Zum EM-Auftakt gegen Schottland: Welches DFB-Startelf-Trio wackelt noch?

Die EM-Generalprobe lieferte Julian Nagelsmann wichtige Erkenntnisse. Er hält sich Änderungen auf drei Positionen zum Turnierbeginn offen.

Mönchengladbach/München – Die deutsche Nationalmannschaft hat ihr letztes Spiel vor der EM hinter sich gebracht. Die Elf von Julian Nagelsmann errang gegen Griechenland einen knappen Erfolg. Jetzt liegt der gesamte Fokus auf dem EM-Eröffnungsspiel gegen Schottland, das am kommenden Freitag (21 Uhr) in München stattfinden wird.

Nach den beeindruckenden Siegen in den Länderspielen im März gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) schien Nagelsmann seine Startelf bereits festgelegt zu haben. Doch nun könnte ein Trio aus der Startformation des DFB wackeln und gegen die Schotten weichen.

Zum EM-Auftakt gegen Schottland: Welches DFB-Startelf-Trio wackelt noch?

Die verbesserte Leistung in der zweiten Halbzeit des Testspiels gegen Griechenland hat den Bundestrainer optimistisch gestimmt. Er hat nun die Möglichkeit, in der finalen EM-Vorbereitungswoche letzte Feinheiten zu justieren. Auch die Aufstellung könnte noch einmal verändert werden. Auf einer Pressekonferenz nach dem Testspiel wurde Nagelsmann gefragt, ob seine EM-Startelf bereits feststehe.

Die Antwort von Nagelsmann ließ Raum für Spekulationen: „Es sind 13 Spieler, die für die Startelf infrage kommen. Da passen wir Kleinigkeiten an bezüglich der Gegner. Sie ist nicht in Stein gemeißelt“, erklärte der Trainer. Allerdings werde sie „ungefähr so aussehen“ wie gegen Griechenland. Manuel Neuer ist als Torwart gesetzt – trotz seiner unglücklichen Rolle beim Gegentor. Es bleiben also 13 Kandidaten für zehn Positionen auf dem Feld. Aber welche drei Spieler meint Nagelsmann und wer könnte noch wackeln?

Füllkrug für Havertz? Nagelsmann deutetet Stürmer-Wechsel womöglich bereits an

Es ist möglich, dass Nagelsmann im Sturm Niclas Füllkrug anstelle von Kai Havertz einsetzt, der in den beiden letzten Tests gesetzt war. Der Grund dafür könnte sein, dass der Angreifer aus Dortmund wahrscheinlich mehr Durchschlagskraft im Strafraum hätte als der technisch versierte Havertz. „Ich glaube, so ein ‚Fülle‘ hätte uns heute noch gutgetan für die Flanken, mit seiner Wucht und Kopfballstärke“, hatte Nagelsmann nach dem offensiv schwachen 0:0 gegen die Ukraine bereits angedeutet.

Ist das ein Hinweis auf das EM-Eröffnungsspiel? Füllkrug hatte gegen die Ukraine nach seiner späten Ankunft nach dem Champions-League-Finale zwei Tage zuvor noch ausgesetzt. Gegen Griechenland wurde er in der 68. Minute für Robert Andrich eingewechselt, während Havertz durchspielte und zum wichtigen Ausgleich traf. Bei Florian Wirtz sieht es anders aus, er könnte gegen Schottland möglicherweise auf der Bank sitzen.

Florian Wirtz ist wohl auch ein Wackelkandidat in der deutschen EM-Aufstellung

Der beste Spieler der vergangenen Bundesliga-Saison, Wirtz, konnte in Mönchengladbach nicht überzeugen. Schon gegen die Ukraine hatte er nur wenige Akzente setzen können. Daher könnte nun Leroy Sané seine Chance bekommen. Nagelsmann wechselte den Star des FC Bayern bereits zu Beginn der zweiten Halbzeit für Wirtz ein. Danach leitete Sané mit der Vorlage zum 1:1 die Wende ein und überzeugte den Bundestrainer auch mit seiner Defensivarbeit.

Was spricht für Sané? Im Gegensatz zum Kreativspieler aus Leverkusen kann er sowohl auf dem Flügel als auch in der Mitte spielen. Dass Wirtz weniger gerne auf den Außenbahnen spielt, bemerkte auch Nagelsmann nach dem Spiel bei RTL. Allerdings hat Sané immer wieder mit Schambeinproblemen zu kämpfen, Prognosen hinsichtlich der Schmerztoleranz des Münchners sind schwierig.

Drittes Fragezeichen: Mittelstädt könnte gegen Schottland aus der DFB-Elf rücken

Gegen Griechenland hielt der 28-jährige Sané jedoch der Belastungsprobe stand und wäre somit wohl bereit für einen längeren Einsatz gegen Schottland. Nagelsmann hält viel von dem ehemaligen Schalker und sieht ihn als wichtigen Teil der deutschen EM-Mission. Um Sané dabei zu haben, strich er sogar den eigentlich fest vorgesehenen vierten Torhüter Alexander Nübel aus dem finalen DFB-Kader. Es bleibt noch ein Fragezeichen, wahrscheinlich in der Abwehr.

Das Innenverteidiger-Duo Jonathan Tah und Antonio Rüdiger ist gesetzt. Joshua Kimmich dürfte auf der rechten Seite beginnen, trotz einer guten Leistung von Benjamin Henrichs nach seiner Einwechslung gegen Griechenland. Nur Maximilian Mittelstädt könnte noch weichen – für den turniererfahrenen Leipziger David Raum. Nagelsmann hat sich dazu bisher jedoch nicht geäußert. Mittelstädt, der erst im März sein Debüt gab, zeigte sich bei schnellen Vorstößen der Griechen etwas unsicher.

Die Spannung rund um das DFB-Team bleibt bis zum Start der EM am 14. Juni bestehen. Nicht nur die möglichen Wechsel in der Startelf sorgen dafür, sondern auch Max Eberl: Der Boss des FC Bayern hat Nagelsmann und die Medien jetzt scharf kritisiert. (wuc)

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