Wer gewinnt das Zehner-Duell? Pléa und Stöger im Vergleich

Alassane Pléa und Kevin Stöger konkurrieren bei Borussia Mönchengladbach um den Startplatz. Welcher der beiden Zehner ist im Vorteil?

Mönchengladbach – Es ist fast schon eine Glaubensfrage, die im Fan-Umfeld von Borussia Mönchengladbach seit Wochen im Raum steht.

Gladbach und der Härtefall auf der Zehn

Mit Alassane Pléa und Kevin Stöger verfügt Gerardo Seoane über zwei hochkarätige Optionen für das offensive Mittelfeld. Bis zu seiner Verletzung war Pléa kar im Vorteil, Stöger aber wusste in den vergangenen Spielen gegen den VfL Bochum (3:0), VfB Stuttgart (2:1) und gegen Eintracht Frankfurt (1:1) Akzente zu setzen.

Für einen Trainer ist ein hochwertiger Konkurrenzkampf von großer Bedeutung, die Zehn ist indes eine der wenigen Positionen, die Gladbach ohne Qualitätsverlust ersetzen kann. Dennoch ist es auch ein stetes Abwägen der Spielerprofile, womit die Frage einhergeht, welcher Typus eher in das Spiel der Fohlen-Elf passt.

Stögers größter Vorteil kleiner als angenommen?

Wo Pléa als Künstler gilt, gilt Stöger als kreatives Arbeitstier. Ein Blick auf die Daten verrät jedoch, dass die Unterschiede kleiner sind als zunächst angenommen.

Stöger ist zwar dreimal häufiger ins Tackling gegangen als Pléa (18- vs. 6-mal), auch bestritt der Österreicher mehr Zweikämpfe (114 vs. 110) und absolvierte mehr intensive Läufe als sein Konkurrent (991 vs. 875).

Allzu groß ist die Differenz jedoch nicht, denn Pléa hat sich im Spiel gegen den Ball gesteigert und erntete nach dem 2:1-Sieg gegen 1899 Hoffenheim ein Lob von Seoane. Der Coach betonte explizit, Pléa scheue „im Moment keine Wege, um der Mannschaft zu helfen.“

In einer Statistik hat der Franzose sogar die Nase vorn. So steht Pléa bei 40 Balleroberungen, Stöger bei 34 – und im letzten Drittel eroberte erstgenannter 11-mal das Spielgerät und Stöger nur 3-mal, was wiederum auf sein tieferes Positionsspiel zurückzuführen ist.

Stöger bereitet vor, Pléa macht es selbst

Stöger versteht sich mehr als Zulieferer für die Offensivkollegen, kreierte deshalb 40 Chancen und damit 24 mehr als Pléa (16). Der feine Unterschied: Durch Stöger entstanden bei ruhenden Bällen 18 Chancen, aus dem Spiel heraus 22. Insofern bewegen sich beide während des laufenden Spiels auf einem Niveau.

Für Pléa sprechen indes zwei Faktoren. Einerseits geht der 31-Jährige deutlich häufiger ins Dribbling (30-mal vs. 18-mal bei Stöger), andererseits sucht er deutlich häufiger den Abschluss (24 Schüsse vs. 12 Schüsse von Stöger) und ist deshalb auch an mehr Toren beteiligt. So erzielte Pléa sechs Treffer selbst und bereitete zwei Tore vor, Kontrahent Stöger steht bei zwei Treffern und vier Vorlagen.

Pléa macht mit seiner Torgefahr den Unterschied

Natürlich ist Tim Kleindienst in erster Linie für das Toreschießen verantwortlich, der Stürmer kann die Last aber nicht alleine auf seinen Schultern tragen. Pléa ist der zweitgefährlichste Torjäger, dahinter teilt sich Stöger mit Franck Honorat und Robin Hack den dritten Platz.

Darüber hinaus sind Tiefe und Strafraumbesetzung im flügellastigen Spiel der Borussia zwei wichtige Elemente. Pléa sucht häufiger den Weg in die Box und erzielte alle Treffer innerhalb des Sechzehners.

Überhaupt war Pléa bei 21 von 24 Torschüssen innerhalb des Strafraums positioniert, während Stöger sein Glück häufiger aus der Distanz versuchte. So feuerte er elfmal außerhalb des Sechzehners aufs Tor und nur siebenmal innerhalb der Box.

Das ist mutmaßlich der ausschlaggebende Grund für das Startelfmandat des Franzosen. Pléa ist aktiver im letzten Drittel, dadurch auch torgefährlicher. Gleichzeitig entfacht er mit seinen Dribblings dort Dynamik, wo Stöger mit seinen Pässen in die Schnittstelle oder in die Tiefe für Überraschungsmomente sorgt.

Auch die Arbeitsrate gegen den Ball bewegt sich auf einem ähnlichen Niveau. Insofern wäre es nicht verwunderlich, wenn Pléa in die Anfangsformation zurückkehren sollte, sobald er wieder bei 100 Prozent ist – auch wenn Stöger eine verlässliche Alternative darstellt.

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