Borussia Mönchengladbach siegt auswärts erneut. Trotzdem verlief das Spiel gegen Werder Bremen am Samstagnachmittag nicht reibungslos.
Mönchengladbach – Borussia Mönchengladbach hat in Bremen die Erfolgsserie fortgesetzt und den vierten Bundesliga-Auswärtssieg in Folge gefeiert. Das gelang den Fohlen letztmals im Frühjahr 1995.
Dafür war aber auch ein Kraftakt notwendig. Nach einer schnellen 2:0-Führung gingen beide Mannschaften mit einem 2:2-Remis in die Kabine, erst nach dem Seitenwechsel drehte Gladbach wieder auf und entschied das Spiel für sich. Absolut Fußball, das Fußball-Portal von Home of Sports, liefert die wichtigsten Erkenntnisse zum 4:2-Sieg gegen Werder Bremen.
Pleá setzt großes Ausrufezeichen
Der engste Konkurrenzkampf von Borussia Mönchengladbach findet im offensiven Mittelfeld statt – doch in Bremen setzte Alassane Pléa das größte Ausrufezeichen der vergangenen Wochen.
Der Franzose hatte zuletzt gegen Kevin Stöger das Nachsehen, ausschlaggebend war eine Verletzungspause zwischen Ende Januar und Mitte Februar. Schon beim 3:0-Sieg in Heidenheim am 1. März erhielt Pléa den Vorzug, nach Stögers mäßiger Leistung gegen Mainz 05 (1:3) erhielt er eine weitere Chance.
Diese nutzte Pléa eindrucksvoll. In der siebten Minute verwandelte der Franzose den Strafstoß zur Führung, erhöhte zudem nach einem von Tim Kleindienst in der eigenen Hälfte eingeleiteten Konter auf 2:0 (27.). In der zweiten Halbzeit waren wenige Minuten gespielt, da traf Pléa nach einem Steckpass von Robin Hack zum 3:2 (48.), ehe er in der 81. Minute Kleindiensts entscheidenden Treffer mustergültig vorbereitete.
Seit Dezember hatte Pléa in der Bundesliga nicht mehr getroffen, seit Januar kamen lediglich zwei Assists zustande. Findet der 32-Jährige wieder zu seiner Hinrundenform zurück?
Omlin bleibt in Gladbach vom Pech verfolgt
Einen gebrauchten Tag erlebte indes Jonas Omlin. Der Torhüter kassierte in Durchgang eins zwei Gegentore, erst versenkte Romano Schmid einen Freistoß (38.) und dann André Silva einen Elfmeter (45.+1).
In der zweiten Halbzeit ist Omlin zudem erneut vom Verletzungspech eingeholt worden. Nach etwa 70 Minuten fasste er sich an den Adduktorenbereich und wurde umgehend für Tiago Pereira Cardoso ausgewechselt. Seine Zeit in Gladbach bleibt geprägt von persönlichen Rückschlägen, ein erneuter längerfristiger Ausfall könnte auf sein Ende am Niederrhein hindeuten.
Wieder kein Zu-Null-Spiel
Selbstverständlich ist ein Sieg ein Sieg, entsprechend zufrieden sind Spieler und Verantwortliche. Allerdings ist es Gladbach zum wiederholten Male misslungen, die weiße Weste zu wahren.
In der laufenden Saison blieb Borussia sechsmal ohne Gegentor, viermal davon an den ersten elf Spieltagen. In den darauffolgenden 15 Bundesliga-Spielen gab es lediglich gegen Bochum und Heidenheim (beide 3:0) einen Zu-Null-Sieg.
In Bremen hat Gladbach die Gegentore 39 und 40 kassiert, das ist – gemeinsam mit Wolfsburg – die schwächste Bilanz aller Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte. Gleichwohl ist hervorzuheben, dass in der Vorsaison nach 26 Spieltagen 50 Gegentreffer zu Buche standen. Insofern ist dennoch eine klare Verbesserung eingetreten.
Platzverweis von Kleindienst trübt Stimmung
Der große Wermutstropfen des Wochenendes ist die Gelb-Rote-Karte, mit welcher Kleindienst vom Platz verwiesen worden ist.
Der Top-Torjäger sah wegen eines Gerangels vor dem Gladbacher Strafstoß Gelb (7.), in der 91. Minute traf er mit einer beherzten Grätsche sowohl Amos Pieper als auch den Ball und wurde anschließend von Timo Gerach vom Platz geschickt.
Der Platzverweis ist ärgerlich, weil er vermeidbar gewesen wäre – genau wie der Bremer Elfmeter wenige Minuten vor der Halbzeitpause. Da war es Lukas Ullrich, der Issa Kaboré strafwürdig gecheckt hat.
Das Spiel an der Weser nahm ein gutes Ende, dennoch sind fahrlässige Aktionen dieser Art schmerzhaft. Während Borussia durch den Elfmeter die Führung aus der Hand gab, handelte sich Kleindienst eine Sperre für das Spiel gegen RB Leipzig nach der Länderspielpause ein.
