Mit Nuri Sahin geht bei Borussia Dortmund ein Paradigmenwechsel einher. Torhüter Alexander Meyer hat den Trainingsfokus jetzt schon ausgemacht.
Dortmund – Der Trainingsauftakt bei Borussia Dortmund hielt die erste positive Überraschung im Spielerkader bereit. Innenverteidiger Niklas Süle ist in voller Frische auf den Platz zurückgekehrt, wirkt deutlich fitter als zum Ende der abgelaufenen Saison und erntete viel Lob der Verantwortlichen um Klub-Boss Hans-Joachim Watzke.
Alle Augen blicken auf Sahin
Im Rampenlicht steht allerdings Nuri Sahin. Nach einem halben Jahr als Co-Trainer unter Edin Terzić ist der frühere Mittelfeldspieler zum Chefcoach aufgestiegen, der parallel in Wales die notwendige Fußballlehrerlizenz erwirbt, wie die Ruhr Nachrichten vor geraumer Zeit berichtet haben.
Der BVB stand in der Vergangenheit sowohl für schnelles Umschaltspiel als auch für gepflegte Ballbesitzphasen unter Thomas Tuchel oder Lucien Favre. In der Amtszeit von Terzić bewiesen die Schwarzgelben insbesondere in großen Spielen Einsatz und Leidenschaft, gegen vermeintlich kleine Gegner fehlte es indes an Lösungen im eigenen Ballbesitz. Genau an diesem Punkt setzt Sahin an, wie Torhüter Alexander Meyer gemäß den Ruhr Nachrichten erläutert hat.
BVB legt unter Sahin Fokus auf Ballbesitz
„Wir haben bisher nur mit dem Ball trainiert und das Spiel mit dem Ball von hinten heraus“, schilderte Meyer die ersten Eindrücke aus den Trainingseinheiten, „dass wir da viele Lösungen haben und generell viel im Ballbesitz sind. Ich glaube, darauf können wir uns schon einstellen.“
Am Freitag gewährte Sahin am Rande des Testspiels gegen eine Amateurauswahl einen ersten Einblick in die Spielphilosophie, die der BVB unter seiner Leitung verkörpern soll. „Wir wollen offensiv spielen, wir wollen Ballbesitz, aber das will jeder Trainer. Wir müssen das auch auf den Platz bringen“, sagte der Ex-Profi und betonte: „In Dortmund ist es wichtig, dass man aktiv ist und aktiven Fußball sieht. Das wollen wir und werden wir auf den Platz bekommen.“
Meyer: Terzić hat „nicht so viel verkehrt gemacht“
Meyer nimmt in den ersten Trainingseinheiten „sehr viel Energie“ wahr, mit der Sahin seine neue Aufgabe angeht. „Ich glaube, er freut sich sehr, dass er jetzt in diese Position gerückt ist und der Verein ihm das Vertrauen gegeben hat“, so der Ersatztorhüter, der sich auch noch einmal zu Terzić geäußert hat.
In Teilen des Fan-Umfeldes war der Ex-Trainer aufgrund seiner Spielweise umstritten, laut Meyer sprechen die Ergebnisse aber dennoch für den 41-Jährigen. „Er hat fast die Deutsche Meisterschaft geholt, fast das Champions-League-Finale gewonnen. Ich glaube, so viel hat er dann auch nicht verkehrt gemacht.“ Dennoch sah Terzić die Zeit für einen Wechsel gekommen, wie Sportchef Lars Ricken kürzlich verriet.