Im dritten Aufeinandertreffen zwischen Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt präsentiert die SGE den Fohlen ein Rätsel.
Mönchengladbach – Das Bundesligaspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt am Samstag (18.30 Uhr) hat einen besonderen Charakter.
Das dritte Duell zwischen Gladbach und der Eintracht ist ein Novum
Einerseits treffen beide Kontrahenten zum dritten Mal in dieser Saison aufeinander, nach dem Bundesliga-Hinspiel im vergangenen September duellierten sich die Eintracht und Gladbach im Oktober im DFB-Pokal. Andererseits ist es das Spiel eins für die SGE nach dem turbulenten Deadline Day.
Mit Elye Wahi war frühzeitig der Ersatz für Omar Marmoush gefunden worden, der Neuzugang von Olympique Marseille hatte in den vergangenen Wochen jedoch mit Oberschenkelproblemen zu kämpfen. Hinzu kam die Verletzung von Igor Matanović, die einen weiteren Teil dazu beitrug, dass Frankfurt in buchstäblich letzter Sekunde Michy Batshuayi von Galatasaray verpflichtet hat.
Dino Toppmöller könnte erstmals mit seinem neuen Sturm anreisen, Batshuayi erklärte jedenfalls am Donnerstag, er fühle sich bereit für das Wochenende. Mit dem Belgier und Wahi im Gepäck verkommt die Eintracht zu einer Wundertüte, das gilt auch im Hinblick auf die vergangenen Ergebnisse. In der Bundesliga folgten auf den Heimsieg gegen Borussia Dortmund (2:0) zwei Remis gegen Hoffenheim (2:2) und Wolfsburg (1:1), in der Europa League kassierten die Hessen ein 0:2 gegen die AS Rom.
Frankfurt wird für Gladbach zur Wundertüte
Im Umfeld der Eintracht ist man gespannt, wie sich das Spiel verändern wird, denn klar ist: Batshuayi und Wahi können Marmoush nicht eins zu eins ersetzen. Das weiß auch Gladbachs Cheftrainer Gerardo Seoane, der auf der Spieltagspressekonferenz am Donnerstag betonte: „Es sind Fragezeichen hinter den neuen Spielern, ob sie fit und einsatzfähig sind, aber sie haben mehrere Profile, die Marmoush auf eine andere Weise ersetzen können.“
Darüber hinaus habe die Eintracht bereits mehrere Spiele ohne Marmoush absolviert, „also wissen wir von den möglichen Varianten“, gab sich Seoane vorbereitet auf die anstehende Herausforderung und führte exemplarisch aus: „Ansgar Knauff und Hugo Ekitiké haben es zuletzt eindrücklich gezeigt auf dem Platz mit ihrem Speed.“
Ein Rückblick auf die Hinrundenspiele in Frankfurt geben Seoane recht. Marmoush blieb zwar im Gedächtnis, weil er in beiden Duellen mit sehenswerten Einzelaktionen getroffen hat. In der Bundesliga ließ er Ko Itakura aussteigen und erzielte das 2:0 für die Eintracht, im DFB-Pokal feuerte der Ägypter umringt von vier Gladbachern den Ball zum 2:1 ins Netz.
Ekitiké tat Gladbach im Pokal weh
Doch seit Marmoushs Wechsel zu Manchester City ist sein „Kronprinz“ Ekitiké in der Hierarchie aufgestiegen. Der 22-Jährige erzielte wettbewerbsübergreifend 16 Saisontore, darunter auch im Pokalspiel gegen Gladbach, als er Marvin Friedrich austanzte und den Ball ins lange Eck beförderte. Ekitiké lieferte im Liga-Duell außerdem die entscheidende Flanke zum 1:0, die Knauff auf Hugo Larsson weiterleitete.
Auch beim Heimsieg gegen den BVB, dem ersten Spiel ohne Marmoush, nahm Ekitiké eine entscheidende Rolle ein. In der 18. Minute schickte er Rechtsverteidiger Rasmus Kristensen mit einem Doppelpass steil, sprintete in den Strafraum und erzielte das 1:0.
So peilt Seoane einen Erfolg an
Selbstverständlich hat Marmoushs Abgang einen großen Einfluss auf das Frankfurter Spiel, unterschätzen darf man die Adlerträger aber keineswegs – denn Ekitiké hat in dieser Saison einen großen Schritt gemacht. Die Eintracht ist zudem grundsätzlich ein unangenehmer Gegner für Borussia, die im direkten Vergleich seit acht Spielen auf einen Sieg wartet.
Seoane stimmte die Seinen deshalb auf ein Spiel ein, in dem Konzentration und Leidensfähigkeit gefragt sein werden.
„Wenn wir in Ballbesitz sind, ist es wichtig, die Kontersicherung zu antizipieren, weil sie im Umschaltspiel immer sehr gefährlich sind. Es wird wichtig sein, so fehlerfrei wie möglich zu spielen“, betonte der Schweizer und kündigte an: „Wir werden auch Momente haben, in denen wir im Block stehen, weil sie spielerisch gute Ansätze haben und wenn wir den Ball nicht haben, die Priorität darauf liegt, wenig zuzulassen.“ So soll der Wundertüte das Überraschungselement genommen werden.