Gladbach-Kapitän Omlin gewährt einen Einblick in sein Seelenleben

Auch für Jonas Omlin war das 1:3 von Borussia Mönchengladbach gegen Mainz 05 ein Tag zum Vergessen. Der Keeper gab nach der Partie tiefe Einblicke.

Mönchengladbach – Bei seiner Rückkehr in die Startelf von Borussia Mönchengladbach erlebte Jonas Omlin kein Spiel, in dem er sich auszeichnen konnte.

Omlin kassiert bei Gladbach-Comeback drei Gegentore

Die Fohlen-Elf unterlag Mainz 05 am Freitagabend mit 1:3. Die Rheinhessen haben sich als unangenehme und eiskalte Mannschaft präsentiert, die mit nun 44 Punkten den dritten Tabellenplatz erobert hat.

Das Heimspiel war für Omlin in gewisser Weise ein Spiegelbild des vergangenen Jahres. Der Gladbacher Kapitän ist dabei, aber nicht so wirklich mittendrin.

Das 0:1 in der 40. Minute resultierte aus einer Fehlerkette, an deren Ende Lukas Ullrich den Schuss von Paul Nebel abfälschte. Omlin rechnete mit dem Schuss an den zweiten Pfosten, der Ball kullerte aber gegen die Laufrichtung des Keepers am kurzen Eck über die Linie. Da war für den 31-Jährigen wenig zu machen.

Beim 0:2 chippte Nadiem Amiri einen Freistoß in den Strafraum, Dominik Kohr lief ungestört durch und scheiterte zunächst an Omlin – doch weil der Schweizer den Ball nach vorne abprallen ließ, schob Kohr im Nachsetzen ein.

Als Gladbach dank des Anschlusstreffers von Stefan Lainer (73.) wieder in der Partie war, schlugen die Mainzer erneut eiskalt zu. Omlin schickte Alassane Pléa mit einem langen Ball in ein Kopfballduell gegen Kaishu Sano, die Gäste eroberten den zweiten Ball und konnten sich zu einfach durchspielen. Amiri zog aus der zweiten Reihe ab, Omlin war zwar noch dran, konnte den Schuss aber nicht entscheidend abwehren – 1:3 aus Sicht der Borussia.

Gladbach-Kapitän Omlin lässt tief blicken

„Ich warte immer noch auf dieses Spiel“, sagte Omlin nach dem Abpfiff in der Mixed Zone, „bei dem ich merke, dass ich in der Mannschaft drin bin.“

Der Torhüter war enttäuscht ob des Ergebnisses, auch ob seiner Leistung. Im Aufbauspiel leistete er sich mehrere Fehler, einige lange Bälle versandeten im Aus oder mündeten – wie vor dem dritten Tor – im Ballbesitz für den Gegner.

Im Grunde wartet Omlin seit fast einem Jahr auf diesen einen Moment. So feierte er am 30. März 2024 nach sechsmonatiger Auszeit sein Comeback, verletzte sich nach drei Spielen aber erneut und absolvierte daraufhin nur noch die beiden letzten Saisonspiele. Die nüchterne Bilanz in diesen fünf Einsätzen: ein Sieg, ein Unentschieden, drei Niederlagen.

Omlin blieb die Nummer eins, stand bei den Niederlagen gegen Bayer Leverkusen und den VfB Stuttgart sowie beim Auswärtssieg gegen den VfL Bochum zwischen den Pfosten – dann plagte ihn die nächste Verletzung und Konkurrent Moritz Nicolas stieg zur Nummer eins auf.

Aufgrund der Adduktorenverletzung von Nicolas darf Omlin sich wieder beweisen, auch rettete er mit einer Parade gegen Union Berlin den späten Auswärtssieg. Am darauffolgenden Wochenende flog der Kapitän jedoch gegen den FC Augsburg nach 28 Minuten vom Platz, durfte deshalb beim 1. FC Heidenheim nur auf der Tribüne sitzen.

Trennen sich die Wege im Sommer?

„Ich war lange raus. Ich fühle mich gut, fit, ich bin spritzig“, sagte Omlin am Freitagabend, „aber es gab noch kein Spiel, bei dem ich da war.“

Der Rucksack, den der einstige Hoffnungsträger mit sich herumschleppt, wiegt schwer. Nach seiner Verpflichtung im Januar 2023 schloss Omlin die von Yann Sommer hinterlassene Lücke, stieg zum Wortführer auf und wurde nicht grundlos zum Kapitän ernannt. Nachhaltig sollte es in Gladbach aber nicht funktionieren, dafür war der Körper nicht stabil genug.

Spieler und Verein treffen keine Schuld, dennoch gilt es, sich mit der Zukunftsfrage auseinanderzusetzen. Will Omlin als Nicolas-Jäger um den Stammplatz bei Borussia kämpfen oder den Rucksack ablegen und andernorts einen neuen Anlauf wagen? Einfach dürfte es jedenfalls kaum sein, das vergangene Jahr abzuschütteln.

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