Das passiert, wenn niemand mehr mit Bargeld bezahlt

Mit Bargeld bezahlen längst nicht mehr so viele Deutsche wie noch vor ein paar Jahren.
 ©Benjamin Nolte/dpa (Symbolbild)

Gerade in der Corona-Krise laden viele Geschäfte ihre Kunden ein, mit Karte zu bezahlen. Bargeld scheint weiter an Bedeutung zu verlieren - das hat einen Nachteil.

Update vom 18.09.2020: Die Vorliebe fürs Bargld lässt in Deutschland nach. Einem Bericht der Welt zufolge ergab eine aktuelle Umfrage der Beratungsfirma Strategy& PwC, dass inzwischen sogar 38 Prozent der Kunden hierzulande während der Coronakrise* öfter mit Karte zahlen als noch vor der Krise. Doch damit nicht genug: Die Mehrheit der Verbraucher, die ihr Bezahlverhalten geändert hätten, gaben demnach an, dass sie das auch nach der Krise ganz oder größtenteils beibehalten wollten, heißt es in dem Bericht auf Welt.de.

Vorliebe fürs Bargeld nimmt ab - Onlinebanking immer beliebter

Aber auch an anderer Stelle zeige sich, dass der Stellenwert des Bargelds in Deutschland sinke, heißt es weiter in dem Bericht. So würden die Menschen hierzulande ihr Geld zunehmend digital verwalten: Nur noch etwa jeder zwölfte Bankkunde verweigere sich dem Onlinebanking, zitiert die Welt aus einer Studie des Geldanlageportals Weltsparen und der Onlinegeschäftsbank Penta. Mehr als jeder Dritte prüfe demnach mittlerweile seinen Kontostand täglich am Computer oder Smartphone.

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Nachteil: Immer weniger Bankfilialen in Deutschland

Das hat einen Nachteil: Die Zahl der klassischen Bankfilialen könnte weiter abnehmen. „Gab es vor zehn Jahren noch etwa 39.000 in Deutschland, ist die Zahl laut Bundesbank auf mittlerweile rund 27.000 gesunken", berichtet Welt.de. Einige Banken hätten bereits angekündigt, die wegen des Lockdowns geschlossenen Filialen nicht mehr zu öffnen.

Mit Karte bezahlen in Coronakrise immer beliebter

Artikel vom 03.08.2020: Mit Karte bezahlen - das gehört in immer mehr Geschäften zum Standard. Es ist praktisch, funktioniert schnell und gerade in Corona-Zeiten ermöglichen immer mehr Händler ihren Kunden, dass sie kontaktlos bezahlen können. Allerdings sollten Verbraucher unbedingt auf die Gebühren achten, die bei manchen Banken anfallen, wenn sie mit Giro- oder Kreditkarte zahlen.

Aber wohl nicht nur deshalb hängen viele Deutsche weiterhin am Bargeld. Einer aktuellen Umfrage zufolge trägt im Schnitt jeder Deutsche 89,22 Euro im Geldbeutel. Und gerade weil das Geld in der Krise bei vielen Verbrauchern nicht mehr so locker sitzt, empfehlen Experten, öfter mal mit Bargeld statt mit Karte zu bezahlen - mit dem Ziel, das Geld einfacher beisammen zu halten und schlussendlich im Alltag Geld zu sparen.

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Welche Zahlungsart gilt? Auf Hinweisschild an Eingang oder Kasse achten

Doch was, wenn Händler oder Wirte die Annahme von Bargeld in ihrem Laden oder Lokal ablehnen? Dürfen sie das einfach so? „Grundsätzlich gilt das Prinzip der Vertragsfreiheit“, zitiert das Nachrichtenportal NTV.de dazu Ulrich Binnebößel vom Handelsverband Deutschland in Berlin. Händler und Kunden können den Inhalt des Vertrages - also auch die Art der Zahlung - demnach frei bestimmen. Der Händler muss dem Bericht zufolge also keine Bargeldzahlungen akzeptieren. „Er muss Kunden aber vor dem Abschluss des Vertrags explizit informieren, welche Zahlung er nicht akzeptiert. Ein Hinweisschild am Eingang oder an der Kasse genügt", berichtet das Nachrichtenportal.

Und auch, dass sie nur bestimmte Banknoten annehmen, dürfen Händler dem Bericht zufolge festlegen. Zum Beispiel würden manche Tankstellen große Banknoten nicht akzeptieren. Das Motiv dahinter sei, genügend Wechselgeld in der Kasse zu haben, das sie den Kunden geben können.

Fazit: Verbraucher müssen sich nach den Gepflogenheiten im Geschäft richten. Sie sollten rechtzeitig auf die Hinweisschilder achten - dann kommt es an der Kasse nicht zu Missverständnissen. (ahu) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Zentral-Redaktionsnetzwerks

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