Tim Kleindienst ist der Top-Torjäger von Borussia Mönchengladbach. Wird er im Saisonfinale Hilfe von einem Offensivkollegen erhalten?
Mönchengladbach – Dass Tim Kleindienst ein Glücksfall für Borussia Mönchengladbach ist, liegt auf der Hand. Der 29-Jährige hat 14 Saisontore auf dem Konto, ist nur noch vier Treffer vom Jahrtausendrekord von Marco Reus (18 Tore in 2011/12) entfernt.
Gladbach darf sich nicht nur auf Kleindienst verlassen
Trotz seiner guten Torquote darf sich Gladbach nicht alleine auf Kleindienst verlassen. Wichtig ist, die Last im Laufe einer Saison auf mehreren Schultern zu verteilen. In dieser Hinsicht hatten die Fohlen bisher ein Problem.
So ist Alassane Pléa mit sechs Treffern der vereinsintern zweitbeste Torjäger, letztmals war der Franzose allerdings am 21. Dezember 2024 beim 2:1 gegen 1899 Hoffenheim erfolgreich. Vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim (3:0) teilten sich Robin Hack, Franck Honorat und Kevin Stöger mit je zwei Toren den dritten Platz.
Hack überzeugt bei Sieg in Heidenheim
Beim Sieg an der Ostalb hat Gladbach allerdings unter Beweis gestellt, auch ohne Kleindienst im Torabschluss effizient sein zu können. Während Nathan Ngoumou sein zweites Saisontor erzielte (18.), war Hack mit einem Doppelpack (8., 59.) zur Stelle.
Der linke Flügelspieler war in der vergangenen Saison mit zehn Treffern der beste Gladbacher Torschütze, wobei er alle Tore im Kalenderjahr 2024 erzielte. Auch in der laufenden Spielzeit war Hack ein Spätstarter, nach einer von körperlichen Rückschlägen geplagten Vorbereitung dauerte es seine Zeit, ehe er in den Rhythmus fand. Das Resultat: Sein erstes Saisontor bejubelte er beim 4:1 gegen Holstein Kiel am 14. Dezember.
Inklusive des Doppelpacks in Heidenheim steht Hack bei drei Toren im Kalenderjahr 2025 und insgesamt vier Saisontreffern. Damit hat er alleinigen Anspruch auf den dritten Platz in der Gladbacher Torjägerliste.
Greift Hack Kleindienst unter die Arme?
Findet Hack im letzten Saisondrittel wieder zu seinem Torriecher? Im Rennen um den einstelligen Tabellenplatz kann Borussia einen zweiten zuverlässigen Torschützen gut gebrauchen. Allen voran die direkte Konkurrenz um Mainz 05, den SC Freiburg und den VfL Wolfsburg wird darum bemüht sein, Kleindienst aus dem Spiel zu nehmen – und dann braucht es andere Offensivspieler, die zur Stelle sind.
Der vierfache deutsche Nationalspieler hat 36 Prozent aller Gladbacher Bundesligatore erzielt und damit maßgeblichen Einfluss auf die Ergebnisse genommen. In Spielen, in denen Kleindienst getroffen hat, sprangen für den VfL sieben Siege, zwei Unentschieden und vier Niederlagen heraus. Hat Kleindienst keinen Torerfolg verbucht, kamen vier Siege, zwei Unentschieden und vier Niederlagen zustande.
Der Königstransfer des vergangenen Sommers hat viel verändert, alleine kann Kleindienst Gladbach aber nicht zum Saisonziel schießen. Es braucht eine zweite Waffe im letzten Drittel – und Hack hat schon 2023/24 bewiesen, eine solche sein zu können.