Transformation im Sommer: Ex-DFB-Star mit emotionalem Geständnis

Niklas Süle hat sich von seinen Motivationsproblemen erholt und ist in Bestform. Sein eindrucksvoller Wandel ist das Ergebnis harter Arbeit und wichtiger Erkenntnisse.

Dortmund – Niklas Süle hat sich in der Saisonvorbereitung bei Borussia Dortmund als einer der Gewinner hervorgetan. Zwar ist nicht mehr der zweite stellvertretende Kapitän und aus dem Mannschaftsrat ausgeschieden, dafür zeigt sich der Verteidiger in der besten körperlichen Verfassung seit langem. Trotz der Ankunft von Waldemar Anton, der als Nachfolger von Mats Hummels vorgesehen ist, kann Süle mit vielen Spielanteilen rechnen.

„Ich habe gedacht: Mein Gott, wir haben einen neuen Spieler. Das ist bewundernswert, wie er das hingekriegt hat“, zollte Klubchef Hans-Joachim Watzke Süle schon im Juli Respekt. Der Abwehrmann kehrte aus dem Sommer mit deutlich reduziertem Gewicht zurück. Doch bevor diese Veränderung eintrat, musste bei dem Verteidiger ein Umdenken stattfinden, wie er in einem offenherzigen Interview mit dem TV-Sender Sport1 erläutert.

„Ziel, so etwas wie einen Niklas Süle 2.0 zu kreieren“

„Ich habe es mental einfach nicht geschafft, die richtigen Dinge zu tun. Ich habe es selbst nicht mehr hinbekommen, mich zu motivieren“, gibt er zu. „Es ging mir privat zum Glück total gut. Da war und ist alles in bester Ordnung. Ich habe dann ganz viele, wichtige Gespräche geführt und mir auch Hilfe geholt.“ Unter anderem arbeitete Süle intensiv mit einem Mentaltrainer und ließ sich von Köchen einen gesunden Ernährungsplan erstellen.

„Ich bin mit dem Ziel in diese Sommerpause gegangen, so etwas wie einen Niklas Süle 2.0 zu kreieren. Jetzt bin ich mental in einer Verfassung, in der ich lange nicht war“, sagt er. Er sei „glücklich und stolz“, dass er den Schalter erfolgreich umlegen konnte. „Fußball spielt sich zu so großen Teilen im Kopf ab, man benötigt eine enorme mentale Stärke. Ich habe für diese Erkenntnis vielleicht etwas lange gebraucht, aber jetzt bin ich froh, dass ich den Weg eingeschlagen habe“, gesteht Süle.

EM-Ticket? Süle: „Ich hatte es nicht verdient“

Ein entscheidender Wendepunkt war dabei auch ein Gespräch zwischen Süle, seinem Berater, Watzke und Sebastian Kehl. „Nichts von den Inhalten ist nach außen gedrungen. Jeder hat seine Sicht der Dinge gesagt, war maximal ehrlich. Ein viel besseres Gespräch hätte es nicht geben können: immer mit Respekt, niemand hat ein Blatt vor den Mund genommen, aber gleichzeitig haben wir uns gegenseitig sehr genau zugehört“, erinnert sich Süle, der mehrmals zu Gesprächen mit den BVB-Bossen vorgeladen wurde.

Trotzdem hat er erkannt, dass er seine Karriere vor allem für sich selbst wieder auf den richtigen Weg bringen muss. Süle weist jegliche Schuldzuweisungen, beispielsweise an den ehemaligen Trainer Edin Terzić, von sich. Zuletzt war die kuriose Spekulation aufgekommen, der Ex-Coach habe die Probleme von Süle als persönlichen Affront gewertet.

„An meiner Situation im letzten Jahr war nur ich schuld“, stellt Süle klar. Eine besonders harte Konsequenz hat er bereits zu spüren bekommen: „Ich hatte es nicht verdient, von Julian Nagelsmann für die EM nominiert zu werden. Die Entscheidung ist vollkommen verständlich und daran gibt es überhaupt nichts auszusetzen.“ Wenn Süle seine neue Verfassung beibehalten kann, könnte er bald wieder für das DFB-Team in Betracht gezogen werden.

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