Titelkampf schon aufgegeben? BVB-Boss ignoriert FC Bayern

Borussia Dortmund erleidet erneut eine Niederlage auf fremdem Terrain. Mit zehn Punkten Rückstand auf Bayern wirkt der Titel absolut unrealistisch.

Dortmund – Die Auswärtsschwäche von Borussia Dortmund in der Bundesliga nimmt immer dramatischere Züge an. Am Samstag kassierte der nach Platzverweis für Kapitän Emre Can lange in Unterzahl agierende BVB beim FSV Mainz 05 im fünften Auswärtsspiel der Saison die vierte Niederlage. Die Länderspielpause verbringt Schwarzgelb außerhalb der Europapokalränge.

Beim Rückstand von bereits zehn Punkten auf den FC Bayern scheinen ohnehin nur bei kühnsten Fans vorhandene Träume von der Meisterschaft bereits ausgeträumt. Der BVB wird vielmehr daran arbeiten müssen, das Minimalziel Champions League zu erreichen. Dass die Ambitionen schon früh in der Saison runtergeschraubt werden müssen, stellt allen Verantwortlichen ein schlechtes Zeugnis aus. Sebastian Kehl versuchte in Mainz, Ruhe auszustrahlen.

BVB-Direktor Kehl verweigert Blick auf FC Bayern: „Das ist nicht mein Thema“

„Wir werden sicherlich keine Grundsatzdiskussion starten. Wir sind selbstkritisch, dass es an der einen oder anderen Stelle unseren Ansprüchen nicht genügt. Dafür stehen wir gerade“, sagte der Sportdirektor gegenüber der Bild-Zeitung. Am Branchenprimus wolle sich der BVB dabei aber nicht orientieren. „Ich werde mich jetzt nicht mit Bayern München beschäftigen. Das ist nicht mein Thema“, sagte Kehl.

Die Situation der beiden Klubs war vor der Spielzeit in gewisser Hinsicht vergleichbar, sie schauten auf eine unbefriedigende Vorsaison zurück, in der gute Leistungen im Europapokal über enttäuschendes Abschneiden in den heimischen Wettbewerben hinweghalf. Beide Klubs vollzogen einen Trainerwechsel und vertrauten auf junge Coaches ohne Erfahrung auf absolutem Topniveau. Bisher hat Vincent Kompany beim FC Bayern deutlich mehr Erfolg als Nuri Şahin beim BVB.

BVB will „ab Januar noch mal komplett neu angreifen“

Unter Şahin hat Dortmund mit dem Aus im DFB-Pokal schon ein Saisonziel verfehlt, die frappierende Auswärtsschwäche reißt in der Bundesliga immer wieder ein, was sich das Team daheim mühsam aufbaut. „Wir sollten uns darauf konzentrieren, Schritt für Schritt nach vorne zu marschieren. Ich kann nur eins sagen: Wir gehen den Weg weiter. Wir glauben auch daran und an diese Mannschaft“, sagte Kehl.

Bemerkenswert: Der Blick des Sportdirektors geht schon jetzt auf die zweite Saisonhälfte, für die bis Weihnachten und zu der anschließenden kurzen Winterpause eine möglichst gute Ausgangslage geschaffen werden soll. Der BVB wolle „ab Januar noch mal komplett neu angreifen“, sagte Kehl. „Jetzt müssen wir erst mal die kleinen Schritte tun. Es hilft nichts.“ Gut für Dortmund: In der Bundesliga muss das Team dieses Jahr nur noch zweimal auf fremden Plätzen antreten.

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