Trotz Millionen für Malen: BVB-Fokus liegt wieder auf ‚Resterampe‘

Borussia Dortmund erwartet hohe Einnahmen für Donyell Malen. Im Gegenzug beabsichtigt der Klub, Spieler zu verpflichten, die Chelsea nicht benötigt.

Dortmund – Das während der laufenden Saison geöffnete Winter-Transferfenster stellt die Klubs der Bundesliga bisweilen vor besondere Entscheidungen. Borussia Dortmund ist am Freitag mit einer Pleite gegen Bayer Leverkusen ins neue Jahr gestartet, steht am Dienstag bei Holstein Kiel mächtig unter Zugzwang. Trotz personeller Engpässe verzichtet Dortmund auf Donyell Malen.

Der Niederländer wurde am Montag für Gespräche mit einem anderen Klub freigestellt. Gut möglich, dass der Abflug von Malen zu Aston Villa bereits perfekt ist, wenn der BVB am Abend an der Förde um drei Punkte kämpft. Weil der Angreifer in dreieinhalb Jahren selten konstante Leistungen gezeigt hat und als Eigenbrötler gilt, nimmt Dortmund die 25 bis 30 Millionen Euro Ablöse aus England gerne mit.

BVB-Scout müsste man sein

Darauf, dass sich das Investment in Malen weitgehend oder gar vollständig wieder reinholen lassen würde, hatte in den letzten Monaten oft nur wenig gedeutet. Trotz des Geldregens kann der BVB seinen offensichtlich unzureichend ausgestatteten Kader im aktuellen Transferfenster aber nicht mit Sofortverstärkungen versehen. Vielmehr geht der Blick mal wieder auf die Resterampe des FC Chelsea.

Im Umfeld des Klubs wird dieser Tage mal wieder gespottet, nach dem Motto: BVB-Scout müsste man sein. Schließlich scheint Dortmund ausschließlich Spieler mit Bundesliga-Vergangenheit (idealerweise beim BVB selbst) zu holen, oder solche, die sich bei den Top-Klubs in England nicht durchsetzen können. Im Januar 2024 kamen so Ian Maatsen vom FC Chelsea und Jadon Sancho von Manchester United per Leihe.

Talente Chukwuemeka und Veiga stehen im Dortmund-Fokus

Das Duo zeigte starke Leistungen, konnte aber nicht über das Saisonende hinaus gehalten werden. Ob den aktuell gehandelten Profis ein ähnlicher Impact zuzutrauen wäre, müsste sich erst beweisen. Carney Chukwuemeka, ein Mittelfeldmann, hat bei Chelsea in zweieinhalb Jahren keine 1000 Spielminuten erhalten. Renato Veiga, ein flexibler Abwehrmann, hat diese Marke in der bisherigen Saison bereits übertroffen.

Der Portugiese passt genau in das Profil, über das man sich rund um den BVB bisweilen lustig macht: Er spielt bei Chelsea eine Nebenrolle, war aber auch schon in der Bundesliga aktiv. Beim FC Augsburg hinterließ die Leihgabe von Sporting 2023 keinen bleibenden Eindruck.

Der BVB muss mal wieder seine Fehlplanung korrigieren

Auf dem Markt gelten beide Spieler als hochtalentiert, sich im XXL-Kader von Chelsea, der scheinbar wahllos mit immer neuen Talenten aufgebläht wird, nicht durchgesetzt zu haben, ist keine große Schande – wenngleich die Frage erlaubt ist, was solche Spieler immer wieder reitet, sich den Blues überhaupt anzuschließen. So oder so würden Transfers von Chukwuemeka und Veiga in Dortmund wohl kaum Jubelstürme auslösen.

Umso mehr, wenn die Rahmenbedingungen in die Betrachtung einbezogen werden. Schließlich kann sich der BVB trotz der Millionen für Malen wohl nur Ausleihen leisten. Ob Chukwuemeka und Veiga im Sommer zu halten wären, stünde in den Sternen, unabhängig davon, ob es Kaufoptionen geben würde oder nicht. Für den Moment würde Dortmund die eigene Fehlplanung einmal mehr notdürftig mit einem Pflaster verarzten.

Für den BVB geht es nur noch um das Minimalziel

Dass der Finalist der letzten Saison in der Champions League finanziell nicht ansatzweise mit dem Tabellensechsten der letzten Saison in der Premier League mithalten kann, und was das über den modernen Fußball aussagen mag, steht dabei auf einem anderen Blatt. Für den BVB geht es in dieser Spielzeit nur noch darum, mit Ach und Krach wieder die Königsklasse zu erreichen.

Ob zwei bei Chelsea kaum gebrauchte Talente dafür den großen Unterschied machen werden, daran sind sicher Zweifel angebracht. Andererseits ist die Personallage beim BVB immer wieder so dramatisch, dass schon helfen würde, zwei neue vollwertige Profis im Kader zu begrüßen.

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