Aleksandar Pavlovic wurde erstmals für die deutsche Nationalmannschaft nominiert – Leon Goretzka wurde gestrichen. Ein Grund für Zoff beim FC Bayern?
München - Er ist bislang der Gewinner der Saison beim FC Bayern: Aleksandar Pavlovic. Der 19-Jährige hat sich seinen Stammplatz im zentralen Mittelfeld des Rekordmeisters erkämpft. Dort glänzte der Youngster zuletzt mit starken Leistungen an der Seite von Leon Goretzka und verdrängte Joshua Kimmich auf die Rechtsverteidiger-Position. Die logische Konsequenz: Bundestrainer Julian Nagelsmann hat Pavlovic zum ersten Mal für die Nationalmannschaft nominiert – Goretzka muss hingegen zu Hause bleiben.
Nach DFB-Nominierung: Pavlovic-Entschuldigung bei Goretzka?
Ein Grund für Zoff in der Bayern-Kabine? „Wir haben uns kurz ausgetauscht“, erklärte Pavlovic am Samstag (16. März) im Anschluss an den souveränen 5:2-Sieg der Münchner in Darmstadt. „Er ist nicht sauer auf mich. Ich kann ja nichts dafür, dass ich jetzt nominiert wurde“, führte der 19-Jährige weiter aus.
Pavlovic versicherte mit einem Lachen im Gesicht: „Entschuldigen musste ich mich nicht bei ihm.“ Das Verhältnis zwischen dem Youngster, der gegen Darmstadt erneut überzeugte (tz-Note: 2), und seinem Mittelfeld-Partner scheint also trotz dessen Nicht-Nominierung weiterhin intakt zu sein. Während Goretzka nach seiner Ausbootung um die Teilnahme an der Heim-EM bangen muss, will sich Pavlovic in den anstehenden Länderspielen in Frankreich und gegen die Niederlande für den endgültigen Kader empfehlen.
Bayern-Juwel Pavlovic ist heiß auf sein DFB-Debüt – Gegenwind von Experten
Das Bayern-Juwel ist heiß auf sein DFB-Debüt. „Ich reise mit sehr viel Selbstvertrauen an. Es wird ein Erlebnis, dabei zu sein“, sagte der gebürtige Münchner und versicherte: „Ich werde Gas geben und alles reinhauen.“ Die DFB-Nominierung sei für ihn immer noch „schwer zu realisieren, aber natürlich eine schöne Sache, über die ich mich freue.“
Von einigen Experten gab es für Nagelsmanns Pavlovic-Nominierung allerdings Gegenwind. Weltmeister Sami Khedira bezeichnete sie als „politische Entscheidung“. Hintergrund: Pavlovic wurde auch von der serbischen Nationalmannschaft umworben – und könnte auch nach einem DFB-Einsatz in den anstehenden Testspielen noch für Serbien auflaufen. Für die TV-Experten Mario Basler und Lothar Matthäus kommt die Nominierung des 19-Jährigen ebenfalls zu früh.
„Ein ganz wichtiger Spieler für uns“: Bayern-Boss Freund voll des Lobes für Pavlovic
Bayern-Sportdirektor Christoph Freund sieht das ganz anders. Für ihn kommt die DFB-Nominierung von Pavlovic alles andere als überraschend. „Es ist schon stark, mit welchem Selbstverständnis er in seinem jungen Alter spielt und welche Präsenz er auf dem Platz hat. Er ist ein ganz wichtiger Spieler für uns geworden“, lobte Freund seinen Schützling.
Der Bayern-Boss gab ihm noch einen guten Rat mit auf den Weg: „Bei der Nationalmannschaft soll er Spaß haben, so wie jeden Tag im Training. Er kommt immer mit einem Lächeln in die Kabine und genießt jede Minute auf dem Platz“, sagte Freund im Anschluss an die Darmstadt-Partie. Zuvor gab es während des Spiels einen kurzen Schreckmoment: Pavlovic musste in der 58. Minute mit einem dick angeschwollenem Auge ausgewechselt werden. Nach dem Spiel konnte der Youngster allerdings schnell Entwarnung geben – seinem ersten DFB-Einsatz steht damit nichts mehr im Weg. (ph)
