Borussia Mönchengladbach hat gegen Union Berlin gewonnen - und für einen der Torschützen war das Spiel wie ein Meisterwerk.
Mönchengladbach – Auch wenn man es gar nicht groß herbeireden will, kommt es im Fußball doch überraschend oft so, wie es irgendwie auch kommen muss.
So jedenfalls wird sich Lukas Ullrich beim Bundesliga-Auswärtsspiel von Borussia Mönchengladbach gegen Union Berlin gefühlt haben.
Ullrich trifft für Gladbach gegen Union
Der Linksverteidiger ist seit Ende Oktober eine Stammkraft in der Fohlen-Elf und hatte gegen Union ein ganz besonderes Duell vor der Brust. Ullrich verbrachte als gebürtiger Berliner zwar sieben Jahre im Nachwuchs von Hertha BSC, doch die Eisernen hatten es ihm in der Jugend auch angetan.
„Ich war früher häufiger als Zuschauer dort, deswegen kenne ich das noch gut“, sagte Ullrich im Interview mit der Rheinischen Post vor dem Spiel über seine Erinnerungen an das Stadion an der Alten Försterei.
„Ich war häufiger bei Union, weil ich aus der Nähe von Köpenick komme“, erklärte Ullrich seine Sympathie für die Eisernen, die er genauso für den Stadtrivalen übrig hatte. Den Ausschlag pro Hertha gab indes „ein Bauchgefühl“, andernfalls wäre er vielleicht im Unioner Nachwuchs gelandet.
So oder so, die Wege führten ihn am Samstagnachmittag zurück in seine Heimatstadt. In der vergangenen Saison fehlte Ullrich wegen einer Schulterverletzung, über ein Jahr später stand er gegen Union in der Startelf – und erzielte nach zehn Minuten das Führungstor für Borussia.
Erfolgreiche Berlin-Rückkehr für Ullrich
Typisch, werden Fans beider Mannschaften sagen. Natürlich trifft Ullrich bei seiner ersten Rückkehr nach Berlin, natürlich ist es dann auch noch sein erstes Profi-Tor für Gladbach. Zuvor hatte er zweimal für die U23 getroffen, letztmals am 4. Mai 2024.
Es wurde Zeit für einen weiteren Treffer, zumal Ullrich am 1. Februar gegen den VfB Stuttgart das Siegtor für Tim Kleindienst vorbereitet hatte. Der sprach damals noch von „Muffensausen“, als Ullrich vor dem Tor von Alexander Nübel einen Querpass spielte.
Diesmal aber wuchtete Ullrich den Ball selbst in die Maschen. Auch bei der Entstehung hatte er seine Finger im Spiel, weil er das Tempo verschärfte, nach innen zog und Robin Hack auf der Außenbahn bediente, der wiederum den Rückpass zum in den Strafraum eingelaufenen Ullrich spielte. Frederik Rönnow hatte augenscheinlich mit einem Pass auf Kleindienst gerechnet, der in Richtung des zweiten Pfostens gelaufen war, und ließ das kurze Eck offen.
Ullrich und das i-Tüpfelchen
Ein Tor wie auf dem Silbertablett, das Ullrich und seine Mannschaftskameraden strahlen ließ. Glücklich war auch die Familie, die den Premierentreffer in der Bundesliga aus nächster Nähe gesehen und anschließend für ein Foto posiert hat, das Borussia umgehend in den sozialen Netzwerken teilte.
Das erste Tor, drei Punkte – und leise lebt die Hoffnung auf eine Europapokalrückkehr von Borussia. Einen besseren Nachmittag hätte sich Ullrich kaum ausmalen können. Der 22. Spieltag war jedenfalls das i-Tüpfelchen seiner bisherigen Entwicklung.