Der Druck im Konkurrenzkampf von Borussia Mönchengladbach steigt. Spürt Tomáš Čvančara bald einen Überraschungskandidaten in seinem Nacken?
Mönchengladbach – Tomáš Čvančara erhielt von Gerardo Seoane während des Trainingslagers ein Lob, gleichzeitig gerät der Stürmer in seiner zweiten Saison bei Borussia Mönchengladbach unter Druck.
Čvančara reiht sich in Gladbach hinter Kleindienst und Honorat ein
Galt Čvančara nach seinem rund zehn Millionen Euro teuren Transfer von Sparta Prag vor einem Jahr noch als Hoffnungsträger in der Offensive, so ist er gegenwärtig weder in der Sturmspitze noch auf der rechten Außenbahn gesetzt. Auf letzterer Position genießt Franck Honorat das Vertrauen, im Zentrum hat Tim Kleindienst den Vorzug. Der Neuzugang vom 1. FC Heidenheim ist kein Back-Up wie Ex-Leihgabe Jordan, sondern der klare Pressingantreiber und Zielspieler in der Gladbacher Offensive.
Auf Čvančara wartet somit die Herausforderung, sich nach einem von vielen Verletzungen geprägten Jahr gegen zwei Akteure zu behaupten, die in Seoanes Planspielen eine wichtige Rolle einnehmen. Zusätzlich erhält der Tscheche ungeahnten Druck aus der zweiten Reihe.
Erhöht Ranos den Druck auf Čvančara?
Borussias Fangemeinde hält große Stücke auf Shio Fukuda, der mit seiner unscheinbaren Kopfballstärke überzeugt und langfristig eine Rolle in der Profi-Mannschaft einnehmen kann. In den vergangenen Wochen ist allerdings Grant-Leon Ranos noch stärker in den Fokus gerückt.
Der elffache armenische Nationalspieler galt nach zehn Kurzeinsätzen in der vergangenen Saison als Kandidat für eine Ausleihe, zwischenzeitlich war Fortuna Düsseldorf als Entwicklungsstation ins Spiel gebracht worden. Während der diesjährigen Vorbereitung wirkt Ranos spritziger und zielstrebiger, belohnte sich mit drei Toren in den ersten drei Testspielen.
Selbstverständlich ist damit noch nicht in Stein gemeißelt, dass Ranos eine größere Rolle bei den Profis einnehmen wird als im vergangenen Jahr. Der 21-Jährige macht dennoch positiv auf sich aufmerksam und kann sich, wenn er dieses Niveau in den kommenden Monaten halten sollte, als dritter Stürmer in der Rangordnung etablieren.
Das wäre keine positive Nachricht für Čvančara, der vor seiner zweiten Saison bereits großen Druck verspürt. Seoane würde sich hingegen darüber freuen, eine größere Auswahl im Sturm zu haben als in seinem ersten Gladbacher Jahr, in dem die beiden nominellen Angreifer regelmäßig verletzt auf der Tribüne saßen.