Aldi will seine Verpackungen aus Plastik überarbeiten, um die Umwelt zu schonen. Nun wurde ein außergewöhnliches Design vorgestellt.
Mülheim an der Ruhr - Wer beim Discounter kauft, kauft auch viel Plastik. Zahlreiche Supermärkte haben zwar die Plastiktüte abgeschafft - aber sie ist ja nur ein kleiner Teil des Plastikproblems. Auch Flaschen von Shampoo, Duschgel & Co vergrößern die Plastikberge erheblich. Aber wie soll man das ändern? Nur noch Kernseife nehmen? Sein Shampoo in einem verpackungsfreien Supermarkt kaufen? Ist für viele nicht möglich, weil es von diesen Läden nur sehr wenige gibt. Und ist natürlich auch eine Frage des Geldes.
Der Discounter Aldi hat sich in der Plastik-Debatte jetzt das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2022 bei Eigenmarken nur noch recyclebare Verpackungen zu verwenden. Die Ideen dafür holt sich Aldi bei Start-ups: Anfang Mai präsentierten sieben junge Gründer bei einem Pitch-Event in Mülheim ihre innovativen Lösungen für Verpackung. Besonders bemerkenswert: essbare Trinkhalme aus Apfelfasern – und eine neuartige Verpackung für Shampoo und ähnliche Drogierieartikel.
Aldi-Offensive: Kommt bald ein Make-Over für die Shampoo-Flasche?
Das Startup „Cyclic Design“ schlägt vor, Körperpflegeprodukte in einer wiederverwertbaren Flasche zu verkaufen – einer Flasche ohne Kappe. Ohne Kappe, wie soll das jetzt gehen? Durch das Design. Gründerin Marilu Valente hat bei der herkömmlichen Shampoo-Flasche drei Probleme ausgemacht. Erstens: Sie besteht meist aus mehreren Materialien (der Flaschenkörper ist aus einem anderen Verschluss als der Drehverschluss), was das Recycling erschwert. Zweitens: Sie besteht oft aus Kleinteilen, die drohen, versehentlich in Gewässern zu landen und das Plastik-im-Meer-Problem zu verstärken. Drittens: Sie ist oft nicht wirklich praktisch für das Wiederbefüllen.
Das Shampoo-Flaschen-Design, das womöglich bald in Aldi-Regalen steht, ist aus einem stabilen, wiederverwertbaren Plastik. Die Flasche besteht aus nur einem Material und einem Guss. So sieht ein erster Entwurf aus:
Bei dem Pitch-Event in Mülheim ging es auch um intelligente Mülltrennungssysteme oder umweltfreundliche Einkaufstaschen. Aus den sieben Start-ups sollen nun zwei bis drei für ein 20-wöchiges Förderprogramm ausgewählt werden. Unter anderem an der Brottheke gibt es Änderungen: das nachhaltige Modell muss sich aber erst noch beweisen*.
Offensive von Aldi: Die Konkurrenz schläft nicht
Aldi ist natürlich nicht das einzige Unternehmen, das sich in der Lebensmittelbranche Nachhaltigkeit und Klimaschutz auf die Fahnen schreibt. 2018 waren Kunden zwar von dieser Neuerung begeistert, aber die Konkurrenz Rewe erneuert das Einkaufserlebnis auch. Zum Jahresanfang hat sich bei Aldi, Lidl, Netto & Co. so einiges geändert - eine Übersicht zu den Neuerungen. Ganz ohne Verpackung werden konventionelle Supermärkte wohl nicht auskommen, die Läden suchen deshalb gerade nach Alternativen zu Plastik. In den noch rar gesäten verpackungsfreien Supermärkten wird die Ware lose angeboten und der Kunde bringt selbst Behälter mit. Aber unabhängig von Aldi, Lidl, Netto & Co.: Das sind die wichtigstens Tipps, wie man Plastik im Haushalt vermeidet. Auch das „Coating“ revolutioniert gerade die Konsumwelt.
Ein anderer Aldi-Kunde kaufte dasselbe Produkt bereits zum dritten Mal, ehe ihm die Hutschnur platzte. Das besagte Produkt waren zwei Hüftsteaks, die sich zum wiederholten Male nicht in einwandfreiem Zustand befanden. Aus einem ganz anderen Grund geriet indes ein Steak von Aldi in die Kritik.
Wahrlich kein schöner Anblick: Ein Produkt von Rewe sorgte kürzlich für Ekel bei einer Kundin. Eine Lidl-Aktion lockte derart viele Kunden an, dass die Polizei eingreifen musste.