Kennen Sie alle Gebühren Ihrer Bank? Wer Geld sparen will, sollte darauf achten, welche Leistungen Ihre Bank Ihnen bietet. Verbraucherschützer klären auf.
- Verbraucherschützer raten, sich über die Gebühren bei der Bank genau zu erkundigen.
- Gibt es womöglich ein günstigeres Kontomodell, das besser passt? Oder lohnt es sich sogar, die Bank zu wechseln?
- Auch der Dreh an der Gebührenschraube bei manchen Banken bereitet Verbraucherschützern Sorge.
Wie steht es mit den Gebühren Ihrer Bank? Vielen Verbrauchern ist zum Beispiel nicht bewusst, dass manche Banken eine Gebühr dafür erheben, wenn sie mit Giro- oder Kreditkarte im Geschäft bezahlen. So hat wie berichtet das Online-Portal „Biallo“ ermittelt, dass beim kontaktlosen Bezahlen pro Transaktion bei einigen Banken bis zu 70 Cent anfallen* – und bei vielen Filialbanken im Schnitt um die 34 Cent pro Transaktion.
Doch damit nicht genug: War das Geldabheben an fremden Terminals früher häufig umsonst, sollen Kunden jetzt auf einmal mindestens 50 Euro ziehen, heißt es in einem Bericht auf Welt.de. Oder aber monatlich „pauschal zehn Euro zahlen, wenn sie regelmäßig nur Kleinbeträge abheben wollen“. Oder sie bräuchten etwa einen Mindestverdienst von 700 Euro monatlich, damit ihr Konto umsonst bleibe.
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Bericht: Gebühren bei manchen Banken könnten ab Herbst 2020 steigen
Ab Herbst 2020 würden Millionen private Bankkunden zudem „mal wieder neue Entgeldmodelle“ präsentiert bekommen, berichtet Welt.de – betroffen seien davon auch viele Online-Kunden, die ihre Bankgeschäfte ja für bekanntlich eigenhändig erledigen. Vielen Bankkunden könnten dem Bericht zufolge dann höhere Gebühren drohen.
Der Dreh an der Gebührenschraube sorge schon seit Längerem für Ärger, zitiert „Welt.de“ Andrea Heyer, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen. Betroffen sollten grundsätzlich genauer hinschauen, was ihre Bank ihnen in Rechnung oder an neuen Preismodellen ankündige. Jedes Schreiben der Bank sollte man in nächster Zeit penibel lesen.
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Wenn Banken die Gebühren ändern: Das sollten Verbraucher wissen
So müssen dem Bericht zufolge Gebührenänderungen zwar mindestens zwei Monate vorher angekündigt werden. Allerdings könnte es auch ausreichen, wenn sie auf dem Kontoauszug oder per E-Mail bekannt gemacht würden. Widerspricht man der Preisänderung nicht bis zum Stichtag, habe man dem zugestimmt.
Grundsätzlich seien Banken und Sparkassen berechtigt, Preise zu erhöhen, heißt es weiter in dem Bericht auf Welt.de. Allerdings gebe es bei der Preisgestaltung Grenzen. „Unrechtmäßig ist eine Gebühr immer dann, wenn das Geldinstitut eine gesetzliche Pflicht erfüllt wie etwa die Änderung von Freistellungsaufträgen und Daueraufträgen“, berichtet das Portal. Kostenlos müssen dem Bericht zufolge auch Leistungen sein, die ein Geldinstitut im eigenen Interesse ausführe. Gemeint ist zum Beispiel die Wertermittlung einer Immobilie oder die Bearbeitung von Verbraucherkrediten.
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Tipp: Bank-Verhalten auf den Prüfstand stellen und Tarife vergleichen
Das Problem mit den Gebühren bei manchen Banken ist nicht ganz neu: Insgesamt würden die Gebühren steigen, nicht nur bei den Automaten, zitierte Bayern2..de den Experten Sascha Straub von der Verbraucherzentrale Bayern in einem Bericht bereits im Januar 2020. Das könnten höhere Kontoführungsentgelte, Zusatzentgelte für Überweisungen oder andere Bankdienstleistungen sein.
Wie können Verbraucher reagieren, wenn Sie mit den Konditionen nicht zufrieden sind ? Es lohnt sich, bei der Bank nach günstigeren Kontomodellen zu fragen, so ein Tipp. Jeder sollte sich zudem gut überlegen, ob es sich für ihn zum Beispiel eher lohnt, eine höhere Kontoführungsgebühr hinzunehmen - und dafür keine Extra-Zahlungen bei jeder Transaktion. Oder reicht Ihnen eine reine Onlinebank ohne Filialen? Dort lassen sich monatliche Gebühren oft sparen - sofern man auf die persönliche Beratung verzichten mag.
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Auch ein Bank-Wechsel kann sich lohnen
Auch ein Bank-Wechsel kann sich laut Verbraucherschützern lohnen. Helfen kann dabei ein Blick auf die Internetseiten der jeweiligen Bank, wo die Kontobedingungen aufgeführt sind. Verbraucher können zudem über ein Vergleichsportal die Tarife miteinander vergleichen. Bei Problemen können auch die Verbraucherzentralen als Ansprechpartner helfen. (ahu) *merkur.de ist Teil des Ippen-Zentral-Netzwerks.
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