Lothar Matthäus hat einen klaren Favoriten für die Tuchel-Nachfolge beim FC Bayern. Allerdings bezweifelt der Experte einen Wechsel im Sommer.
München - Alles neu beim FC Bayern? An der Säbener Straße herrscht aktuell eine turbulente Phase. Am Montag (26. Februar) wurde Max Eberl als neuer Sportvorstand bestätigt. Bereits in der vergangenen Woche wurde nach drei Niederlagen in Folge das Aus von Thomas Tuchel im Sommer verkündet. Bei den Münchnern bahnt sich ein großer Umbruch an. Die Trainer-Frage spielt dabei eine entscheidende Rolle. Für Lothar Matthäus gibt es einen klaren Favoriten.
Tuchel-Nachfolge beim FC Bayern: „Kein Trainer in der Welt passt besser als Xabi Alonso“
„Xabi Alonso muss aufgrund seiner Vita, seiner Autorität und seiner erfolgreichen Arbeit in Leverkusen ganz oben auf der Liste des FC Bayern dabei sein“, schreibt Matthäus in seiner wöchentlichen Sky-Kolumne. „Ich wüsste keinen Trainer in Europa und in der Welt, der besser zu Bayern München passen würde als Xabi Alonso“, stellt der deutsche Rekord-Nationalspieler klar. Damit trifft er den Nerv vieler Fans: In einer Umfrage unter den tz-Lesern wünschten sich mehr als 40 Prozent den Spanier als Tuchel-Nachfolger.
Alonso steht mit Bayer Leverkusen derzeit an der Tabellenspitze der Bundesliga. Der Vorsprung auf den FC Bayern beträgt inzwischen acht Punkte. Zudem steht die Werkself im Halbfinale des DFB-Pokals und im Achtelfinale der Europa League. Die Chancen auf einen Titel stehen für das so oft als „Vizekusen“ verschmähte Team so gut wie lange nicht. Deshalb zweifelt Matthäus an einem Abschied von Alonso in Richtung München im Sommer.
Matthäus zweifelt an Alonso-Abschied im Sommer: „Er ist noch nicht fertig in Leverkusen“
„Xabi Alonso interessiert Bayern München noch nicht, ihn interessieren auch Liverpool und Real Madrid noch nicht“, ist sich Matthäus sicher. „Ihn interessiert nur, in den nächsten zweieinhalb Monaten möglichst drei Titel mit Leverkusen zu gewinnen.“ Der frühere Profi von Real Madrid, dem FC Liverpool und Bayern München gilt bei allen drei Ex-Clubs als potenzieller Trainerkandidat. Nach dem Tuchel-Aus in München und dem Liverpool-Abschied von Jürgen Klopp im Sommer haben zwei der Vereine akuten Handlungsbedarf.
Matthäus, der zuletzt gegen die Bayern-Bosse polterte, glaubt allerdings nicht, dass sich Alonso zu einem Wechsel drängen lassen wird. „Er ist meiner Meinung nach noch nicht fertig in Leverkusen“, so der Experte. Der Spanier sei niemand, der sich vom Wirtschaftlichen oder großen Namen treiben lasse. „Er weiß, wo er herkommt und was er den anderen zu verdanken hat. Deswegen sehe ich ihn in der kommenden Saison noch nicht unbedingt bei einem neuen Verein“, schreibt Matthäus weiter.
Tuchel-Nachfolger: Matthäus bringt Hoeneß beim FC Bayern ins Spiel
Zinédine Zidane, Hansi Flick, Jogi Löw oder José Mourinho – die Liste der möglichen Kandidaten für die Tuchel-Nachfolge ist lang. Sollte es mit Xabi Alonso nicht klappen, hat Lothar Matthäus – ebenso wie sein Experten-Kollege Didi Hamann – allerdings einen anderen Namen auf dem Zettel: Sebastian Hoeneß.
Er traue dem aktuellen Coach des VfB Stuttgart auch den Trainerjob beim FC Bayern zu, „wenn er die Unterstützung im Verein bekommt, und dafür spricht ja schon sein Name.“ Der Neffe von Bayerns Vereinspatron Uli Hoeneß trage das Bayern-Gen in sich und habe bereits als Trainer der zweiten Mannschaft gute Arbeit geleistet. „Alles, was er in Stuttgart macht, hat Hand und Fuß und er ist mit dem VfB weiter auf Kurs in Richtung Champions League“, so Matthäus.
Für Aufsehen sorgten zuletzt auch Berichte über einen weiteren Kandidaten für die Tuchel-Nachfolge: Julian Nagelsmann soll eine Rückkehr zum FC Bayern offenbar reizen. Im März 2023 trennten sich die Wege des aktuellen Bundestrainers und des deutschen Rekordmeisters. Sein Aus an der Säbener Straße verlief damals nicht ohne Nebengeräusche. Bislang schwieg Nagelsmann, doch nun sprach er Klartext über seine Entlassung beim FC Bayern. (ph)