Mesut Özil: Rummenigge kritisiert Grindels Twitter-Verhalten nach Erdogan-Foto

Mesut Özil während einem Testspiel in Singapur.
 ©dpa / Yong Teck Lim

Die Debatte um Mesut Özil geht weiter. Nun hat Karl-Heinz Rummenigge Reinhard Grindel erneut kritisiert und dem DFB-Präsidenten Fehlverhalten vorgeworfen.

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Mesut Özil ist aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zurückgetreten. Nun haben sich zwei weitere Spieler der DFB-Auswahl über ihren ehemaligen Mannschaftskollegen geäußert. Einer von ihnen findet klare Worte.

Update: Rummenigge kritisiert Grindels Twitter-Verhalten nach Erdogan-Foto von Mesut Özil

Karl-Heinz Rummenigge hat im Interview mit der SportBild erneut Reinhard Grindel kritisiert. Vor das Verhalten des DFB-Präsidenten kurz nach dem Foto von Mesut Özil mit Recep Tayyip Erdogan wurde bemängelt. Rummenigge beschwerte sich vor allem über den Umgang mit den sozialen Medien. "Sein Twittern irritiert die gesamte Fußballbranche. Ein Fußballpräsident muss über den Dingen stehen, wie das bei Franz Beckenbauer immer der Fall war. Aber er sollte eben nicht sofort seine Dinge online kundtun", so der Bayern-Vorstand. "Das Bild war zehn Minuten auf dem Markt, da wurde von Grindel auch schon gezwitschert. Da musst du auch einmal abwarten, dich intern abstimmen, diskutieren“, sagt Rummenigge. 

Der FCB-Verantwortliche sagte auch: „Ich habe grundsätzlich ein gutes Verhältnis zu Herrn Grindel. Aber er neigt zum Populismus, um öffentlich Beifall zu bekommen. Das hängt womöglich damit zusammen, dass er nicht aus dem Fußball, sondern der Politik kommt.“ 

Update: Mesut Özil in der Leistungskritik von Lothar Matthäus

Lothar Matthäus hat sich in die Liste derjenigen Kritiker eingereiht, die Mesut Özils Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft begrüßen. „Sportlich ist sein Rücktritt, auch wenn es sich hart anhört, kein Verlust, sondern eine Chance, auf dieser Position etwas zu verändern“, erklärte der 57-Jährige im Interview mit dem kicker: „Mesut hat acht Jahre lang hervorragende Leistungen in der Nationalmannschaft gebracht, seit eineinhalb Jahren hat er mir sportlich aber nicht mehr gefallen.“ 

Seine Kritik habe sich nicht auf das gemeinsame Foto Özils mit dem türkischen Präsidenten Erdogan bezogen. „Jeder kann Fotos machen, mit wem er will, er muss dann aber auch mit Kritik rechnen und Antworten geben“, so Matthäus, der sich während der WM beim Handschlag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ablichten ließ.

Auch dem Deutschen Fußball-Bund schiebt Matthäus eine Teilschuld an der ganzen Affäre zu. „Das Thema ist von Anfang an unterschätzt worden, auch vom DFB“, meint der Rekordnationalspieler. Die DFB-Entscheider wie Präsident Reinhard Grindel oder Teammanager Oliver Bierhoff stünden nun „im Kreuzfeuer und müssen Antworten geben, so wie Özil es hätte tun müssen“, fordert Matthäus.

Erstmeldung: Mesut Özil und Jogi Löw - Berater hat seltsame Rolle

Frankfurt/Main - Joachim Löws Berater Harun Arslan hat Mesut Özil für die Rassismus-Vorwürfe in Richtung von DFB-Präsident Reinhard Grindel kritisiert. "Herr Grindel mag in der Affäre Fehler gemacht haben, wie alle Beteiligten. Aber er ist kein Rassist. Mit dieser Aussage ist Mesut klar über das Ziel hinausgeschossen", sagt Arslan der Bild am Sonntag.

Er könne "nur allgemein davor warnen, mit dem schweren Vorwurf des Rassismus zu schnell um sich zu werfen", sagte Arslan weiter. Zudem kündigte der 61-Jährige eine Äußerung von Bundestrainer Löw an, "sobald er seine Analyse abgeschlossen und Konsequenzen entschieden hat". Daran arbeite Löw derzeit "hart", so Arslan. Löw hat sich bislang nicht zu Özils Rücktritt geäußert.

Dass Arslan derart klare Worte findet, kommt etwas unerwartet. Denn: Er arbeitet mit dem Management von Mesut Özil zusammen. 

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Arslan betreut den Bundestrainer seit vielen Jahren. Zudem hat er eine Kooperation mit dem Management von Mesut Özil und Ilkay Gündogan. Einen Konflikt sehe er angesichts dieser Konstellation nicht. "Ich bin ausschließlich der Manager von Jogi Löw. Mit Erkut Sögüt, der Mesut betreut, und Ilhan Gündogan, dem Onkel und Berater von Ilkay, arbeite ich nur bei Projekten wie z.B. Transfers zusammen. So gesehen, habe ich mit den Spielern nichts zu tun", sagte er. „Ich war bei der ganzen Sache nicht involviert“, so Arslan weiter.

Ein Vertrauensbruch seines Partners? „Ich informiere ihn nicht, wenn ich etwas mit Jogi Löw bespreche. Und umgekehrt bei Mesut muss er mich auch nicht anrufen. Jeder macht sein Ding. Aber dieses ‚Ding‘ von Özil hat eine Sprengkraft, die die Gesellschaft erschüttert. Es geht um Rassismus-Vorwürfe gegen DFB-Präsident Grindel. “ Diesen dürfen man aber laut Otto Addo aber nicht stellvertretend für den ganzen Verband sehen. Rassismusprobleme kennt er aus Deutschland aber auch noch.

Ob Löw seinen Schlüsselspieler Özil noch vor dessen Rücktritt aus der Nationalmannschaft für die Länderspiele im September nominiert hätte, konnte auch Arslan nicht sagen. „Ich bin zwar sein Berater. Doch darüber spricht er mit mir nicht“, sagte der Manager. „Er sagt immer: Du hast eh keine Ahnung vom Fußball.“

Bobic über Özil: Art des Rücktritts „bisschen feige“

Auch Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic hat den zurückgetretenen Nationalspieler Mesut Özil scharf kritisiert und sieht diesen auch als Spielball einer gesellschaftlichen Debatte. „Klar, er kann sich jetzt in der Türkei abfeiern lassen. Aber das ist ein Trugschluss. Weil er im Endeffekt nur benutzt wurde, um zu spalten - vor allem hier in Deutschland“, sagte Bobic der „Bild am Sonntag“ eine Woche nach dem bemerkenswerten Rücktritt des Weltmeisters von 2014.

Dass Özil auch Rassismus und Respektlosigkeit anprangerte, kritisierte Bobic: „Das finde ich ehrlich gesagt unerträglich. Dieser Pauschalvorwurf des Rassismus entspricht einfach nicht der Realität.“ Mit den schweren öffentlichen Vorwürfen gegen die DFB-Spitze um Präsident Reinhard Grindel habe sich der 29-Jährige „wahrlich nicht als Teamplayer erwiesen“. Bundestrainer Joachim Löw, der lange Jahre auf Özil baute, soll vorher nicht informiert worden sein. „Ich finde die Art seines Rücktritts ehrlich gesagt ein bisschen feige“, sagte der frühere Profistürmer.

Bobic vermutet, aus Özil spreche nach der durchwachsenen WM „gebrochener Stolz“. In einem Rundumschlag hatte der Arsenal-Profi erst Land, Leute, Sponsoren und DFB-Boss Grindel attackiert und anschließend seinen Rücktritt aus dem Nationalteam bekanntgegeben. Für den 46 Jahre alten Bobic ist es nun an Coach Löw, ein Statement abzugeben. „Sein Wort hat Gewicht. Er ist gefordert, Stellung zu beziehen“, sagte der Fußball-Funktionär.

Vodafone stoppt Werbekampagne mit Özil

Der Telekommunikations-Konzern Vodafone hat ein bereits fertig produziertes Werbe-Video mit Mesut Özil eingestampft. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung unter Berufung auf das Unternehmen. Schon vor der WM hatte der britische Mobilfunkanbieter dem Bericht zufolge erste Werbe-Clips mit Özil und seinem Hund Balboa produziert. Nach den umstrittenen Bildern des damaligen Nationalspielers mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan werden die Videos aber nicht gezeigt.

"Mit der Kampagne hätten wir in der massiven Diskussion im Netz mit unserer Botschaft nicht mehr durchdringen können", sagte ein Sprecher der Zeitung.

Auch Daimler hatte nach Özils Darstellung gemeinsame Aktivitäten kurzfristig storniert, der gemeinsame Vertrag läuft aber weiter. Adidas hält dagegen an seinem Markenbotschafter Özil fest.

Mesut Özil erntet Verständinis von Savchenko

Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Aljona Savchenko zeigte Verständnis für Özil und dessen Rücktritt aus der Nationalmannschaft. „Wenn man für ein Land das Beste gibt, muss akzeptiert werden, wie man ist und woher man kommt“, sagte die gebürtige Ukrainerin der Deutschen Presse-Agentur. „Ich würde mich vielleicht besser fühlen, wenn das mehr anerkannt wird. Ich lasse mich aber nicht traurig dadurch machen. Ich liebe Deutschland.“

Von Özil selbst ist seit seiner folgenreichen Erklärung vom Sonntag vergangener Woche nichts zum Thema zu hören oder zu lesen. Auf den in sozialen Netzwerken verbreiteten Bildern aus Singapur zeigte sich der Gelsenkirchener gut gelaunt mit seinen Teamkollegen. Dem Schiedsrichter im Spiel gegen den französischen Meister gab er ein Autogramm auf die Gelbe Karte, vor dem Anpfiff plauderte er entspannt mit seinem früheren Nationalmannschafts-Kollegen und PSG-Profi Julian Draxler.

Beim deutlichen Erfolg gegen PSG, das ohne seine Weltmeister und Stars wie Neymar antrat, erzielte Özil dann auch noch den Führungstreffer. Nach der Partie verkündete er seiner Twitter-Anhängerschaft lediglich: „Ich bin stolz, heute Kapitän gewesen zu sein.“ Er freue sich über einen „guten Sieg“ und die „fantastische Unterstützung hier in Singapur“.

Sein neuer Trainer Unai Emery sagte später: „Ich denke, er kann die Verantwortung als Kapitän übernehmen.“ Er wollte sich aber nicht festlegen, ob Özil diese Rolle auch in der kommenden Saison übernehmen wird.

Sportliche DFB-Führung plant Gespräch mit Özil

Eine Woche nach Mesut Özils Rücktritt aus der Nationalmannschaft will die sportliche Führung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) offenbar Kontakt zu dem Weltmeister von 2014 aufnehmen. Das berichtete die Bild-Zeitung.

Angeblich ist demnach "zeitnah" ein Telefonat mit Özil geplant. Ob dabei Bundestrainer Joachim Löw, Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff oder beide in einer Konferenz mit dem türkischstämmigen Mittelfeldspieler des FC Arsenal sprechen würden, ist nicht bekannt.

Özil war Ende vergangener Woche als Konsequenz aus der Erdogan-Affäre mit seinem Foto aus dem vorigen Mai an der Seite des autokratischen türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan aus der DFB-Elf zurückgetreten. Der 29-Jährige hatte dabei dem Verband und DFB-Präsident Reinhard Grindel persönlich Rassismus-Vorwürfe gemacht.

Der DFB und Grindel wiesen die Anschuldigungen inzwischen zurück. Löw und Bierhoff haben sich bislang öffentlich noch nicht zu Özils Abschied aus der Nationalmannschaft geäußert.

In seinem ersten Spiel nach dem Rücktritt lief Özil als Kapitän auf und traf.

Erdogan kommt offenbar Ende September zu Staatsbesuch nach Deutschland

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kommt einem Medienbericht zufolge im Herbst zu einem Staatsbesuch nach Deutschland. Stattfinden werde die Reise voraussichtlich Ende September, über ein genaues Datum werde noch verhandelt, berichtete die "Bild"-Zeitung am Samstag unter Berufung auf Regierungskreise in Ankara und Berlin.

In die Schlagzeilen geriet der türkische Präsident zuletzt im Zuge der Debatte über den aus der deutschen Nationalmannschaft ausgeschiedenen Fußballer Mesut Özil. Dieser hatte sich im Mai in London mit Erdogan getroffen, was zu massiver Kritik in Deutschland führte, wegen der Özil schließlich zurücktrat. Erdogan begrüßte den Schritt des Fußballers.

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dpa/sid/lin

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