Hummels oder Terzić? BVB kann sich nicht Pistole auf die Brust setzen lassen

Mats Hummels will angeblich nur bei Borussia Dortmund bleiben, wenn Trainer Edin Terzić den Laufpass erhalten sollte. Darauf kann sich der BVB nicht einlassen.

Unser Artikel vom 12. Juni

Dortmund – Die Wunden sind bei den Verantwortlichen von Borussia Dortmund nach der schmerzhaften Niederlage im Finale der Champions League gegen Real Madrid geleckt. In den kommenden Tagen steht die übliche Analyse der abgelaufenen Saison an. Dabei treffen die sportlichen Entscheidungsträger zu einer sprichwörtlichen Elefantenrunde zusammen.

Die Einordnung der vergangenen Monate wird dabei zwar vom Erreichen des Endspiels gegen Real geprägt sein, und vom hervorragenden Eindruck, den der BVB im Wembley-Stadion hinterlassen hat. Alles übertünchen kann aber auch dieser Lauf nicht. Im Kerngeschäft Bundesliga ist Dortmund zu oft hinter den Erwartungen geblieben, wie auch Platz fünf ausweist.

Mats Hummels und Edin Terzić bildeten Zweckbündnis

Vor diesem Hintergrund haben die Verantwortlichen dem Vernehmen nach entschieden, die Entwicklung der kommenden Hinrunde abzuwarten, ehe Edin Terzić eine Vertragsverlängerung herangetragen werden könnte. Eine Volte, wie sie im Rahmen der Saisonanalyse im Jahr 2022 erfolgte, steht nicht zu erwarten: Seinerzeit beschloss der BVB aus heiterem Himmel die sofortige Trennung von Marco Rose, der mangelndes Vertrauen aus der Führungsetage spürte.

Sofern es keine große Überraschung gibt, wird Terzić dieses Schicksal nicht ereilen. Damit scheint der Abschied von Mats Hummels besiegelt zu sein. Der Abwehrchef knüpft einen Verbleib beim BVB laut einem Bericht des TV-Senders Sky an einen Trainerwechsel. Kein Geheimnis ist im Umfeld der Schwarzgelben schon länger, dass die Beziehung zwischen Hummels und Terzić seit Monaten allenfalls als Zweckbündnis gelten kann.

Champions-League-Finale dürfte Hummels‘ letztes BVB-Spiel gewesen sein

Als vielsagend wird interpretiert, dass Hummels wenige Tage vor dem Champions-League-Finale öffentlich deutliche Kritik an der Spielweise des BVB in einigen wichtigen Spielen unter Terzić übte. Mutmaßlich wäre es ein noch größeres Thema geworden, hätten Dortmund und insbesondere der Routinier selbst gegen klar favorisierte Madrilenen nicht so ein starkes Spiel gemacht.

Die Zeichen verdichten sich, dass es Hummels‘ letzte Partie für den BVB war. Die Vorstellung, der Klub könne sich von einer Art Ultimatum eines Spielers zu einer so drastischen Reaktion wie einem Trainerwechsel hinreißen lassen, ist jedenfalls weit hergeholt. Sollte es wider Erwarten zur Trennung von Terzić kommen, hätte dies sicherlich wenig damit zu tun, dass ein 35-jähriger Profi in diesem Fall noch ein Jahr dranhängt.

Die Entscheidung von Hummels wäre legitim

Das muss auch Mats Hummels klar sein, weswegen die Darstellung im Sinne eines Ultimatums ihm wohl auch nicht gerecht wird. Der Weltmeister von 2014 ist ein reflektierter Profi, der um die Wirkung seiner Worte im Inneren wie nach Außen hin genau Bescheid weiß. Wenn ein so verdienter Spieler eine weitere Zusammenarbeit mit einem Trainer ausschließen sollte, wäre dies ein vielsagender Hinweis, den auch die Klubführung in ihrer Gesamtbetrachtung einfließen lassen dürfte.

Legitim wäre es allemal, sollte Hummels, den obendrein ein Abenteuer im europäischen Ausland reizt, für sich eine entsprechende Entscheidung getroffen haben. Dass der BVB seine Pläne auf der wichtigsten Position einer jeden Profimannschaft nicht davon abhängig macht, erklärt sich von selbst. Kein Klub kann die Autorität, die der Trainerposten in sich trägt, auf solche Weise unterminieren.

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