Zahl der Infizierten in Bayern erreicht neuen Höhepunkt - ein Landkreis Hotspot in Deutschland

Am Freitag wurden aktuelle Zahlen über Coronavirus-Infizierte und Tote für Bayern bekanntgegeben. Die Zahl der Infizierten im Freistaat knackt die 30.000-Marke.

  • Das Coronavirus* ist weiter bestimmendes Thema bei der bayerischen Staatsregierung.
  • Die bayerische Regierung hat einen Pflegebonus beschlossen.
  • Ministerpräsident Markus Söder stellte einen bitteren Corona-Zeitplan in Aussicht.
  • Hier finden Sie unseren Wegweiser zur Berichterstattung und die Corona-News aus Deutschland. Außerdem finden Sie hier aktuelle Fallzahlen in Bayern als Karte. Derzeit gibt es die folgenden Empfehlungen zu Corona-Schutzmaßnahmen.
  • Update vom 19. April: Dass das Oktoberfest 2020 abgesagt wird, wird immer wahrscheinlicher. Christian Ude plädiert nun für eine schnelle Entscheidung.

Update von 10.22 Uhr (13. April): Alle Informationen zum Coronavirus in Bayern finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update von 10.14 Uhr: 2020 fällt die EM wegen des Coronavirus aus. 2021 soll sie dafür stattfinden - doch ob München als Austragungsort infrage kommt, ist noch unsicher.

Update vom 12. April, 7.13 Uhr: Rund 2500 Pflegekräfte haben sich in Bayern bereiterklärt, wegen der Corona-Pandemie freiwillig in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zu arbeiten. Bei personellen Engpässen könne nun auf Unterstützung durch den neuen, sogenannten bayerischen Pflegepool zurückgegriffen werden, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). 

Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus benötigen viele Krankenhäuser und Heime dringend mehr Personal. Einige Einrichtungen versuchten etwa, Ärzte und Pflegekräfte vorübergehend aus dem Ruhestand zurückzuholen. Für den Pflegepool weiterhin gesucht werden nach Angaben des Ministeriums Menschen mit einer Ausbildung oder Erfahrung in einem pflegerischen Beruf sowie Medizinisch-technische Assistenten und Medizinische Fachangestellte, die beispielsweise den Job gewechselt haben. Auch Notfallsanitäter, Hebammen, Operationstechnische Assistenten und Anästhesietechnische Assistenten könnten sich melden.

Huml betonte, dass gemeldete Freiwillige während ihres Einsatzes von der Arbeit für ihren Arbeitgeber freigestellt würden und ihr Arbeitsentgelt fortgezahlt bekämen. Selbstständige Freiwillige erhielten Ersatz für ihren Verdienstausfall.

Coronavirus in Bayern: Hotspot in Deutschland liegt in Bayern

Update vom 11. April, 13.33 Uhr: Corona-Hotspot in Deutschland ist nach wie vor der bayerische Landkreis Tirschenreuth. Dort gibt es laut Robert-Koch-Institut 944 registrierte Fälle. Damit lässt Tirschenreuth auch andere Hotspots wie Heinsberg, Miesbach und Rosenheim hinter sich. (Wie stark das Corona-Virus generell das Leben der Bayern und der Münchner verändert, zeigen neue Daten von Apple und Google zur Mobilität.) Hochgerechnet hat der Landkreis Tirschenreuth nämlich 1302 Fälle pro 100.000 Einwohner. Wie Focus.de berichtet sind das fast doppelt so viele Fälle wie in den anderen Landkreisen. So hat Heinsberg beispielsweise 603,17 Fälle pro 100.000 Einwohnern.

Coronavirus in Bayern: Coronahilfe per Teleon

Update von 11.49 Uhr: Arm, krank und einsam: Bedürftige Rentner sind in der Corona-Krise mehr denn je auf Unterstützung angewiesen. Ein Münchner Verein hilft effektiv und unbürokratisch.

Update von 8.47 Uhr: Noch hält das Kultusministerium offiziell an der Linie fest, dass am 20. April alle Schulen wieder öffnen. Dass es wirklich so kommt – daran glaubt allerdings niemand mehr.

Update vom 11. April, 7.12 Uhr: An diesem Samstag startet die „Corona-Hotline“ der bayerischen Staatsregierung. Bürger können bei Fragen zu der Pandemie nun täglich von 8 bis 18 Uhr die Telefonnummer (0 89) 12 22 20 wählen. Laut Staatskanzlei können Anrufer Auskunft zu Themen wie Ausgangsbeschränkungen, Kinderbetreuung sowie Soforthilfen und anderen Unterstützungen für Kleinunternehmen und Freiberufler bekommen. Staatsminister Florian Herrmann (CSU) sagte: „Wir müssen ein Ohr für die Sorgen der Menschen haben und konkrete Hilfen geben.“ Dies schaffe Vertrauen und gebe den Menschen Sicherheit in der aktuell schwierigen Zeit.

Coronavirus im Freistaat: 30.862 Menschen in Bayern positiv getestet

Update, 16.01 Uhr: In Bayern sind inzwischen 30.862 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben sind bisher 721 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen am Freitag (Stand 10.00 Uhr) auf seiner Homepage mit. Den Angaben zufolge waren es am Vortag 29.262 infizierte Menschen und 653 Todesfälle gewesen. Die geschätzte Zahl der Genesenen lag am Freitag bei 10.720 Menschen.

Update, 12.56 Uhr: Drei Mal fuhr die Polizei vor, drei Mal erwischte sie eine Floristin aus Unterhaching, wie sie trotz der Coronavirus-bedingten Geschäftsschließungen Blumen verkaufte. Das könnte sie teuer zu stehen kommen.

Corona-Krise weiter angespannt: Nationalspieler Gündogan sendet rührende Video-Botschaft

Update vom 10. April, 9.32 Uhr: Fußball-Nationalspieler Ilkay Gündogan hat mit einer Video-Botschaft den Mitarbeitern des Klinikums Nürnberg Mut zugesprochen und ein Dankeschön versprochen. Der frühere Profi des 1. FC Nürnberg möchte alle Angestellten ins Kur - und Freizeitbad Nürnberg einladen, „sobald diese schwierige Situation überstanden ist“, kündigte der 29-Jährige am Donnerstag an. Auf der Intensivstation des Klinikums Nord sind laut Mitteilung elf Corona-Patienten, die so schwer erkrankt sind, dass sie alle beatmet werden müssen.

Video: Corona-Krise - Ilkay Gündogan mit rührender Geste für Nürnberger Klinikum

Sein früherer Schuldirektor vom Bertolt-Brecht-Gymnasium, wo Gündogan das Abitur machte, habe ihn in der Coronavirus-Krise kontaktiert und ihm von der Arbeit am Klinikum berichtet. „In dieser schwierigen Zeit ist es gar nicht hoch genug anzurechnen, was ihr für Arbeit leistet“, sagte der Mittelfeldspieler von Manchester City. Gündogan selbst will auch bald wieder in seiner alten Heimat vorbeischauen und dem Klinikum einen Besuch abstatten.

Coronavirus in Bayern: Staatsregierung kassiert radikale Verordnung von Ostallgäuer Landrätin

Update von 21 Uhr: Sämtliche touristische Aktivitäten hatte das Landratsamt Ostallgäu vor Ostern per Verordnung untersagt. Nun äußerte Bayerns Innensminister Joachim Herrmann (CSU) gegenüber dem Bayerischen Rundfunk (BR) diesbezüglich Zweifel. Angeordnet hatte das Landrätin Maria Rita Zinnecker (CSU).

Man empfehle für die kommenden Osterfeiertage entsprechend der Corona-Auflagen in der häuslichen Umgebung zu bleiben, so Herrmann. Dies sei auch so zu vertreten. „Bleiben Sie lieber zuhause“, riet auch der Innenminister. Ob man jedoch mit einer solchen Verordnung, wie im Ostallgäu weiterkomme, da habe er jedoch „in der Tat gewisse juristische Zweifel“.

„Ich habe leider der Polizei heute sagen müssen, dass wir diese Anordnung von Ostallgäu nicht zur Grundlage polizeilichen Handelns machen können, weil da einfach zu große juristische Zweifel daran bestehen“, so Hermann. 

Dennoch werde die Polizei auch im Ostallgäu darauf achten, dass keine Menschenansammlungen entstehen und der Mindestabstand eingehalten wird. 

Corona in Bayern: Feuerschule Würzbug leiht Uniklinik Überdruck-Atemschutzmasken

Update von 19.30 Uhr: In einer deutschlandweit einmaligen Amtshilfe leiht die Staatliche Feuerwehrschule Würzburg der Uniklinik Würzburg ihre Überdruck-Atemschutzmasken der höchsten Sicherheitsstufe. Mit der Ausrüstung könnten bei Corona-Infizierten unaufschiebbare Eingriffe im Nasen-, Mund- und Rachenbereich durchgeführt werden, ohne die OP-Teams zu gefährden, teilte die Klinik am Donnerstag mit.

Die von der Umgebungsluft unabhängigen Überdruck-Atemmasken könnten ein wirksamer Schutz gegen das besondere Risiko sein, welchem sich Operateure ausgeben, wenn sie Corona-Infizierte operieren. „Man vermutet, dass der Eintritt einer hohen initialen Virusmenge oder die häufige Konfrontation mit dem Virus den Krankheitsverlauf besonders schwer werden lassen“, sagte Hartmut Böhn, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik. 

Gerade die unmittelbare Nähe zur Nasen- und Rachenschleimhaut und das bei vielen Operationen der oberen Atemwege entstehende Aerosol sei wohl stark virenbeladen, was ein hohes Gefährdungspotenzial für die Ärzte darstelle. Die von der Umgebungsluft unabhängigen Überdruck-Atemmasken könnten nun ein wirksamer Schutz dagegen sein.

Corona-Debatte in Bayern: Söder lehnt vorzeitigen Exit ab - „Müssen lernen, mit der Pandemie zu leben“

Update von 16.30 Uhr: In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erklärte Markus Söder, wie sich die Corona-Maßnahmen in Bayern bisher ausgewirkt haben. „Experten sagen uns: Ohne unser beherztes Engagement und unsere frühzeitigen Entscheidungen hätten wir bis zu 50.000 Infektionen und unzählige Tote mehr gehabt. Wir haben Bayern also vor Schlimmerem beschützt. Und: Wir testen mehr als andere und liegen damit im internationalen Vergleich mit vorne. Das ergibt zunächst eine höhere Infektionszahl, hilft aber langfristig, die Pandemie nachhaltiger zu beschränken. Übrigens liegt Bayern bei den neuesten Zahlen unter dem Bundesdurchschnitt - sowohl bei den Infektionen als auch bei den Todesfällen. Und auch die Zahl der Genesenen ist erstmals höher als die der Neuinfektionen.“

Einen vorzeitigen Exit lehnt der CSU-Chef nach wie vor ab und fühlt auch den Rückhalt in der Bevölkerung: „Mein Eindruck ist, dass die bayerische Bevölkerung den Schutz der Gesundheit nach wie vor höher einschätzt als eine unüberlegte Exit-Strategie. (...) Erst wenn uns die Virologen grünes Licht geben, können wir vorsichtig erleichtern. Klar ist aber auch: Jede Verbesserung muss mit Auflagen der Hygiene und Sicherheit verbunden werden. Wir müssen lernen, mit der Pandemie zu leben.“

Gute Umfragewerte für Söder in Corona-Krise: „Mein Platz ist und bleibt in Bayern“

Ob die Schulen im Freistaat noch länger geschlossen bleiben müssen, werde sich in der kommenden Woche entscheiden. „In jedem Fall braucht es ein begleitendes Konzept für Lehrer, Schüler und Eltern. Keinem soll ein Nachteil aus Corona entstehen. Das gilt besonders für alle Abschlussprüfungen.“ 

Söders Beliebtheitswerte sind auf einem Rekordhoch - für Bayerns Ministerpräsidenten spielt das jedoch keine Rolle. „Ich bewerte im Moment keine Haltungs- und Stilfragen oder lese Umfragen. Die einzigen Werte, die mich interessieren, sind jeden Tag die Infektionszahlen. Wir spüren, dass sie sich stabilisieren. Der Verdopplungszeitraum liegt mittlerweile bei elfeinhalb Tagen. Das sind alles ermutigende Signale, und das bewegt mich. (...) Die Frage, wie es im nächsten Jahr weitergeht, spielt überhaupt keine Rolle für mich. Im Übrigen haben wir eine starke Kanzlerin, die Bayern sehr unterstützt. Mein Platz ist und bleibt in Bayern.“

Corona-Debatte in Bayern: Gottesdienste an Ostern? Gericht hat jetzt entschieden

Update von 15.15 Uhr: Der Rückgang von Patienten in den Notaufnahmen alarmiert Mediziner. Chefärzte vom Nürnberger Klinikum warnen davor, wegen der Corona-Pandemie dringend notwendige Behandlungen aufzuschieben. Die Folgen seien für viele Menschen wahrscheinlich gefährlicher als das geringe Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, teilte das Klinikum am Donnerstag mit.

So seien in den vergangenen Wochen deutlich weniger Menschen mit einem leichten Herzinfarkt oder Schlaganfall in die Notaufnahme gekommen. In die Kliniken kämen dafür vermehrt Patienten, bei denen die Beschwerden schon weiter fortgeschritten seien als üblich.

In Baden-Württemberg könnte sich die Coronavirus-Pandemie indes auf Diesel-Fahrverbote auswirken. Unterdessen hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Corona-Krise eine Fernsehansprache an die Menschen in Deutschland gehalten.

Coronavirus in Bayern: 29.262 Menschen positiv getestet

Update von 15 Uhr: In Bayern sind inzwischen 29.262 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben sind bisher 653 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen am Donnerstag (Stand 10 Uhr) auf seiner Homepage mit. Den Angaben zufolge waren es am Vortag 28.053 infizierte Menschen und 589 Todesfälle gewesen.

Video: Ostern in Zeiten der Corona-Krise

Gericht entscheidet über Ostergottesdienste in Corona-Zeiten: Kläger reagiert

Update von 14.46 Uhr: Der Kläger hat mittlerweile auf die Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshof reagiert: „Ich bedaure die heutige Entscheidung des VGH sehr“, sagte der Münchner Anwalt am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sein Anliegen sei es gewesen, „zu einem angemessenen, die schwierige Notsituation berücksichtigenden Ausgleich der Grundrechte der körperlichen Unversehrtheit und der Religionsfreiheit zu kommen“. Er hoffe sehr, dass die Diskussion über die Bedeutung der Religion für den alltäglichen Lebensgebrauch in Zeiten der Not weitergeführt werde. Und er wolle sich weiter in die Diskussion einbringen.

Corona-Debatte in Bayern: Gottesdienste an Ostern? Gericht hat jetzt entschieden

Update von 13.34 Uhr: In der Corona-Pandemie ist zur Verhinderung von weiteren Ansteckungen auch ein Verbot von Gottesdiensten mit Besuchern erlaubt. Dies entschied am Donnerstag der Bayerische Verwaltungsgerichtshof und wies damit den Eilantrag eines Münchner Anwalts ab. Der Mann hatte in der vergangenen Woche gegen das sogenannte Gottesdienstverbot geklagt, weil er als Katholik das Osterfest auch in Corona-Zeiten mit einem Gottesdienst feiern wollte.

Er begründet dies damit, dass das Verbot ihn in seiner Religionsfreiheit verletze. Das Gericht folgte der Argumentation nicht. Es betonte aber, dass bei religiösen Zusammenkünften letztlich auch zu prüfen sei, „ob im Einzelfall eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden kann“.

Corona in Bayern: Erzbistümer hatten öffentliche Gottesdienste zuvor abgesagt

Das Gericht folgte der Argumentation nicht. Der 20. Senat habe den Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung abgelehnt, „weil der Antragsteller derzeit bereits aus tatsächlichen Gründen nicht die Möglichkeit besitzt, an einem Gottesdienst seiner Glaubensgemeinschaft teilzunehmen“, teilte das Gericht mit.

Weiter: Das Erzbistum München und Freising, in dessen Gebiet sich der Antragsteller aufhalte, habe in der Corona-Krise unabhängig von der nun gerichtlich angegriffenen Verbotsregelung die Durchführung öffentlicher Gottesdienste bis zum 19. April abgesagt. „Der Antragsteller ist zudem nicht in der Lage zu benennen, in welcher Pfarrei es ihm erreichbar erscheint, nach der von ihm begehrten Außervollzugsetzung der Verordnung am Gottesdienst teilzunehmen.“

Auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, hält wegen der Corona-Pandemie ein Verbot von Gottesdiensten mit Besuchern über Ostern für richtig.

Gründonnerstag, Karfreitag und Ostersonntag seien „die Lichtquelle eines jeden Gläubigen für das ganze Jahr“, so der Kläger in seinem Antrag. Zu dieser Zeit auf die liturgischen Feiern verzichten zu müssen, sei eine schwere Belastung und unverhältnismäßig. Die Religionsfreiheit sei wie kaum eine andere auf eine gemeinsame Ausübung durch eine Vielzahl von Menschen angelegt und angewiesen.

Aus Sicht des Anwalts wäre es „seuchenhygienisch vertretbar“, Alternativen zu einem kompletten Gottesdienstverbot zu suchen. Er hatte eine Begrenzung der Teilnehmerzahl, Mindestabstand zwischen den Gottesdienstbesuchern, das Bereitstellen von Desinfektionsmitteln und einen geregelten Einlass vorgeschlagen - sowie Mundschutz und Handschuhe beim Verteilen der Kommunion.

Corona-Krise in Deutschland: Söder warnt vor zu frühen Lockerungen

Update von 12.29 Uhr: Die Strategien der Bundesländer für den Weg aus dem Corona-Ausnahmezustand müssen nach Ansicht von Bayerns Regierungschef Markus Söder nicht zwingend komplett deckungsgleich sein. „Tatsächlich ist die Situation regional unterschiedlich - in Bayern und Baden-Württemberg ist sie anders als in Mecklenburg-Vorpommern oder Schleswig-Holstein“, sagte der CSU-Chef in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur in München. Dort sei von Anfang an das Infektionsgeschehen deutlich niedriger gewesen. „Insofern muss auch das gemeinsame Konzept in Deutschland den unterschiedlichen Situationen gerecht werden.“

„Es sollte so viel gemeinsam geschehen wie möglich. Leider scheren jetzt schon einzelne Länder aus. Wir sollten aber in Deutschland eine Linie behalten“, betonte Söder. Generell müsse ohnehin abgewartet werden, ob sich die Zahlen weiter stabilisieren.

Söder warnte erneut davor, dass zu frühe Lockerungen sich später rächen könnten: „Wer aus Ungeduld zu früh und zu viel lockert, riskiert Leben. Das hat die EU in ihrem neuen Corona-Strategiepapier ausdrücklich bestätigt.“ Die Balance von Freiheit und Sicherheit sei für ihn zentral.

Unterdessen kündigte Kanzlerin Angela Merkel für 15.30 Uhr am Donnerstag ein Statement zur Corona-Krise an.*

Coronavirus in Bayern: 36 Patienten in Großhadern behandelt - 90 Prozent Männer

Update von 11.23 Uhr: Pfleger und Rettungskräfte arbeiten in der Corona-Krise rund um die Uhr. Ein bayerischer Urlaubsort hat sich jetzt ein besonderes Dankeschön ausgedacht.

Update von 9.56 Uhr: „Die Pandemie wird vielleicht im Sommer weniger werden“, werde aber im Herbst wohl wieder kommen, so Jauch weiter. Prof. Dr. Bernhard Zwißler gibt anschließend einen Eindruck über die Situation in der Intensivmedizin. Insgesamt wurden 36 Patienten auf der Intensivstation in Großhadern behandelt. Das Durchschnittsalter war „jung“, findet Zwißler, nämlich 62 Jahre. Die Altersspanne reichte von 41 bis 80 Jahren. 90 Prozent aller intensiv-medizinisch behandelten Patienten waren Männer, führt er weiter aus. 

Es hätte in den ersten vier Wochen keinen Todesfall gegeben, aber: „Es werden Patienten auch versterben“. Man müsse der Bevölkerung aber die Angst nehmen, dass eine Aufnahme auf die Intensivstation inklusive Beatmung einem „Todesurteil“ gleichkomme, bekräftigt Zwißler. „Wir haben noch ausreichend Behandlungskapazitäten“, schließt Zwißler.

Update von 9.45 Uhr: Prof. Dr. Karl-Walter Jauch pflichtet Staatsminister Sibler bei, dass Montgomery eine Fehleinschätzung bezüglich Bayern geäußert hätte. „Da muss ich mich vielleicht als ärztlicher Kollege für unseren Ehrenpräsidenten Herrn Montgomery entschuldigen.“

Die Zahlen werden schon besser, die Zahl der Infektionen verdoppele sich langsamer als noch am Anfang, aber, „die Pandemie wird uns die nächsten zwei, drei Jahre beschäftigen“, erklärt er.

Corona in Bayern - Fazit zu Intensivpatienten: Eine Zahl macht Hoffnung

Update von 9.37 Uhr: Bernd Sibler eröffnet die Pressekonferenz: „Wir haben eine sehr, sehr ernste Lage“. Es gebe aktuell keine Alternative zu den Ausgangsbeschränkungen. Die Kritik von Ärztepräsident Montgomery am Vortag habe ihn überrascht. Die Zahl der Intensivbetten wurde von 600 auf 1000 hochgefahren.

Es werde auch sichergestellt, dass Herzinfarkt- und Schlaganfall-Patienten die gleiche Versorgung bekommen wie vorher. Es gebe laut Sibler erste Hinweise, dass sich einige Menschen nicht mehr ins Krankenhaus trauen, obwohl sie dringend dorthin müssten.

Sibler will auch ein Stück Hoffnung vermitteln: Von 36 Intensivpatienten am Klinikum Großhadern konnten alle gerettet werden. Eine Beatmung auf der Intensivstation sei kein „Todesurteil“.

Pressekonferenz live: Fazit zur Behandlung schwer erkrankter Corona-Patienten in Bayern

Update von 9.20 Uhr: Staatsminister Bernd Sibler äußert sich um 9.30 Uhr auf einer Pressekonferenz zusammen mit Prof. Dr. Karl-Walter Jauch, Vorsitzender Universitätsmedizin Bayern e.V., und Prof. Dr. Bernhard Zwißler, Direktor der Klinik für Anästhesiologie. Es werden aktuelle Zahlen sowie Erfahrungen in der Intensivmedizin in den ersten vier Wochen mit schwer erkrankten Corona-Patienten in Bayern vorgestellt.

Update vom 9. April, 8.18 Uhr: Ministerpräsident Markus Söder hält eine Maskenpflicht für unumgänglich. In den Augen von Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery liegt der CSU-Chef falsch – nicht nur mit dieser Einschätzung.*

Corona-Krise in Bayern: Markus Söder beliebt wie noch nie

Update von 22.21 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder ist beliebt wie noch nie. Sein Krisen-Management während der Corona-Krise scheint den Menschen zu gefallen. Jetzt gab es saftige Kritik*.

Update von 18.20 Uhr: Bayerische Experten hoffen auf ein baldiges Ende des Tourismus-Stopps wegen der Ausbreitung des Coronavirus. „Wir hoffen, im Laufe des Mai, hoffentlich bis Pfingsten, dass wir zumindest in Teilen wieder starten können“, sagte Bernhard Joachim vom Allgäuer Tourismusverband am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. In Oberbayern rechne man hingegen damit, dass der Tourismusbetrieb im Freistaat frühestens im Juni wieder anlaufen könne, sagte Oswald Pehel vom Tourismusverband Oberbayern. Dabei sei dann aber weiterhin mit klaren Einschränkungen zu rechnen: „Gerade am Anfang wird der Schwerpunkt bei den Tagesreisen liegen.“

Insgesamt, so Bernhard vom Allgäuer Touristenverband, sei die Corona-Krise ein harter Schlag für den Tourismus im Freistaat: „Einnahmen, die jetzt nicht gemacht wurden, können wir nicht mehr nachholen.“

Coronavirus in Bayern: Söder widerspricht Müchner Polizei - „Natürlich kann man ...“ 

Update von 16.01 Uhr: Was ist verboten, was ist erlaubt? Das fragen sich viele Menschen bei den Ausgangsbeschränkungen, die aktuell in Bayern gelten. Darf man beispielsweise ein Buch auf einer Bank lesen? „Natürlich kann man auf einer Bank ein Buch lesen. Das ist kein Problem." Das stellte Ministerpräsident Markus Söder im Interview mit der Bild nun klar - obwohl sogar die Polizei München noch vor wenigen Tagen das Gegenteil twitterte. Wichtig sei natürlich trotzdem, genügend Abstand zu halten. Söder habe deswegen mit dem Innenministerium gesprochen. „Die stellen das klar." Geht der Staat mit den derzeitigen Coronavirus-Bestimmungen* zu weit?

Update von 13.54 Uhr: Markus Söder gab am Mittag der Bild ein Videointerview. Zum Oktoberfest sagte er: „Wir werden im Juni bewerten, ob es stattfinden kann oder nicht. Eines ist klar: Da Reisen und Grenzöffnungen sehr unwahrscheinlich sind, ist es sowieso eine völlig andere Situation.“ Das heißt konkret: Wenn es überhaupt stattfindet, dann „unter völlig anderen Voraussetzungen“.

Über die Osterfeiertage will er sich Gedanken machen, wie es in Bayern und Deutschland weitergehen kann. „Ich glaube, wir sind einfach noch nicht über den Berg. (…) Ich würde jetzt raten, keine grundlegende Kehrtwende zu machen (…) Geduld ist eine Tugend, keine Schwäche.“ Söders Motto: „So viel Freiheit wie möglich, aber auch so viel Sicherheit wie nötig“.

Corona in Bayern: Söder stellt Oktoberfest-Deadline in den Raum und warnt vor frühzeitigen Lockerungen

Update von 12.33 Uhr: Markus Söder hat sich heute live im Videointerview bei der Bild zur Corona-Situation geäußert. Dabei war auch das Oktoberfest in München Thema. Im Juni werde entschieden, ob das Oktoberfest stattfindet, sagte Bayerns Ministerpräsident. Auch zu finanziellen Hilfen hat Söder eine deutliche Meinung. „Ein klares Nein zu Euro-Bonds. Ein klares Ja zu anderen Hilfen. Wir wollen ja helfen und zwar direkt und schnell, dass die Länder, die besonders betroffen sind, die Unterstützung bekommen. Dazu gibt es andere Instrumentarien“, so Söder. Auch gegenüber der Bild sprach sich Söder gegen vorzeitige Lockerungen aus. „Wer zu schnell handelt, riskiert einen Rückfall“.

Was ist den Bürgern in Zeiten von Corona noch erlaubt, was nicht? Die Polizei meint: Ein Buch auf der Parkbank lesen geht gar nicht. Ein Kommentar von Merkur-Chefredakteur Georg Anastasiadis.* 

Trotz Corona-Ausgangsbeschränkungen in Bayern: Paar reist mit Kindern aus Augsburg an - für eine Grillparty

Update von 12.26 Uhr: Am gestrigen Dienstag löste die Münchner Polizei eine Grillparty auf. Gegen 19.10 Uhr, hatten Zeugen gemeldet, dass in einem Garten einer Wohnung in der Bad-Ischler-Straße in Pasing eine Grillparty stattfinden würde, an der über zehn Personen teilnehmen würden.

Drei Streifen machten sich nach Pasing auf und stellten in dem dortigen Garten mehrere Personen fest, die dort ein Fest feierten.* Darunter war eine Familie aus Augsburg (die Eltern und mit ihren drei minderjährigen Kindern). Sie erhielten einen Platzverweis und wurden wegen eines Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz angezeigt.

Coronavirus in Bayern: Markus Söder Schirmherr von besonderer Aktion

Update von 11.24 Uhr: „Wir leben in einer unglaublich schweren Zeit“, beginnt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder seine neueste Videobotschaft auf Facebook. „In diesen Zeiten ist es wichtig, unterzuhaken und auch den Glauben zu stärken. Der Glaube gibt Kraft, der Glaube hält zusammen, der Glaube stärkt das Herz mit Optimismus und zeigt, dass es mehr gibt als die jetzige Situation.“ Gemeinsam zu beten verbinde über die Konfession hinaus, deshalb fordert Söder die Menschen zu einem gemeinsamen Gebet auf. Die deutschlandweite Aktion „Deutschland betet gemeinsam“ findet heute von 17 bis 18 Uhr per Live-Stream statt. Söder ist Schirmherr.

Mit einer emotionalen Botschaft in Corona-Zeiten haben sich die Lehrer der Oberdinger Realschule an ihre Schüler gewandt. Die Reaktionen auf das 17-minütige Video waren nicht minder emotional.*

Coronavirus: Abschwächung der Verläufe mit Blutplasma?

Update 8.55 Uhr: Therapien mit Blutplasma könnten künftig einmal schwerkranken Corona-Patienten helfen. Die Studienlagen weise darauf hin, dass damit eine deutliche Abschwächung der lebensbedrohlichen Verläufe möglich sei, sagte der Leiter der Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Erlangen, Holger Hackstein. Dieses ist nach eigenen Angaben eine der ersten Einrichtungen, die eine Erlaubnis für die Herstellung von therapeutischem Plasma erhalten haben. Auch andere Kliniken in Deutschland arbeiten daran.

Menschen mit überstandener Covid-19-Infektion haben spezifische Antikörper gegen das Virus gebildet, die mit einer Maschine aus dem Blut gewonnen werden. Akut erkrankte Patienten sollen diese erhalten. Die Wirkung dieser Blutplasma-Therapie hat eine Studie aus China an zehn Covid-19-Erkrankten untersucht, die in der Online-Ausgabe des Fachjournals „Proceedings“ der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS) veröffentlicht wurde. Danach verbesserte sich der Zustand der Patienten innerhalb von drei Tagen.

Im MVZ-Labor Poing werden täglich etwa 500 Testabstriche auf das Coronavirus untersucht. Weil auch hier medizinisches Material knapp wird, gab‘s ein ungewöhnliches Tauschgeschäft.*

„Vergiftete Hilfsangebote“: Rechtsextreme nutzen Corona-Krise für ihre Zwecke - Appell an Innenminister

Update vom 8. April, 7.00 Uhr: Rechte Parteien und Organisationen in Bayern nutzen die Corona-Krise, um mit vermeintlicher Nachbarschaftshilfe neue Anhänger zu gewinnen. Das geht aus einem Schreiben des Innenministeriums hervor. Besonders aktiv sei die rechtsextreme Partei Der Dritte Weg, die mittlerweile in den Regionen München, Erlangen und Bamberg Hilfe im Alltag oder beim Einkaufen anbiete.

„Aktivisten sehen die Krise als Chance, durch Selbstdarstellung als soziale Organisation, die sich um die Probleme der „kleinen“ Leute kümmert, Anhänger zu gewinnen“, heißt es in dem Schreiben. Das Angebot des Dritten Weges etwa laufe unter der Überschrift „Solidarität für Deutsche“.

Der Landtagsabgeordneten Cemal Bozoglu (Grüne) fordertedas Innenministerium unter Leitung von Joachim Herrmann (CSU) auf, die rechte Szene intensiv zu beobachten und die Bevölkerung über solche „vergifteten Hilfsangebote“ zu informieren.

Corona in Bayern: Schutzmasken-Betrug in Traunstein

Update von 18.02 Uhr: Ein international angelegter, millionenschwerer Betrug mit nicht existierenden Atemschutzmasken ist von Ermittlern in Traunstein aufgedeckt worden. Geschädigte seien zwei Vertriebsfirmen mit Sitzen in Hamburg und Zürich, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Sie sollten rund zehn Millionen Masken für knapp 15 Millionen Euro an das Land Nordrhein-Westfalen liefern.

Die Firmen hatten laut Mitteilung schon eine Anzahlung von rund 2,4 Millionen Euro an die vermeintlichen Lieferfirmen geleistet. Als die Masken nicht ankamen, habe der deutsche Geschäftsführer der beiden Unternehmen Anzeige erstattet. Rund 2 Millionen des Geldes wurden nach Auskunft der Ermittler bereits im Ausland gesichert.

Auch Nordrhein-Westfalen hatte schon bezahlt - rund 14,7 Millionen Euro an das Schweizer Vertriebsunternehmen. Rund 12,3 Millionen Euro seien inzwischen wieder zurückbezahlt worden. Die Ermittlungen laufen noch. Laut Staatsanwaltschaft hatten die Betrüger die Identität einer Firma im europäischen Ausland gekapert. Einzelheiten wurden unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht genannt.

Coronavirus in Bayern: Soldaten der Bundeswehr helfen in Alten- und Pflegeheimen aus

Update von 17.46 Uhr: In der Corona-Krise helfen 35 Soldaten der Bundeswehr in Alten- und Pflegeheimen im Landkreis Bamberg aus. Sie würden vorerst für sechs Wochen als Hilfskrankenpfleger eingesetzt, teilte das Landratsamt am Dienstag mit. Die Kapazitäten der Pfleger seien mittlerweile erschöpft.

Der Einsatz des Panzerbataillons 104 aus dem oberpfälzischen Pfreimd (Landkreis Schwandorf) beginne ab diesem Dienstag, hieß es weiter. Alle Soldaten würden derzeit auf das Virus getestet und eingelernt. Sie vollbringen „eine unschätzbare humanitäre Leistung“, bedankte sich Landrat Johann Kalb (CSU) bei den Soldaten.

Im Landkreis Bamberg gab es nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit Stand von Dienstagvormittag 285 Covid-19-Patienten und elf Todesfälle.

Update von 15.43 Uhr: In München wurden am heutigen Dienstag, 7. April (Stand 13.30 Uhr), 90 neue Corona-Fälle bestätigt. Damit wurden in der Landeshauptstadt bislang insgesamt 3.884 Infektionen gemeldet. In dieser Zahl enthalten sind 1.384 Personen, die bereits geheilt sind, sowie 18 Todesfälle. Am Dienstag vergangener Woche (31.3.) waren es 198 neue bestätigte Corona-Infektionen gewesen (gesamt 2.699).

Die Stadt will sich mit der Entscheidung, ob das Oktoberfest 2020 stattfindet, noch Zeit lassen. Ein bekannter Virologe hat jetzt deutliche Worte geäußert*.

Coronavirus in Bayern: Einschränkungen gelten wohl noch länger

Update von 14.55 Uhr: In Bayern sind inzwischen 26.567 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben sind bisher 495 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen am Dienstag (Stand 10 Uhr) auf seiner Homepage mit. Den Angaben zufolge waren es am Vortag 25.355 infizierte Personen und 444 Todesfälle gewesen.

Die Menschen im Freistaat müssten sich noch auf längere Einschränkungen einstellen. „Wo es keine Änderungen wahrscheinlich geben wird und geben kann, das zeigt das Beispiel Österreich, sind die Bereiche, wo es auch kaum möglich ist, den Abstand zu halten: in der Gastro-Szene, Clubs, Diskotheken, Hotels und auch bei Veranstaltungen“, betonte er. Ob und welche Geschäfte wieder geöffnet werden können, werde man „gemeinschaftlich auf nationaler und bayerische Ebene diskutieren“. Söder betonte: „Menschenleben gehen einfach vor Shopping-Touren.

Und bei den Schulen müsse man „sehr klug überlegen und sehr sensibel damit umgehen“. „Aus meiner Sicht ist klar: Wir wollen erreichen, dass diejenigen, die Abschlussklassen haben, eine Möglichkeit haben, diese zu bestehen“, sagte Söder. „Das muss nicht automatisch durch den Schulunterricht erfolgen. Das kann auch in anderer Form sein.“ Und man müsse die Lehrpläne für das laufende Schuljahr anpassen. Zudem betonte Söder, dass man etwa Grundschülern keine Maskenpflicht auferlegen könne. Man wolle aber andererseits nicht, dass die Schulen am Ende ein neuer Weg seien für eine „Rückkehr“ des Coronavirus.

Coronavirus: Infizierte in jedem zehnten Alten- oder Pflegeheim in Bayern

Update von 13.52 Uhr: In jedem zehnten Alten- oder Pflegeheim in Bayern wurden bereits Bewohner oder Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet. Daher sei die Hilfe in den Bereichen derzeit besonders wichtig, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Dienstag in München. Außerdem sei laut Söder eine Maskenverpflichtung „hochwahrscheinlich“. Ein großes Frachtflugzeug bringt heute acht Millionen Schutzmasken für die Bundesregierung nach Bayern. Der Jet war am Dienstagmorgen im chinesischen Shanghai gestartet und ist nach einer Zwischenlandung in Seoul (Südkorea) auf dem Weg nach München, wie die Lufthansa mitteilte. Am späten Nachmittag sollte die Maschine landen.

Im Kampf gegen das Coronavirus müssen sich die Menschen in Bayern möglicherweise noch auf länger andauernde Schulschließungen und Beschränkungen des öffentlichen Lebens einstellen. „Nach Ostern werden Perspektiven entwickelt und abgestimmt“, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. Er brachte auch einen Stufenplan für Schulen ins Gespräch, im Rahmen dessen man beispielsweise anders mit Abschlussklassen umgehen könnte als mit Grundschülern.

Söder mit bitterem Corona-Zeitplan bis Juli - Maskenverpflichtung „hochwahrscheinlich“

Update von 13.10 Uhr: Markus Söder spricht über die Sitzung des bayerischen Kabinetts. „Der positive Trend in Bayern über die letzten Tage setzt sich glücklicherweise fort“, so der Ministerpräsident. Alle 8,6 Tage verdoppele sich die Zahl der Infektionen mittlerweile. „Die Maßnahmen wirken“, so Söder. Es sei wichtig gewesen, rechtzeitig, frühzeitig und konsequent die Maßnahmen zu treffen.

„Wir sind noch lange nicht über den Berg“, erklärt Söder. Besonders die Lage in Pflege- und Altenheimen sei dramatisch. Nach Ostern werde es nicht einfach so weitergehen, wie zuvor. „Wer zu früh lockert, zu schnell etwas riskiert, der könnte einen Rückfall verantworten“, so Söder. Allerdings brauche man auch Perspektiven. Ob und welche Geschäfte wieder geöffnet werden können, müsse dann diskutiert werden. Eine Maskenverpflichtung scheine dann „hochwahrscheinlich“.

Österreich habe Veranstaltungen bis in den Juni hinein abgesagt, Bayern sei dem Nachbarstaat ungefähr drei Wochen hinterher. Dies lasse erahnen, so Söder, wie lange Gastronomiebetriebe, Biergärten oder Diskotheken geschlossen bleiben könnten. Möglich wäre, dass es bis Juli dauern könnte. Auch längere Schulschließungen seien möglich.

Der Pflegebonus wurde beschlossen, so Söder. Der Kreis werde sogar noch einmal erweitert.

Bayerischer Hotspot stellt sogar New York in den Schatten - Ministerpräsident Söder informiert bei einer Pressekonferenz

Update von 10.27 Uhr: Das Coronavirus verbreitet sich nach wie vor im ganzen Land. Das deutschlandweit mit Abstand höchste Fallaufkommen gibt es laut ntv aktuell im bayerischen Landkreis Tirschenreuth.* Die Inzidenz steige dort auf über 1000. Das bedeutet: Rein rechnerisch kommen auf 100.000 Einwohner 1039,9 Fälle.

Im Landkreis Tirschenreuth leben allerdings nur rund 72.000 Menschen. Einfacher ausgedrückt: 1,04 Prozent der Bevölkerung vor Ort waren oder sind mit dem Coronavirus infiziert. Das ist mehr als anderswo in Deutschland - und relativ betrachtet sogar mehr als im Bundesstaat New York, wie ntv weiter berichtet. Die 6500-Einwohner-Stadt Mitterteich gilt als einer der Hotspots in dem Gebiet. Als eine wesentliche Ursache wird ein Starkbierfest angenommen. Auch in Rosenheim steht das Starkbierfest unter Verdacht, die Corona-Lage verschlimmert zu haben.*

Corona-Ausgangssperre in Mitterteich: Vorschriften vorzeitig gelockert

Update von 9.12 Uhr: Drei Wochen nach dem Verhängen der bundesweit ersten weitreichenden Corona-Ausgangssperre im oberpfälzischen Mitterteich sind die Vorschriften vorzeitig gelockert worden. Seit diesem Dienstag gelten in der Kleinstadt nun dieselben Ausgangsbeschränkungen wie in ganz Bayern. Das Infektionsgeschehen im Stadtgebiet Mitterteich weise keine signifikanten Unterschiede zum restlichen Landkreis Tirschenreuth mehr auf, hatte der Landkreis am Montag nach einer Sitzung des Krisenstabes Katastrophenschutz mitgeteilt. Die strengeren Regeln sollten ursprünglich bis einschließlich diesen Donnerstag gelten.

Heute tagt das bayerische Kabinett per Videoschalte. Markus Söder informiert anschließend auf einer Pressekonferenz. Es soll unter anderem um den Corona-Bonus für Pflegekräfte gehen. Dass die Ausgangsbeschränkungen und weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Bayern heute gelockert werden, gilt laut Bayerischem Rundfunk (BR) als nahezu ausgeschlossen. Obwohl in Österreich Lockerungen angekündigt wurden, wollen Bund und Länder bei ihrem Zeitplan bleiben. Am 14. April wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten das weitere Vorgehen besprechen.

Zwischen Selbstoptimierung und Maßlosigkeit: die Münchner gehen unterschiedlich mit der derzeit geltenden Ausgangsbeschränkung um.*

Kommt heute der Corona-Bonus für Pflegekräfte? Ministerpräsident Söder informiert auf einer Pressekonferenz

Erstmeldung vom 7. April, 8.15 Uhr

In Bayern sind 25.355 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen am Montag (Stand 6. April, 10 Uhr) auf seiner Homepage mit. Den Angaben zufolge sind bislang 444 Patienten, die mit dem Coronavirus infiziert waren, gestorben.

Coronavirus in Bayern: Bayerisches Kabinett tagt per Videoschalte

Nun tagt erneut das bayerische Kabinett - zum ersten Mal findet die wöchentliche Sitzung am Dienstag (7. April) um zehn Uhr per Videoschalte statt. Viele Minister und Staatssekretäre werden nicht persönlich anwesend sein, sondern zugeschaltet werden. So ist es schon beim Katastrophenstab der Staatsregierung gängige Praxis.

Gleichwohl dürften sich aber in jedem Fall Ministerpräsident Markus Söder und Staatskanzleichef Florian Herrmann, Gesundheitsministerin Melanie Huml (alle CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) in der Staatskanzlei aufhalten, da sie im Anschluss auch eine gemeinsame Pressekonferenz abhalten. Diese soll gegen 13 Uhr beginnen.

Bayerisches Kabinett tagt: Corona-Prämie für Pflegekräfte soll beschlossen werden

Um eine mögliche Ansteckung unter den Ministern und Staatssekretären zu vermeiden, hatten die Sitzungen in den vergangenen Wochen schon im große Kuppelsaal der Staatskanzlei stattgefunden.

Inhaltlich wird die Sitzung wie in den letzten Wochen von der Corona-Krise dominiert. Unter anderem soll dann die am Wochenende von Söder angekündigte - vorerst einmalige - 500 Euro-Corona-Prämie für alle Pflegekräfte in Bayern beschlossen werden. 

Coronavirus in Bayern: Minister beraten über aktuelle Entwicklung

Darüber hinaus werden die Minister über die aktuelle Entwicklung bei den Neuinfektionen beraten und überlegen, wie die Ausbreitung weiter eingeschränkt werden kann.

Die steuerfreie Bonuszahlung soll so bald wie möglich an die Betreffenden ausgezahlt werden - also alle Pflegekräfte in Krankenhäusern, Reha-Kliniken, Alten-, Pflege- und Behindertenheimen. Die Kosten für die 252.000 Angestellte liegen bei 126 Millionen Euro.

Coronavirus in Bayern: Auch Gärtnereien soll geholfen werden

Auch die schwierige Lage von Bayerns Gärtnereien soll nach Angaben von Aiwanger Thema sein. „Ziel ist, dass auch diese Betriebe Anträge stellen dürfen und wir ihnen helfen können“, sagte er der Augsburger Allgemeinen (Montag). Wegen der Ausgangsbeschränkungen dürfen derzeit Gärtnereien nicht für Kunden öffnen.

In einem Würzburger Pflegeheim starben bislang 22 Menschen an den Folgen des Coronavirus. Eine Angehörige erhebt nun schwere Vorwürfe - und überlegt, die Heimleitung zu verklagen.*

In den USA scheint Donald Trump als Gewinner aus der Corona-Krise hervorzugehen, obwohl ihn ein wichtiger Berater bloßstellt.

*Merkur.de/tz.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

mit dpa

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