Exklusiv: Polizei äußert sich zum Fall Daniel Küblböck - Dieser könnte bis 2092 geöffnet bleiben

Daniel Küblböck, hier auf einem Foto aus dem Jahr 2009.
 ©picture alliance / dpa / Fredrik von Erichsen

Mehrere Wochen nach dem Verschwinden von Sänger und Unternehmer Daniel Küblböck hat sich die nun kanadische Polizei gegenüber unserer Onlineredaktion geäußert.

Unser Artikel von Ende September 2018

St. Johns - Am frühen Morgen des 9. September verschwand Daniel Küblböck. Es wird angenommen, dass er nahe Neufundland über Bord der AIDA gegangen ist und im eiskalten Meer landete. 

Doch es gibt Fragen ohne Ende: Bringen Aufnahmen der Überwachungskameras Aufklärung?  Sprang er oder trifft doch die Unfall-Theorie zu? Ist er tot oder gibt es doch noch ein Fünkchen Hoffnung? Und wird der Fall überhaupt je endgültig gelöst?

Aufklärung könnte die Polizei bringen. Die Küstenwache ist seit dem Abbruch der Suchaktion nicht mehr zuständig. Der Fall liegt vielmehr bei der RCMP (Royal Canadian Mounted Police), der kanadischen Polizeibehörde. Diese hatte ihr letztes öffentliches Statement am 13. September, also wenige Tage nach dem AIDA-Vorfall um Daniel Küblböck, veröffentlicht.

Seitdem sind zwei Wochen vergangen. Dass sich die Polizei mit Äußerungen zurückhält, liegt in der Natur der Sache: Küblböck wird als Vermisstenfall behandelt. „Dies ist kein Kriminalfall“, unterstreicht Glenda A. Power von der Polizeibehörde gegenüber unserer Onlineredaktion. Sie ergänzt wörtlich: „And no charges are being pursued“. Heißt sinngemäß übersetzt: Es werden keine Ermittlungen hinsichtlich eines möglichen Fremdverschuldens oder Kriminalfalls weiterverfolgt.

Power will auch nicht bestätigen, ob es - wie berichtet - Aufnahmen von Überwachungskameras gibt. „Wir können uns nicht zu Videoaufnahmen äußern, die verfügbar gewesen sein könnten. Solches Beweismaterial würde aber sicher in jegliche Ermittlungen dieser Art einbezogen.“

Fall Daniel Küblböck: Ermittler sammelte Beweismittel auf AIDA

Power ergänzt: „Ich kann außerdem mitteilen, dass ein RCMP-Ermittler auf das Schiff gegangen ist, um Untersuchungen anzustellen, Beweismittel zu sammeln und so weiter.“ Dies sei in der Nacht zum 10. September geschehen, um 1.30 Uhr sei der Ermittler an Bord gegangen.

Bemerkenswert ist, was Power ergänzt: „Bitte beachten Sie, dass wir Vermisstenfälle 99 Jahre lang geöffnet halten müssen oder bis das Alter der vermissten Person 107 Jahre erreicht.“ Es sind auch keine weiteren Verlautbarungen der Polizei zu erwarten: „Ohne dass weitere Beweise dazukommen und in Abwesenheit des Körpers von Herrn Küblböck, erwarten wir keine kommenden Updates.“

Der Vermisstenfall von Daniel Küblböck bleibt also, wenn sich nichts Neues ergibt, bis zum 27. August 2092 geöffnet. Dann würde er das Alter von 107 Jahren erreichen.

Wann könnte Daniel Küblböck für tot erklärt werden?

Davon unabhängig könnte Küblböck für tot erklärt werden - wann, ist laut Deutscher Presse-Agentur offen. Geht jemand über Bord eines Schiffes und wird vermisst, kann ein Gericht auf Antrag den Tod erklären oder die Todeszeit feststellen. Dies regelt das Verschollenheitsgesetz. Das Gesetz sieht für eine Todeserklärung unterschiedliche Fristen vor, die verstrichen sein müssen. Als verschollen gilt jemand, von dem es seit längerer Zeit kein Lebenszeichen gibt und an dessen Fortleben ernstliche Zweifel bestehen. Allgemein kann jemand für tot erklärt werden, wenn er seit zehn Jahren als verschollen gilt. Wenn Menschen bei einer Fahrt auf See verschwinden - bei einem Schiffsuntergang oder durch einen Sturz vom Schiff - dann gilt eine kürzere Frist von sechs Monaten.

Hier zeigen wir Ihnen exklusive Aufnahmen der AIDA-Durchsage. Der Ex-Freund von Daniel Küblböck will nicht daran glauben, dass der Sänger tot ist und hält auch eine wilde Internet-Theorie für denkbar, wie er unserer Onlineredaktion sagte.

Eklat in TV-Talkshow wegen Äußerung zu Daniel Küblböck

Alle weiteren Entwicklungen zu Daniel Küblböck lesen Sie hier.

Inzwischen ist ein Kommentar von Daniel Küblböck zu einem Foto von Heidi Klum und Bill Kaulitz aufgetaucht.

Hinweis der Redaktion: Generell berichten wir nicht über den Verdacht auf Selbstmord-Absichten, damit solche Fälle mögliche Nachahmer nicht ermutigen. Eine Berichterstattung findet nur dann statt, wenn die Umstände eine besondere öffentliche Aufmerksamkeit erfahren. Wenn Sie oder eine Ihnen bekannte Person unter einer existentiellen Lebenskrise oder Depressionen leidet, kontaktieren Sie bitte die Telefonseelsorge unter der Nummer: 0800-1110111. Hilfe bietet auch der Krisendienst Psychiatrie für München und Oberbayern unter 0180-6553000. Weitere Infos finden Sie auf der Webseite www.krisendienst-psychiatrie.de.

lin mit dpa

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