wir den Weg zum Gespräch finden. Denn ich will die Dinge verstehen, die passiert sind. Ich versuche weiterhin, mit ihm in Kontakt zu kommen und mit ihm zu sprechen“, sagte der DFB-Teammanager in einem Interview den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Auch eine überraschende Personalie im Nationalmannschafts-Umfeld verkündete Bierhoff.

Mesut Özil bekommt Einladung von Weidenfeller - und antwortet nicht mehr

Update vom 3. September, 12.56 Uhr: Roman Weidenfeller wird am Freitag sein Abschiedsspiel bestreiten. Lange Jahre war der Torhüter die Nummer eins bei Borussia Dortmund und durfte sogar Meisterschaften feiern. Zu einem Höhepunkt seiner Karriere zählt sicherlich auch der Weltmeister-Titel 2014 in Brasilien.

Auch wenn der Ersatz-Keeper nicht zum Einsatz kam, wurde von Verantwortlichen immer wieder betont, wie wichtig jeder einzelne Spieler gewesen sei. Weidenfeller durfte sogar vor dem Algerien-Spiel eine Kabinenansprache halten. „Der Bundestrainer kam kurz vor dem Spiel auf mich zu und bat mich, die Ansprache zu halten. Das hat mich überrascht und gefreut, weil darin sicher eine gewisse Wertschätzung durch Löw zum Ausdruck kam. Ich habe der Mannschaft dann ordentlich eingeheizt“, sagt der 38-Jährige beim Kicker. 

Ein Teamkollege, der damals im Achtelfinale gegen Algerien traf, war Mesut Özil. Den derzeit umstrittenen Mittelfeldspieler von Arsenal hat der ehemalige Keeper gefragt, ob er zum Abschiedsspiel kommen mag. „Ich habe ihn eingeladen. Er hat geantwortet, dass er erst mal abwarten will. Das war vor ein paar Wochen. Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört“, so Weidenfeller im Interview mit der Bild. 

Auch Joachim Löw hatte Özil Funkstille vorgeworfen. Der Bundestrainer hatte dem ehemaligen Nationalspieler versucht zu kontaktieren, jedoch noch keine persönliche Stellungnahme zum Rücktritt erhalten.

Wie jetzt bekannt wurde, wird Roman Weidenfeller neuer TV-Experte bei RTL. Er wird dabei die Spieler der Europa League analysieren.

Rassismus-Vorwurf: DFB-Kumpel widerspricht Özil - und berichtet von „unangenehmen Situationen“

Update vom 2. September, 14.48 Uhr: Der dunkelhäutige Fußball-Nationalspieler Jonathan Tah von Bundesligist Bayer Leverkusen spürt nach eigener Aussage "keinen Rassismus im Fußball". Der 22 Jahre alte Abwehrspieler reagierte damit unter anderem auf die Vorwürfe des 2014er-Weltmeisters Mesut Özil, der im Zuge seiner Demission von Rassismus gesprochen hatte.

"Ich glaube, dass es besser geworden ist", sagte Tah im Interview mit der Welt am Sonntag, "als wir vor ein paar Jahren bei Lazio Rom spielten, gab es durchaus unschöne Rufe." Allerdings erinnert sich der gebürtige Hamburger, Sohn einer Deutschen und eines Ivorers, an seine Jugendzeit: "Da gab es schon die eine oder andere unangenehme Situation. Aber eigentlich bin ich in einem Stadtteil aufgewachsen, der sehr multikulturell war - und das ist Hamburg-Altona noch heute. Rassismus hat meine Kindheit nicht geprägt."

Tah bekennt sich voll und ganz zu Deutschland: "Ich bin in Deutschland aufgewachsen, mit der Kultur hier, ich fühle mich hier wohl. Ich kann mit Stolz sagen, dass ich Deutscher bin. Meine Mutter würde mir auch den Kopf abreißen, wenn ich das nicht so empfinden würde (lacht)." In der Elfenbeinküste sei er "dann komplett der Europäer oder der Deutsche".

Özil auch in London unten durch? Ex-DFB-Star reagiert mit Instagram-Post

Update vom 2. September, 08.44 Uhr: Beim ersten Saisonsieg der „Gunners“ am vergangenen Wochenende fehlte er im Aufgebot - offiziell wegen einer Erkältung. Schnell wurde spekuliert, dass sich Mesut Özil mit dem neuen Trainer des FC Arsenal, dem Spanier Unai Emery, überworfen habe.

Letzterer hatte Özils Stellvertreter Aaron Ramsey nach dem 3:1-Erfolg gegen West Ham United demonstrativ gelobt. Der Ex-DFB-Spielmacher selbst glaubt offenbar nicht, in Ungnade gefallen zu sein. In einem Instagram-Post am Samstagabend hat der 29-Jährige versucht, die Spekulationen beiseite zu wischen.

Ready to face Cardiff tomorrow! #M1Ö #YaGunnersYa #COYG @premierleague @arsenal

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„Ready to face Cardiff tomorrow“, (Zu Deutsch: „Bereit für die morgige Partie gegen Cardiff“) hat der Mittelfeldmann ein Foto betitelt, das ihn in der Trainingskluft der „Gunners“ zeigt. Am Sonntag (14.30 Uhr) trifft der FC Arsenal auf den walisischen Aufsteiger. Özil geht offenbar fest davon aus, ins Aufgebot zurückzukehren. Bislang hat Coach Emery seinen Kader jedoch noch nicht offiziell benannt.

Flick über Özils Verhalten gegenüber Löw: „Jogi hätte es verdient gehabt, dass ...“

Update vom 31. August, 13.18 Uhr: Er arbeitete jahrelang an der Seite von Jogi Löw - und somit auch mit Mesut Özil. Doch dass die besondere Beziehung zwischen dem Bundestrainer und dessen einstigem Lieblingsschüler solch ein Ende nahm, hätte wohl auch Hansi Flick nicht erwartet. Im Interview mit Sport1 sprach der einstige Co-Trainer des DFB-Teams über die neuesten Enthüllungen rund um Mesut Özil.

Özil hatte sich nicht persönlich bei Löw gemeldet, um ihn über seinen Rücktritt zu informieren - und auch Anrufe und SMS des Bundestrainers ignorierte der einstige DFB-Star. Die Enttäuschung darüber war Joachim Löw bei der WM-Analyse anzusehen. „Ich kann Jogis Enttäuschung nachempfinden, aber so ist es im Leben“, so Flick. „Oftmals wird man von den Leuten am meisten enttäuscht, mit denen man ein ganz besonderes Verhältnis hatte.“

Und das hatten Löw und Özil über viele Jahre. „Ich habe es miterlebt, wie er ihn immer wieder unterstützt, gefordert und gefördert hat“, bestätigt Flick. Auch deshalb scheint er nicht verstehen zu können, wie es zu dem unschönen Ende kommen konnte. Flick: „Jogi hätte es verdient gehabt, dass man ihn zumindest mal anruft und ihm seine Gedanken mitteilt, man darüber offen spricht und diskutiert. Das hätte man von Mesut erwarten können.“

Nächster Rückschlag für Özil? Trainer spricht kurioses Verbot aus

Update vom 31. August: Für Mesut Özil sind die süßen Zeiten vorbei. Nach dem verkorksten Saisonstart der „Gunners“ zieht Coach Unai Emery die Zügel an. Neben individuellen Fitnesseinheiten hat der Spanier ein skurriles Verbot ausgesprochen, wie der Mirror berichtet.

Emery, der als Verfechter einer eiweißreichen Ernährung gilt, soll Fruchtsäfte vom Ernährungsplan gestrichen haben, weil diese zu viel Zucker enthalten. Stattdessen sollen die Arsenal-Akteure von nun an nur noch Mineralwasser trinken. Ob Özil ausgewiesener Fruchtsaft-Liebhaber ist, ist indes nicht bekannt.

Der 29-Jährige hat beim spanischen Neu-Coach einen schweren Stand. Nach einem schwachen Auftritt zum Saisonauftakt war bereits über einen möglichen Konflikt zwischen Spielmacher und Emery spekuliert worden.

Löw nicht angerufen: Kolumnist bezeichnet Özils Verhalten als „feige“

Update vom 30. August: Es waren deutliche Worte, die Joachim Löw am Mittwochmittag in der Pressekonferenz zur WM-Blamage fand. Das Thema: Mesut Özil und sein Rücktritt aus der Nationalmannschaft. Löw erzählte, dass er wochenlang versucht habe, den ehemaligen Nationalspieler zu kontaktieren - ohne Erfolg. Auch Özil selbst habe den Bundestrainer "bis heute nicht angerufen. Ich habe seit eineinhalb, zwei Wochen mehrfach versucht, ihn zu erreichen - per Telefon und SMS." Funkstille zwischen Joachim Löw und seinem ehemaligen Lieblingsspieler.

Das Verhalten von Mesut Özil stößt manchen Experten sauer auf. In einer Kolumne der Bild schrieb Journalist Alfred Draxler: „Den Bundestrainer nach so vielen Jahren nicht persönlich über den Rücktritt zu informieren, ist im Sport ein unanständiger Vorgang. Ob der Spieler einen Migrationshintergrund hat oder nicht, spielt dabei keinerlei Rolle. So bleibt am Ende nur ein feiges Schweigen!“

Während Joachim Löw freit über den Özil-Rücktritt sprechen konnte, bekam ein anderer Fußball-Star Redeverbot. Bei seiner Vorstellung in Istanbul durfte Loris Karius keine Fragen zu Mesut Özil beantworten.

Mesut Özils Nummer 10 im DFB-Team - dieser Spieler bekommt sie

Update vom 30. August 2018, 13.30 Uhr: Der Leverkusener Julian Brandt übernimmt in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft die Rückennummer 10 und tritt damit in die Fußstapfen des zurückgetretenen Mesut Özil. Das geht aus der offiziellen Liste des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für die anstehenden Länderspiele gegen Frankreich (6. September) und Peru (9. September) hervor.

Özil hatte die prestigeträchtige Nummer im Sommer 2016 übernommen, nachdem Lukas Podolski aus der Nationalmannschaft zurückgetreten war. Bei der vergangenen WM in Russland war Brandt noch mit der Nummer 20 aufgelaufen.

Joachim Löw nimmt auf DFB-PK Stellung zum Özil-Rücktritt

Update vom 29. August: Bei seiner Pressekonferenz am Mittwoch hat sich Jogi Löw auch zum Rücktritt von Mesut Özil geäußert. „Sein Berater hat mich angerufen und mir mitgeteilt, dass er seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt gibt. Der Spieler hat mich nicht angerufen, bis heute nicht. Ich habe seit zwei Wochen mehrfach versucht, ihn zu erreichen, das ist mir nicht gelungen. Das muss ich so akzeptieren“, sagte Löw in München.

Die viel diskutierten Fotos mit dem türkischen Präsidenten habe man in der DFB-Spitze unterschätzt. Das Thema habe Kraft gekostet und sei nervenaufreibend gewesen, es sei aber kein Alibi für das WM-Aus. Aus sportlichen Gründen seien Özil und Ilkay Gündogan wichtig gewesen. Er betont: „Es gab niemals eine Art von Rassismus in unserer Mannschaft! Mesut und Ilkay haben sich immer voll mit uns identifiziert.“

„Mit seinem Vorwurf über Rassismus hat Mesut ganz einfach auch überzogen. Es gab nie in der Mannschaft auch nur einen Ansatz von Rassismus, keinen Ansatz von rassistischen Äußerungen“, betonte Löw. Özil hatte unter anderem dem DFB-Präsidenten Reinhard Grindel Rassismus vorgeworfen. „Dass dieser Rücktritt so vollzogen wurde, schmerzt uns alle, ihn ja auch“, bemerkte Manager Oliver Bierhoff.

Gerhard Schröder nimmt Mesut Özil in Schutz

Update vom 28. August: Mesut Özil hat für seine Fotos mit Recep Tayyip Erdogan eine Menge Kritik abbekommen. Deutlich anders sieht es Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). Er hat den zurückgetretenen Nationalspieler Mesut Özil in der Affäre um dessen Fotos mit dem türkischen Staatspräsidenten in Schutz genommen. 

Bei einem Besuch des Nachwuchsleistungszentrums von Hannover 96 kritisierte der 74-jährige Aufsichtsratsvorsitzende des Vereins am Dienstag auch den Umgang des Deutschen Fußball-Bundes mit diesem Thema. „Ich denke, es hat zu wenig Verständnis für Mesut Özil gegeben“, sagte Schröder in einem Sky-Interview. 

Schröder weiter: "Als ein Junge, der nicht gerade aus goldenen Verhältnissen kommt - Vater war Arbeiter, Mutter war Putzfrau -, hat er einfach gesagt: Mein Präsident nimmt mich wahr, und warum soll er das nicht? Ich hätte damals empfohlen: Tiefer hängen das Ganze, das wäre vernünftiger gewesen."

Vogts mit deutlicher Kritik an Özil - das dürfte besonders schmerzen

Update vom 27. August: Kritik von so vielen selbsternannten Experten könnte an Mesut Özil abprallen. Doch wenn ein ehemaliger Bundestrainer sie formuliert, einer, der selbst in der Verantwortung stand, dann könnte sie besonders schmerzen. Genau das hat jetzt Berti Vogts in der Eurosport-Show „Mann gegen Mann“ getan.

„Mesut Özil war doch gar nicht mehr in der Lage, sich selbst darzustellen“, kritisiert Vogts. „Er war so mit sich selbst beschäftigt, er hat auch in der letzten Saison nicht gut Fußball gespielt hat.“

Was viele bei all der Kritik an Özils Leistungen im DFB-Trikot und seinen Rücktrittswirbel vergessen haben, bringt Vogts auf den Punkt: Özils schwache Leistungen im Klub. „Er war doch selbst bei Arsenal nicht mehr die Nummer zehn, die man überall benötigt und überall sieht.“

Merkel hat Özil-Debatte „überhaupt nicht gefallen“

Update vom 26. August: Angela Merkel hat sich im Sommerinterview der ARD am Sonntagabend auch über das Thema Mesut Özil geäußert. Moderatorin Tina Hassel sprach die Bundeskanzlerin auf die Debatte um den Rücktritt des Nationalspielers an. 

Özil hatte vor der WM durch ein gemeinsames Foto mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für Wirbel gesorgt. Im Rahmen seiner dreiteiligen Rücktrittserklärung via Twitter hatte er ein Rassismus-Problem beim DFB und in der deutschen Gesellschaft angesprochen. Merkel sagte, im Falle Özil habe sie eine "ganz klare Meinung".

Über das Foto zusammen mit Erdogan könne man streiten, aber "die Art der Diskussion, die sich hinterher angeschlossen hat, hat mir zum Teil überhaupt nicht gefallen.“ Es gehe auch um das Befinden der betroffenen Personen (in diesem Falle Özil), um die man sich kümmern müsse. Die Bundeskanzlerin betonte, man müsse es ernst nehmen, wenn sich Menschen wie Mesut Özil nicht gut behandelt fühlten.

Özil hat offenbar Streit mit Arsenal-Trainer

Update vom 25. August: Ohne Mesut Özil hat der FC Arsenal am Samstag seinen ersten Saisonsieg beim 3:1 über West Ham United eingefahren. Offiziell fehlte der Mittelfeldspieler wegen einer Krankheit. Das ist laut ESPN-Journalist Joao Castelo-Branco allerdings nur ein vorgeschobener Grund. Dem Reporter zufolge soll es unter der Woche im Training zu einem heftigen Disput zwischen Özil und dem neuen Teammanager Unai Emery gekommen sein.

Am Ende der Auseinandersetzung habe der Profi die Trainingseinheit vorzeitig verlassen. In der Folge soll der spanische Coach entschieden haben, Özil gegen die „Hammers“ nicht in die Startelf zu beordern. Das sei für den 29-Jährigen Grund genug gewesen, sich als nicht einsatzbereit abzumelden.

Castelo-Branco berichtete weiter, dass Emery nach dem Sieg im Londoner Derby erneut auf Özils Unwohlsein verwies. Im Umkreis des Stadions sei jedoch anderes zu hören gewesen, so der Journalist weiter.

Klub-Legende benennt Mesut Özils Schwächen

Update vom 25. August: Arsenal-Legende Tony Adams hat vergiftete Worte über Mesut Özil gewählt. Laut Sun sagte er: „Wenn man Stabilität und Stärke im Team hat, dann ist Özil ein großer Gewinn. Er ist WM-Sieger und Klassespieler“, so Adams. Aber er vergleicht ihn auch mit Dennis Bergkamp in dessen ersten Arsenal-Jahren. „Wir mussten ihn ein bisschen anstacheln, aber Özil hat nicht die Leute um sich herum, die ihn pushen und zum Laufen bringen.“ Er bringt ohne Tritt in den Allerwertesten keine Leistung? Kein sehr gutes Zeugnis für den hochveranlagten Ex-DFB-Kicker.

Beim Spiel am Samstag gegen West Ham wird Özil wohl gar nicht laufen - laut Medienberichten fehlte er am Freitag im Training.

Tim Wiese äußert sich über Mesut Özil

Update vom 24. August: Die Causa Mesut Özil beschäftigt die Fußball-Welt weiterhin. Nun hat sich der ehemalige Weltklasse-Torwart und Ex-Nationalspieler Tim Wiese zu dem Thema geäußert.

Tim Wiese ist um keinen großen Auftritt verlegen. Während sich der 36-Jährige mit protzigen Karren und muskulösen Wrestlern in der Öffentlichkeit zeigt, gerät meist in Vergessenheit, dass er auf eine gelungene Laufbahn als Torhüter und Ex-Nationalspieler zurückblicken kann. Auch zum Thema Mesut Özil hat Wiese seine Meinung und die hat er, wie gewohnt, deutlich zum Ausdruck gebracht. Ebenfalls hat er seine Erfahrung mit Joachim Löw geteilt.

Beim Online-Portal spox.com sagte der einstige Bremer Schlussmann, dass der Rücktritt Özils für ihn keine Überraschung war. „Ich habe mit seinem Rücktritt gerechnet. Was soll er da denn noch? Alle haben auf ihn eingeschlagen“, so Wiese. 

Der 36-Jährige sieht in dem oft diskutierten Foto mit dem Recep Tayyip Erdogan einen Fehler beim Özil und formuliert das drastisch: „Er spielt für Deutschland und nicht für die Türkei, deswegen sollte er das nicht machen. Ich gehe davon aus, dass er das auch selbst weiß“, sagt der DFB-Pokal-Sieger von 2009.

Wie es bei der DFB-Elf um Bundestrainer Joachim Löw weitergeht, kann sich der sechsfache A-Nationalspieler auch vorstellen. „Löw muss jetzt sicherlich die Zügel anziehen. Jetzt wird alles härter und straffer. Damals hatten wir Erfolg und deshalb hat es Löw locker gesehen und schleifen lassen“, sagt Wiese rückblickend auf seine Zeit in der Nationalmannschaft.

Rüdiger findet Özil-Rücktritt „extrem traurig“

Update vom 24. August: Der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger bedauert den Rückzug von Mesut Özil aus der Nationalmannschaft sehr. „Ich finde das alles extrem traurig, wie sich das entwickelt hat“, sagte Rüdiger im dpa-Interview. „Mesut war im DFB-Team immer ein Spieler, zu dem ich aufgeschaut habe. Schade, dass er jetzt dann nicht mehr dabei sein wird.“ Özil hatte drei Wochen nach dem deutschen Vorrunden-Aus in Russland über soziale Medien seinen Rücktritt erklärt und dazu geschrieben, er verspüre ein „Gefühl von Rassismus und Respektlosigkeit“. Das hatte eine öffentliche Diskussion ausgelöst.

Nach Ansicht von Rüdiger lief die Debatte allerdings mitunter in die falsche Richtung. „Was ich in dieser ganzen Diskussion nicht verstehe, ist, warum teilweise darüber diskutiert wird, ob es innerhalb der Nationalmannschaft Rassismus gebe“, sagte der 25 Jahre alte Profi des FC Chelsea. „Das hat doch auch Mesut selbst nie in einem Satz behauptet.“

Auch der ehemalige Fußball-Weltmeister Christoph Kramer verteidigt seinen früheren Nationalmannschafts-Kollegen Mesut Özil. „Es gibt immer nur Verlierer, wenn Sport, Politik und Religion miteinander vermischt werden“, sagte der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach in einem am Freitag veröffentlichten Interview des Nachrichtenmagazins „Focus“.

Die Frage, ob er ein Comeback Özils gutheißen würde, bejaht Kramer indirekt: „Mesut Özil ist und bleibt ein überragender Fußballer mit tollem Blick für den Raum. Es war immer eine Bereicherung für das Spiel, wenn er in der Startelf stand.“ Rassistische Tendenzen beim Deutschen Fußball-Bund, auf die sich Özil bei seinem Rücktritt unter anderem berief, will der zwölfmalige A-Nationalspieler, der während der WM als Experte für das ZDF arbeitete, nicht bemerkt haben. „Ich persönlich habe keine rassistischen Vorfälle mitbekommen.“

Özil-Comeback? Mitspieler würden sich wohl freuen

Update vom 23. August: Zur Einordnung: Auch mancher Mitspieler würde Mesut Özil mit offenen Armen aufnehmen. Das hatte schon Timo Werner vor einer Woche angedeutet. „Ich glaube, dass viele in der Mannschaft glücklich wären, wenn Mesut Özil sagen würde, ich mach's nochmal. Er ist ein Spieler, der den Unterschied ausmachen kann und ist im Team hoch angesehen“, meinte der Nationalspieler zur Sport Bild.

„Ich finde es schade, dass es so endete. Er hat viel für Deutschland geleistet, beim WM-Titelgewinn in Brasilien war er Stammspieler. Man wünscht sich, dass sich beide Parteien nochmals zusammensetzen und nicht auf diese Weise auseinandergehen.“

Mesut-Özil-Hammer! Comeback-Plan für die Nationalmannschaft?

Frankfurt am Main - Ein Thema überschattete die WM 2018 in Russland aus deutscher Sicht: der Foto-Skandal um Mesut Özil und Ilkay Gündogan. Die beiden Spieler der deutschen Nationalmannschaft ließen sich kurz vor Verkündung des WM-Kaders mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ablichten, hielten ein Trikot mit dem Schriftzug "Mit Respekt für meinen Präsidenten“ in die Kamera. Grund genug für viele Fans, die Botschaft hinter dem gemeinsamen Foto zu kritisieren. 

Kehrt Mesut Özil etwa in die deutsche Nationalelf zurück?

Während sich Ilkay Gündogan bereits direkt nach dem Skandal zu den Vorwürfen äußerte und somit die Gemüter seinerseits beruhigte, kochten die Emotionen im Fall Mesut Özil hoch. Der 29-Jährige ließ zunächst alle Vorwürfe unkommentiert, äußerte sich trotz heftigem Unmut vieler Fans während der Weltmeisterschaft nicht. Erst einige Wochen nach dem Aus in Russland, bezog Mesut Özil Stellung, rechtfertigte seine Handlungen und äußerte drastische Rassismus-Vorwürfe gegen die DFB-Spitze um Präsident Reinhard Grindel. 

Im Statement verkündete der gebürtige Gelsenkirchner mit Migrationshintergrund ebenfalls seinen Rücktritt aus der deutschen Nationalelf: „Die Behandlung, die ich vom DFB und vielen anderen erhalten habe, bringt mich dazu, nicht länger das deutsche Nationaltrikot zu tragen“. Die Art der Verkündung sorgte auch bei Bayern-Boss Ulli Hoeneß für heftige Kritik, wie tz.de* berichtete.

Nun scheint sich das Blatt jedoch wenden zu können. Wie die „Sport-Bild“ in ihrem aktuellen Magazin berichtet, scheint besonders Bundestrainer Joachim Löw eine Rückkehr Özils nicht kategorisch auszuschließen. „Löw hält die Tür für Özil noch einen Mini-Spalt offen!“, so das Magazin.

Gestützt wird der Bericht auf die Interpretation, der 29-Jährige hätte nicht eindeutig seinen Rücktritt angekündigt, sondern lediglich verlauten lassen, nicht mehr für die deutsche Elf spielen zu wollen, „solange ich dieses Gefühl von Rassismus und Respektlosigkeit verspüre“.

Für Mesut Özil soll die Tür für ein Comeback in der Nationalelf weiter offen gehalten werden

Nach Informationen der „Sport-Bild“ hätten sowohl Joachim Löw als auch Oliver Bierhoff in letzter Zeit vergeblich versucht, den Kicker des FC Arsenal zu erreichen. Die beiden, so schreibt das Magazin „wollen die Tür für ein Comeback nicht endgültig schließen für den Fall, dass dieser sich doch noch zeitnah entschuldigt“.

Während Trainer Löw scheinbar noch immer Interesse an einer Zusammenarbeit mit Özil zu haben scheint, sei für die DFB-Spitze dagegen der Zug abgefahren. Grund seien neben den pikanten Anschuldigungen auch der Umstand, dass Özil nicht freiwillig das Gespräch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gesucht hätte sondern „nahezu gezwungen werden musste“. 

Noch immer scheint die Diskussion um Mesut Özil nicht abzureißen.

*tz.de und merkur.de* sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

SID

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