Jiri Pavlenka nach Bayern-Desaster schwer gefrustet

Obwohl Jiri Pavlenka gegen den FC Bayern phasenweise eine überragende Vorstellung ablieferte, gab es für Werder Bremen in München nichts zu holen.
 ©gumzmedia

München – Es brodelte in ihm, das war nicht zu übersehen. Jiri Pavlenka kam als einer der ersten Profis des SV Werder Bremen nach dem 1:6-Desaster beim FC Bayern München aus der Kabine und ging flotten Schrittes Richtung Mannschaftsbus.

Als Jiri Pavlenka um seine Einschätzung zum Spiel des SV Werder Bremen gebeten wurde, hielt er kurz inne, überlegte und zischte dann: „Was soll ich dazu noch sagen?“ Ein seltener Gefühlsausbruch des sonst so zurückhaltenden Tschechen. Kein Wunder, nachdem er zuvor doch sehr von seinen Mitspielern im Stich gelassen worden war.

Jiri Pavlenka hatte gegen den Rekordmeister zeitweise eine Weltklasse-Leistung gezeigt. Allein diese Parade gegen Robert Lewandowski in der 39. Minute war zum Zungeschnalzen, als der Werder-Keeper am Boden liegend gerade noch mit der linken Hand den Lupfer des Polen entschärfte. Doch es half alles nichts. Pavlenka musste insgesamt sechs Mal hinter sich greifen. Lediglich beim dritten Gegentor sah der 27-Jährige vielleicht etwas unglücklich aus, als er etwas zu spät aus seinem Tor gekommen war und Philippe Coutinho einen Heber ermöglicht hatte. Allerdings musste einmal mehr die Frage gestellt: Wo war in diesem Moment eigentlich die Abwehr?

Werder Bremen: Florian Kohfeldt tröstet Keeper Jiri Pavlenka

„Es tut mir sehr leid für ihn“, tröstete Trainer Florian Kohfeldt seinen Keeper: „Jiri hat eine Top-Leistung gebracht. Keines der sechs Tore geht auf seine Kappe. Wir können uns freuen, dass er wieder in der Form ist.“ Aber eben auch schwer gefrustet.

Vielleicht ist das ein guter Zeitpunkt, dass Pavlenka nun auch in der Kabine mehr Verantwortung übernimmt und die Missstände deutlich anspricht. Echte Führungsspieler kann die Mannschaft in dieser Situation sehr gut gebrauchen. In München biss er sich allerdings auf die Zunge, ließ keine weiteren Aussagen folgen und verschwand im Bus. (kni)

Zur letzten Meldung vom 13. Dezember 2019:

Neue Stärke: Auch Jiri Pavlenka kann die Bayern stoppen!

Wer den FC Bayern München besiegen will, der braucht einen überragenden Torwart – so wie Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach bei ihren jüngsten 2:1-Siegen gegen den Rekordmeister. Kann Jiri Pavlenka, der Keeper des SV Werder Bremen, dem Leverkusener Lukas Hradecky und dem Gladbacher Yann Sommer am Samstag nacheifern? Durchaus!

Pavlenka ist nicht nur rechtzeitig vor dem Duell mit dem Meister wieder in Form gekommen, sondern hat auch gegen die Bayern schon seine große Klasse bewiesen. Der Tscheche hat ganz offensichtlich keine Angst vor Gastspielen in der Allianz-Arena. Vor acht Monaten war Pavlenka sogar ganz dicht dran an einem Zu-Null-Spiel gegen den großen Favoriten. Robert Lewandowski und Serge Gnabry waren bereits an ihm verzweifelt. Erst ein abgefälschter Schuss von Niklas Süle landete in der 75. Minute im Netz – und die Bayern bejubelten mal wieder einen Sieg gegen Werder Bremen.

Werder Bremen: Allein Jiri Pavlenka wird es nicht richten können

22 Mal hatten die Bayern an diesem Tag auf das Bremer Tor geschossen, sechs Mal musste Pavlenka eingreifen. Ähnlich erging es zuletzt auch Hradecky und Sommer. Sie mussten auch einmal hinter sich greifen, aber ihre Teams langten vorne zu – und schon klappte es mit dem Dreier gegen den Abo-Meister.

Allein Pavlenka wird es also wohl kaum richten. Aber er kann ein entscheidender Faktor sein. Vor einigen Woche wäre ihm diese Rolle nicht zugetraut worden. Der Tscheche wirkte weit entfernt von seiner Topform der Vorsaison. Er war nicht richtig schlecht, wenngleich ihm auch der eine oder andere ungewohnte Fehler unterlief, es fehlten aber vor allem die richtig guten Paraden. Gegen Wolfsburg und Paderborn zeigte er dann endlich wieder ganz starke Reflexe. Da war er wieder, der alte Pavlenka. Der Keeper, den sie in Bremen gerne Krake nennen.

Werder Bremen: Jiri Pavlenka in der Bundesliga-Rangliste auf Platz vier

Der 27-Jährige hat sich inzwischen auch in den Bundesliga-Ranglisten wieder nach oben gearbeitet. In der Rubrik „Paraden“ belegt er Platz vier hinter Mark Flecken (SC Freiburg), Robin Zentner (FSV Mainz 05) und Frederik Rönnow (Eintracht Frankfurt). Und bei den „Vereitelten Großchancen“ hat sich Pavlenka immerhin schon auf Platz sieben vorgekämpft. Am Wochenende könnte es für ihn weiter nach oben gehen, denn genügend Gelegenheit, sich auszuzeichnen, wird Werders Stamm-Torhüter gegen das FC Bayern-Starensemble bekommen. (kni)

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