Schuld an den Gegentoren? Gladbach-Stars stärken Sippel

Bei Borussia Mönchengladbach liegt der Fokus auf Tobias Sippel. Ungeachtet der Kritik mancher Fans unterstützen die Stars den Routinier.

Mönchengladbach – Binnen einer Woche hat sich die Luxussituation im Tor von Borussia Mönchengladbach zu einem echten Problem entwickelt.

Gladbach gehen die Torhüter aus

Nachdem sich Moritz Nicolas beim Auswärtsspiel gegen Union Berlin eine Adduktorenverletzung zugezogen hatte, die zugleich das Saison-Aus für den Stammtorhüter bedeutete, war Jonas Omlin wieder am Niederrhein gefragt.

Der Schweizer feierte gegen den FC Augsburg seinen ersten Startelfeinsatz seit dem dritten Spieltag, verschwand nach 28 Minuten aber in den Katakomben des Borussia-Parks. Nach einem schwachen Rückpass von Nico Elvedi sah Omlin infolge eines Foulspiels gegen Fredrik Jensen außerhalb des Strafraums die Rote Karte.

Plötzlich war Tobias Sippel gefordert, der letztmals am 11. März 2023 gegen RB Leipzig das Tor gehütet hatte. Den Augsburger Toren von Alexis Claude-Maurice in der zweiten Halbzeit (55., 61., 70.) gingen Abwehrfehler der Hausherren voraus, die nach dem Seitenwechsel weitaus passiver verteidigt haben als noch in den ersten 45 Minuten. Dennoch übten einige Anhänger in den sozialen Netzwerken Kritik an Sippel, der es verpasste, die Gegentore auszubügeln.

Sippel wird „ins kalte Wasser“ geworfen

„Du wirst ein bisschen ins kalte Wasser reingeschmissen, mit ein bisschen mehr Rhythmus hätte ich vielleicht ein Tor halten können“, gab sich Sippel in der Mixed Zone durchaus selbstkritisch. Dennoch ist es eine spezielle Situation für den 36-Jährigen, der seit der vergangenen Saison eine andere Rolle bei Borussia einnimmt.

„Ich habe eigentlich gar nicht mehr mit einem Comeback gerechnet. Ich bin in einer Situation, in der ich versuche, den jungen Keepern und allen anderen drumherum zu helfen. Das ist auch der Plan gewesen“, erläuterte der Routinier, der seit 2015 in Gladbach unter Vertrag steht.

Auch Gerardo Seoane appellierte an Nachsicht mit Sippel. „Bei Tobi muss man Verständnis haben. Er hatte in den letzten Jahren wenige Einsätze, auch in Testspielen. Als dritter Torhüter bist du in den Spielformen reduziert beteiligt“, sagte der Schweizer auf der Pressekonferenz.

Sippel spricht über „die schlimmsten Situationen“ im Tor

Innerhalb der Mannschaft herrschte indes das Gefühl, Sippel nicht ausreichend unterstützt zu haben. „Es ist für Tobi nicht einfach, nach so einer langen Zeit reinzukommen. Bei zwei Toren geht es viel zu leicht, beim Standard ist es für ihn unglaublich schwer, den Ball zu sehen“, sagte Julian Weigl und stellte klar: „Ihn trifft heute keine Schuld.“

Die Gegentore waren eine Konsequenz der eigenen Passivität. „Die Räume wurden zu groß, Augsburg hat extrem viele Spieler ins Zentrum geholt, da hat die Abstimmung nicht immer gepasst“, so Weigl.

Sippel sah sich indes mit dem Worst Case für einen Torhüter konfrontiert: „Das sind die schlimmsten Situationen, wenn du 18 bis 19 Meter vor dem Tor einen Schützen mit freiem Fuß hast. Da kann von einem Steckpass bis zu einem Schuss aufs Tor alles passieren, du siehst relativ wenig und hast eine kurze Reaktionszeit.“

Unterstützende Worte erhielt der Torwart-Oldie auch von Nico Elvedi. Er habe sich gewünscht, dass Sippel „die Null halten kann“, so der Innenverteidiger, der die Schuld für Omlins Platzverweis auf sich nahm. „Es war klar, dass einige Schüsse auf ihn zukommen werden, wir konnten nicht alles verteidigen.“

Gladbach vor kniffliger Torwart-Entscheidung

Ob der 36-Jährige in den kommenden Spielen zwischen den Pfosten stehen wird, bleibt jedoch abzuwarten. Gladbach hat die Wahl zwischen einem erfahrenen Torhüter ohne Rhythmus und mehreren Nachwuchskeepern, die wöchentlich spielen, aber Novizen im Profibereich sind.

Im November 2022 war Borussia in einer ähnlichen Situation, damals war Jan Olschowsky am Zug. Auf das Torwart-Talent kann Seoane in der Rückrunde nicht zurückgreifen, da er für die Rückrunde an Alemannia Aachen ausgeliehen worden ist.

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