Neuer Trainer: Macht der SV Werder Bremen nun ernst bei Markus Anfang?

Der neue Coach von Werder Bremen könnte Markus Anfang heißen. Der Noch-Trainer von Zweitligist Darmstadt 98 soll der Top-Kandidat auf den Posten des Bundesliga-Absteigers sein.
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Bremen – Der Countdown läuft: Mitte der Woche will der SV Werder Bremen seinen neuen Trainer präsentieren. Klarer Favorit auf den Posten ist Markus Anfang.

Update (1. Juni 2021): Jetzt ist es fix und bestätigt! Markus Anfang ist der neue Trainer des SV Werder Bremen!

Update (31. Mai 2021): Einigung mit Markus Anfang! Werder Bremen fehlen bei Trainer-Transfer nur noch Details!

Weiter zur bisherigen Meldung:

Die „Bild“ hatte zuerst davon berichtet. Markus Anfang selbst kann sich dem Vernehmen nach einen Wechsel gut vorstellen, er steht allerdings noch ein Jahr bei Darmstadt 98 unter Vertrag. Werder Bremen muss sich also auch mit dem künftigen Zweitliga-Konkurrenten einigen und womöglich eine Ablösesumme zahlen. Im Gespräch ist eine Summe von 250.000 Euro. Die würde in ähnlicher Höhe wohl auch fällig, wenn es mit Anfang doch nicht klappen sollte und Werder noch auf einen der beiden anderen verbliebenen Kandidaten umschwenken müsste. Denn Ole Werner (Holstein Kiel) und Peter Zeidler (FC St. Gallen) besitzen ebenfalls Verträge über diese Saison hinaus.

Bei den Beteiligten herrscht das große Schweigen, dabei ist das Interesse an der Personalie Markus Anfang riesengroß. Die Medienabteilung von Darmstadt 98 sah sich am Samstag sogar genötigt, eine Mail zu verschicken, die es so auch noch nicht oft gegeben haben dürfte. „Wir kommentieren keine Medienberichte. Auch an der bereits kommunizierten grundsätzlichen Haltung des SV 98 zur Arbeit von und Weiterarbeit mit Markus Anfang hat sich nichts geändert“, hieß es dort. Die Botschaft war klar: Markus Anfang soll bei Darmstadt 98 bleiben.

Markus Anfang bei Werder Bremen der Top-Kandidat als Kohfeldt-Nachfolger

Allerdings gibt es da auch eine Vorgeschichte. Anfang ist in diesen Tagen nicht zum ersten Mal das Objekt der Begierde auf dem Trainermarkt. Auch die Fortuna aus Düsseldorf soll sich intensiv mit ihrem Ex-Spieler als Nachfolger von Uwe Rösler beschäftigt haben. „Ich weiß gar nicht, wie viele Namen im Zusammenhang mit Düsseldorf schon durchs Dorf getrieben wurden. Das interessiert uns alles nicht. Wir haben einen Toptrainer, mit dem wir sehr zufrieden sind, er hat Vertrag“, hatte 98-Präsident Rüdiger Fritsch unter der Woche schon etwas genervt in einer Medienrunde erklärt und noch angefügt: „Wir haben uns vorgestern bestens in den Urlaub verabschiedet – und in ein paar Tagen werden wir die neue Saison in Angriff nehmen.“

Das Thema Düsseldorf hat sich inzwischen erledigt, die Fortuna stellte Christian Preußer als neuen Coach vor. Der 37-Jährige arbeitete bislang als U23-Coach des SC Freiburg. „Mit der Wahl von Christian Preußer gehen wir einen neuen Weg bei der Fortuna. Er ist ein junger Trainer und mehr als bereit für den Schritt in die 2. Bundesliga“, erklärte Vorstandsmitglied Klaus Allofs bei der Vorstellung des neuen Trainers. Ob der ehemalige Boss des SV Werder Bremen sich zuvor gegen den erfahrenen Markus Anfang entschieden oder dieser womöglich selbst abgesagt hat, ist nicht bekannt.

Werder Bremen hat Markus Anfang bei der Trainersuche schon länger auf dem Zettel

Bei Werder Bremen steht der Darmstädter Coach schon länger auf dem Zettel. Baumann hatte zuletzt ausführlich über das akribische Bremer Auswahlverfahren berichtet – und dabei auch von Gesprächen mit den drei Favoriten. „Der Druck nächstes Jahr wird sehr groß sein. Wir werden dort als Favorit in ganz viele Spiele gehen und brauchen einen Trainer mit klarer Handschrift, der unsere Spieler besser machen kann und auch Lust hat, mit jungen Spielern zu arbeiten“, beschrieb Baumann auf der Internetseite das gewünschte Profil des neuen Trainers. Zudem seien Erfahrung in der Zweiten Liga und im Umgang mit einem unruhigen Umfeld in einem Traditionsverein von Bedeutung. Und vor allem da ist Anfang seinen vermeintlichen Konkurrenten einfach voraus. Denn Ole Werner hat bislang nur im beschaulichen Kiel gearbeitet, Zeidler noch nie in der Zweiten Liga.

Bei Markus Anfang ist das anders. Der Ex-Profi, der für Fortuna Düsseldorf, den FC Schalke 04, den 1. FC Kaiserslautern und den MSV Duisburg in der Bundesliga gespielt hat, startete seine Trainerkarriere 2010 in der 6. Liga beim SC Kapellen-Erft. 2013 wechselte er zu Bayer Leverkusen, trainierte dort erst die U17, dann die U19. 2016 heuerte Anfang bei Holstein Kiel an, führte den Club in die Zweite Liga und verpasste 2018 erst in der Relegation gegen den VfL Wolfsburg den Durchmarsch in die Bundesliga.

Markus Anfang ist seit Sommer 2020 Trainer bei Darmstadt 98

Sein Wechsel zum 1. FC Köln stand da übrigens schon fest. Wahrscheinlich hätte er den Absteiger 2019 auch zurück in die Bundesliga geführt, doch nach vier sieglosen Spielen am Stück wurde Markus Anfang drei Spieltage vor Schluss beurlaubt, obwohl der Vorsprung auf den Relegationsplatz immer noch sechs Punkte betrug. Keine angenehme Geschichte für den gebürtigen Kölner, der mit dem FC und dem sich gerne einmischenden Sportchef Armin Veh nie richtig warm geworden war.

Ein Jahr lang blieb Anfang danach ohne Job. Er verhandelte zwar zwischenzeitlich mit Hannover 96, sagte dem Zweitligisten aber ab. Im Sommer 2020 stieg er dann bei Darmstadt 98 ein. Dort lief es zunächst eher durchwachsen. Anfangs Offensivfußball mit hohem Pressing und der klaren Forderung, hinten rauszuspielen, war zu anfällig. Erst als sich der Coach korrigierte, einen zweiten Sechser einbaute, agierte das Team stabiler und erfolgreicher. Die beste Rückrunde in der Darmstädter Zweitliga-Geschichte spülte die Lilien immerhin noch auf Platz sieben. Anfangs Zahlen im Fußball-Unterhaus lesen sich alles andere als schlecht: Von seinen 99 Spielen hat er 47 gewonnen und 27 verloren, sein Punkteschnitt liegt bei 1,68.

Werder Bremen: Trainer-Kandidat Markus Anfang liebäugelt schon länger mit einem Wechsel

Markus Anfang ist an der Außenlinie noch aktiver und lauter als Werders Ex-Coach Florian Kohfeldt. Der 46-Jährige kommentiert dabei fast jede Aktion seiner Spieler. Er soll auch in der Kabine einen anderen, einen härteren Ton als Kohfeldt anschlagen, aber dafür fußballerisch ähnlich ticken wie der Mann, als dessen Nachfolger er nun vorgesehen ist. Auch das könnte Werder Bremen bewogen haben, Markus Anfang zum Topkandidaten zu machen.

Der Trainer selbst soll schon länger mit einem Wechsel liebäugeln, weil die Möglichkeiten am Böllenfalltor doch arg begrenzt sind. Und in Torschützenkönig Serdar Dursun sowie den Stammspielern Lars Lukas Mai, Immanuel Höhn und Victor Palsson verlässt viel Qualität den Club. Mindestens ein kleiner Neuaufbau steht da an. Ein zwar noch größerer wartet in Bremen auf Anfang, aber trotz der finanziellen Schwierigkeiten des Clubs, will Werder Bremen beim Budget für den Kader unter den Top 3 der Zweiten Liga rangieren. Ein gutes Argument, um den Coach zu überzeugen. Ums Geld wird es nun auch in den Verhandlungen mit Darmstadt 98 gehen. (kni) Auch interessant: Beben beim SV Werder Bremen - Marco Bode und Co. ziehen die Konsequenzen aus dem Abstieg!

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