Şahin ist ratlos: BVB drohen gegen Wolfsburg acht Ausfälle

Borussia Dortmund hat mit massiven Verletzungsproblemen zu kämpfen. Nuri Şahin ist ratlos, warum das Team vom Pech geplagt ist.

Dortmund – Die Personalfrage ist ein fester Bestandteil jeder Pressekonferenz vor einem Spieltag. Nuri Şahin antwortete vor dem DFB-Pokal-Spiel von Borussia Dortmund gegen den VfL Wolfsburg (Dienstag, 20.45 Uhr) jedoch ausführlicher, als ihm lieb ist.

Fast eine gesamte Startelf droht in Dortmund auszufallen

Şahin hatte auf dem Podest eine lange Liste von Spielern neben dem Mikrofon, die nicht zur Verfügung stehen oder deren Einsatz fraglich ist. „Karim Adeyemi, Giovanni Reyna, Julien Duranville, Yan Couto und Niklas Süle sind raus“, benannte Şahin zunächst die zu erwartenden Ausfälle.

Schwarzgelb fehlt damit in jedem Fall eine halbe Startelf, doch damit nicht genug. „Bei Julian Ryerson haben wir heute einen Scan, bei ihm habe ich keine großen Hoffnungen“, deutete Şahin den sechsten Ausfall an.

Ryerson war ebenso wie Waldemar Anton und Marcel Sabitzer bei der Niederlage gegen den FC Augsburg (1:2) verletzungsbedingt ausgewechselt worden. Bei den beiden letztgenannten besteht zumindest leise Hoffnung auf einen Einsatz: „Beiden geht es schon etwas besser. Es wird relativ nah am Anstoß klar, ob beide spielen können oder nicht.“

BVB rätselt über viele Verletzungen

Bereits vor einigen Jahren hatte Borussia Dortmund mit erheblichen Verletzungsproblemen zu kämpfen. Nachdem es den Verantwortlichen gelungen war, den Kader in dieser Hinsicht zu stabilisieren, erfolgt im Herbst 2024 ein großer Rückschlag.

„Es ist schwer, Muster zu erkennen“, sagte Şahin über das Verletzungspech seiner Spieler. „Die Verletzungen sind alle so verschieden und so komplex, der medizinischen Abteilung oder Athletikabteilung einen Vorwurf zu machen, wäre nicht richtig. Wenn wir acht Muskelverletzungen hätten, könnten wir darüber reden, ob wir etwas falsch machen.“

Mit Duranville gehe das Trainerteam besonders vorsichtig um, da der verletzungsanfällige Teenager zu Beginn der Saison endlich stabil war. Reyna habe - wie so oft - einen Rückschlag erlitten, Süles Verletzung sei „sehr unglücklich“, und Coutos Diagnose (kleinere Muskelverletzungen im Gesäß, d. Red.) war etwas, das Şahin „in meiner Karriere noch nie gehört“ hat.

Ryerson-Hinweis lässt tief blicken

Eine Ursache für Ryersons Ausfall lässt sich allerdings zwischen den Zeilen herauslesen: „Bei Julian war es so, dass er auf dem Zahnfleisch ging.“

Der 26-jährige Norweger ist ein unverzichtbarer Spieler beim BVB und wird für seine Fähigkeit, sowohl den Rechts- als auch den Linksverteidiger zu geben, geschätzt. Daher sahen die Verantwortlichen keinen Handlungsbedarf in der Kaderplanung und starteten die Saison mit drei Außenverteidigern.

Tom Rothe, ein vierter Kandidat, wechselte zu Union Berlin, um dort mehr Spielzeit zu altenerh. Daher ist Ryerson unersetzlich, wenn Ramy Bensebaini oder Couto ausfallen. Der BVB ging das Risiko ein, mit Eigengewächs Almugera Kabar als Backup zu planen, aber der 18-Jährige ist bisher nur eine Notlösung.

Mit den Ausfällen von Ryerson und Couto fehlt Dortmund ein etatmäßiger Rechtsverteidiger. Es ist zu erwarten, dass Mannschaftskapitän Emre Can in der Abwehr einspringen wird. Dies zeigt, dass sich die riskante Kaderplanung in der Abwehr schon früh rächt.

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