Befreiungsschlag? Entwicklung von Gladbach-Star lässt tief blicken

In der Offensive von Borussia Mönchengladbach ist ein Akteur selten gefragt – dabei bestand in der Hinrunde Hoffnung auf Besserung.

Mönchengladbach – Der 28. September 2024 war ein denkwürdiger Tag für Borussia Mönchengladbach.

Gladbach feierte gegen Union Siegtreffer von Čvančara

Die Fohlen feierten in einem engen und intensiven Heimspiel gegen Union Berlin (1:0) in der 90. Minute den Sieg. Das entscheidende Tor erzielte ausgerechnet Tomáš Čvančara, der in seiner Zeit am Niederrhein schon viele Rückschläge einstecken musste.

Nach seiner 10,5 Millionen Euro teuren Verpflichtung von Sparta Prag im Sommer 2023 hatte Čvančara mit Verletzungen zu kämpfen, fand kaum in seinen Rhythmus und brachte es in 21 Bundesligaspielen auf sieben Startelfeinsätze und 892 Spielminuten. Als Reaktion auf die Personalprobleme im Sturm und auf den Mangel an Führungsspielern verpflichtete Borussia mit Tim Kleindienst vor Saisonbeginn mehr einen Nemesis als einen Konkurrenten.

Kleindienst hat als Pressingantreiber, unangenehmer Zweikämpfer und Torjäger nicht nur die Herzen des Fohlen-Anhangs erobert, sondern auch in der Mannschaftshierarchie eine wichtige Rolle eingenommen. Der 29-Jährige spielt nur dann nicht, wenn das medizinische Personal kein grünes Licht erteilt. Sinnbildlich dafür war der 90-minütige Einsatz gegen Eintracht Frankfurt (1:1), obwohl Kleindienst in der Trainingswoche wegen muskulärer Probleme keine richtige Vorbereitung genossen hatte.

Čvančara muss auf Gladbachs Flügel ausweichen

Čvančara findet an Kleindienst kein Vorbeikommen, muss daher häufig auf den rechten Flügel ausweichen. Das trifft nicht nur auf die Startelf zu, für die der Tscheche ohnehin erst viermal berufen worden ist. So wurde Čvančara bis dato in 15 Spielen eingewechselt und kam nur viermal für Kleindienst aufs Feld: im Hinspiel beim VfL Bochum (2:0), bei der Tor-Gala gegen Werder Bremen (4:1), in den Schlussminuten gegen Borussia Dortmund (1:1) – in denen er mit Gelb-Rot vom Platz flog – und beim Auswärtssieg gegen den VfB Stuttgart (2:1).

Nach dem Treffer gegen Union flammte kurz die Hoffnung auf, dass Čvančara doch noch die Gladbach-Wende packen und eine wichtige Rolle einnehmen kann. Über die Joker-Rolle kommt der 24-Jährige aber auch im Jahr 2025 nicht hinaus. Seinen letzten Torerfolg verbuchte er im Testspiel gegen NEC Nijmegen am 5. Januar per Elfmeter.

Čvančara fehlt die passende Rolle

Čvančara bringt eine Körperlänge von 1,90 Metern, Robustheit in Zweikämpfen und eine gemessene Höchstgeschwindigkeit von 33,95 Kilometern pro Stunde mit. Als Gerardo Seoane in der Vorbereitung 2023 das flache Umschaltspiel über wenige Stationen erprobte, schien Čvančara dafür wie gemacht.

Im Laufe der Saison wechselte Seoane die Ausrichtung jedoch mehrfach, reagierte damit auf den schwankenden Verlauf. Der Trainer legte sich im Sommer 2024 darauf fest, ein flexibles Ballbesitzspiel zu etablieren, in dem Čvančara jedoch keine Rolle findet, weil Kleindienst die einzige Spitze bildet und der rechte Flügelspieler die Breite besetzt, um mit seinem Tempo in die Tiefe durchzustarten. Für diese Rolle sind wiederum Franck Honorat und Nathan Ngoumou prädestiniert.

War Čvančara im Hinspiel gegen Union noch der gefeierte Held, so schossen beim Rückspiel am vergangenen Samstag Kleindienst und Lukas Ullrich die Tore. In der Schlussphase kam der Tscheche für Kevin Stöger aufs Feld, setzte aber nur wenige Akzente.

Sein Tor hatte weder einen kurz- noch einen langfristigen Effekt, geändert hat sich für Čvančara äußerst wenig. Wie es um seine Zukunft bei Borussia bestellt ist, wird der Sommer zeigen. Weder für den Verein noch für den Spieler ist die Situation zufriedenstellend.

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