Coronavirus in Deutschland: Drosten äußert neue These zu Virus-Ursprung: „Wenn ich Zugang nach China ...“

Coronavirus in Deutschland: Chinesische Diplomaten haben offenbar versucht, deutsche Beamte zu beeinflussen. Dabei ging es um Chinas Corona-Management.

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Update vom 28. April, 6.61 Uhr: In Deutschland sind bisher 158.758 Corona-Fälle registriert, teilt die John-Hopkins-University mit (Stand: 6.24 Uhr). 6.126 Todesfälle wurden im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet. Genesen sind aktuell 114.500 Personen. 

Geplant ist, dass Kanzlerin Angela Merkel am kommenden Donnerstag (30. April) erneut mit den Ministerpräsidenten über die Corona-Krise berät.

Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie stellen Antikörpertests eine große Hoffnung dar. Doch nun warnen US-Forscher vor falschen Ergebnissen. 

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Coronavirus Deutschland: Reproduktionsrate steigt wieder auf 1 - Folgen für Lockerungen möglich

Update, 22.51 Uhr: Die Ansteckungsrate mit dem Coronavirus ist in Deutschland laut jüngsten Informationen des Robert-Koch-Instituts (RKI) wieder angestiegen. Der am Montagabend veröffentlichten Statistik zufolge steckt jeder Infizierte mittlerweile wieder einen weiteren Menschen an. Die sogenannte Reproduktionsrate liegt bei 1,0 (Datenstand Montag, 27. April, 0.00 Uhr). Das bedeutet auch, dass die Zahl der Neuerkrankungen nicht mehr leicht zurückgeht, wie es in den vergangenen Tagen der Fall war.

Anfang März lag diese wichtige Kennzahl noch bei drei, am 8. April dann bei 1,3 und in den vergangenen Tagen bei 0,9 - jeweils mit einer gewissen Schwankungsbreite. Der Wert gibt an, wie viele Menschen eine erkrankte Person im Durchschnitt infiziert. 

Immer wieder hat das RKI betont, dass die Reproduktionszahl unter 1 liegen müsse, um die Epidemie abflauen zu lassen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte im Zuge der Ankündigung erster Lockerungen betont, dass schon vermeintlich kleine Änderungen der Reproduktionszahl erhebliche Folgen haben können. 

Update, 21.17 Uhr: Bis Montagabend sind in Deutschland mehr als 156.200 Infektionen mit dem Coronavirus festgestellt worden. Zum Vergleich: Am Vortag waren es bis 20.15 Uhr mehr als 155.400 Infizierte. Zudem sind mindestens 5842 mit dem Erreger Sars-Cov-2 infizierte Personen den Angaben zufolge bisher bundesweit gestorben. Am Vortag belief sich die Zahl der Corona-Todesfälle bis 20.15 Uhr auf 5734 Personen. Das ergibt eine Auswertung der Deutschen Presse-Agentur, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt. 

Coronavirus in Deutschland: RKI schätzt Reproduktionszahl nach wie vor auf 0,9

Laut Schätzungen der Robert-Koch-Instituts (RKI) lag die Reproduktionszahl mit Stand Sonntag wie schon mehrere Tage zuvor bei 0,9. Das heißt, dass im Durchschnitt fast jeder Infizierte eine weitere Person ansteckt. Damit geht die Zahl der Neuerkrankungen leicht zurück. Nach RKI-Schätzungen haben in Deutschland außerdem rund 114.500 Menschen die Corona-Infektion überstanden. Die Experten rechnen in Deutschland - wie auch in anderen Ländern - allerdings mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle. 

Deutschlandweit am stärksten vom Coronavirus betroffen sind den Statistiken der Bundesländer zufolge nach wie vor Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Gerechnet auf 100.000 Einwohner verzeichnet Bayern mit einem Wert von 316,7 die meisten Infektionen (und wie drastisch sich das Leben in Bayern geändert hat, zeigen neue Daten von Google und Apple). Im Bundesdurchschnitt waren es 187,9. Jedoch gibt es zu berücksichtigen, dass die Anzahl der erfolgten Tests pro 100.000 Einwohner in den Bundesländern unterschiedlich hoch ist. 

Weltweit rätseln Forscher über eine Covid-19-Komplikation: Viele Patienten bekommen Blutgerinnsel. Die Zusammenhänge mit dem Virus sind noch unklar.

Coronavirus in Deutschland: Regierung hält regionale Unterschiede bei Lockerungen für vorstellbar

Update, 19.21 Uhr: Die Bundesregierung kann sich in der Frage der Lockerung einzelner Corona-Auflagen ein unterschiedliches Vorgehen von Region zu Region vorstellen. Am Montag verwies Regierungssprecher Steffen Seibert darauf, dass sich das Virus in Deutschland „nicht gleichmäßig ausbreitet“. Dies könne bedeuten, „dass Beschränkungen in bestimmten Regionen aufrecht erhalten oder die zwischenzeitlichen Lockerungen wieder verschärft werden müssen“. 

Eine Entscheidung über Lockerungen stehe aber erst in der kommenden Woche an. Seiberts Worten zufolge hält die Bundesregierung grundsätzlich an ihrem Ziel fest, „in den großen Zügen unserer Corona-Politik zwischen Bund und Ländern eine gemeinsame Haltung zu erreichen“. Bei der Fortführung der Maßnahmen sei eine regionale Differenzierung aber denkbar, da einzelne Regionen unterschiedlich von der Pandemie betroffen seien. 

Corona: Bayerische Regierung will größeren Geschäften erlauben, Verkaufsfläche zu begrenzen

Update, 16.11 Uhr: Bayerns höchstes Verwaltungsgericht hat das von der bayerischen Staatsregierung in der Corona-Krise verhängte Verkaufsverbot für große Geschäfte mit mehr als 800 Quadratmetern für verfassungswidrig erklärt. Gerichte sind sich derzeit uneins darüber, ob das Verkaufsverbot für große Geschäfte mit mehr als 800 Quadratmetern verfassungswidrig ist. 

Die Staatsregierung will das jüngste Urteil zum Verkaufsverbot nun aber für große Geschäfte umgehend umsetzen. Schon in der nächsten Sitzung sollen entsprechende Beschlüsse gefasst werden. „Wir bleiben bei der Beschränkung auf 800 Quadratmeter, aber erlauben auch größeren Geschäften die Verkaufsfläche auf 800 Quadratmeter zu begrenzen“, sagte Florian Herrmann, Chef der Staatskanzlei im Gepräch mit dem Münchener Merkur.

Diese Woche ändere sich aber nichts, sagte Markus Söder. „Wir überlegen uns, das wollten wir ohnehin tun, wie wir mit nächster Woche dann umgehen.“ Dabei orientiere man sich an der Gerichtsentscheidung.

Update, 14.07 Uhr: Immer mehr Meldungen liegen vor, wonach chinesische Diplomaten versuchen, Einfluss auf die Darstellung Chinas in der deutschen Öffentlichkeit zu nehmen. Und auch bei der wirtschaftlichen Zusammenarbeit hakt es.

Zur Wiederöffnung der Schulen beraten die Kultusminister aktuell in einer Videokonferenz.

Corona: Verkaufsverbot für große Geschäfte in Bayern verfassungswidrig

Update vom 27. April, 13.13 Uhr: Das Bayerische Verwaltungsgericht hat die geltende Regel zur Beschränkung für Geschäfte mit Verkaufsflächen mit mehr als 800 Quadratmetern gekippt. Das Verkaufsverbot verstoße nach Ansicht des Gerichts gegen den Gleichheitsgrundsatz und sei demnach verfassungswidrig. 

Unmittelbare praktische Folgen hat die Entscheidung aber nicht. Das Gericht setzte die Vorschrift wegen der Pandemie-Notlage „ausnahmsweise“ nicht außer Kraft, wie es in der Mitteilung hieß. Stattdessen beschränkte sich der 20. Senat darauf, die Unvereinbarkeit mit dem Grundgesetz festzustellen.

Corona-Infektionen in Deutschland - Fast 100 Todesfälle binnen 24 Stunden

Update vom 27. April, 11.08 Uhr: Das Robert-Koch-Insitut (RKI) hat bis Montagvormittag 155.193 Corona-Fälle in Deutschland verzeichnet. Im Vergleich zum Vortag ein Plus von 1.018. Bisher sind laut RKI-Daten 5.750 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben. 

Die Reproduktionszahl lag nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts mit Stand Sonntag wie zuvor bei 0,9. Das bedeutet, dass im Mittel fast jeder Infizierte eine weitere Person ansteckt und die Zahl der Neuerkrankungen leicht zurückgeht.

Update vom 27. April, 6.61 Uhr: In Deutschland sind bisher 157.770 Corona-Fälle registriert, teilt die John-Hopkins-University mit (Stand: 6.18 Uhr). 5.676 Todesfälle wurden im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet. Genesen sind aktuell 112.000. 

Deutschland ist auf der Suche nach einem Weg zurück in die Normalität. Schrittweise öffenen die Schulen wieder und es heißt jetzt Masken auf. Kanzlerin Angela Merkel will am Donnerstag erneut mit den Ministerpräsidenten über die Corona-Krise beraten.  

Ausgerechnet China erwartet in der Corona-Krise Lob - damit verfolgt das Regime in Peking handfeste Pläne. Ein Kommentar von Merkur*-Chefredakteur Georg Anastasiadis.

Coronavirus in Deutschland: Spahn macht wenig Hoffnung auf Party

Update vom 26. April, 19.40 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat in der Debatte über Lockerungen in der Corona-Krise keine guten Nachrichten für all jene, die am Wochenende (oder auch unter der Woche) gerne feiern und in Clubs sowie Discotheken gehen. 

Video: Coronavirus - Keine Lockerungen für Partys und Clubs

„Eine Party ausgelassen feiern, aus demselben Glas trinken, all das, was wir gerne am Wochenende gemacht haben, geht erstmal auf Monate nicht", sagte der CDU-Politiker in der Sendung „Berlin direkt“ im ZDF. „Wir haben es als Gemeinschaft geschafft, die erste Welle zu unterbrechen. Zu keiner Zeit war unser Gesundheitssystem so überfordert wie wir es in Nachbarländern gesehen haben. Wir sind noch mitten in der Pandemie. Es geht darum, einen neuen Alltag zu gestalten“, meinte der 39-Jährige weiter.

Update vom 26. April, 19 Uhr: Uli Hoeneß, Ehrenpräsident des FC Bayern München, hat sich in die Debatte um Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen eingeschaltet.

„Ich würde mich sehr freuen, wenn sich manche Öffnungs- und Lockerungsfanatiker, die zurzeit in den Meinungsumfragen nicht so gut abschneiden, etwas mehr zurücknehmen würden“, sagte der Fußball-Funktionär dem Fachmagazin Kicker: „Es kann nicht sein, dass für eine oder zwei Wochen mehr Spaß auch nur ein einziger Mensch mehr stirbt. Das kann keiner von uns verantworten.“

Im Zuge der Coronavirus-Pandemie in Deutschland hatte sich der 68-jährige Schwabe wiederholt zu Entwicklungen und Maßnahmen geäußert.

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Ursprung des Coronavirus? Deutscher Virologe Drosten mit neuer Theorie

Update vom 26. April, 17.20 Uhr: Während lange über die Quelle des Coronavirus Sars-CoV-2 gerätselt wurde, äußerte sich nun Christian Drosten* mit einer bislang unbekannten Theorie gegenüber der englischen Zeitung „The Guardian“. 

So glaube Drosten zwar, dass die Corona-Pandemie in China begann, andererseits gehe er nicht davon aus, „dass es auf dem Lebensmittelmarkt in Wuhan angefangen hat“. So sei es laut Drosten wahrscheinlicher, dass die Pandemie dort ihren Anfang nahm, „wo das Tier - der Zwischenwirt - gezüchtet wurde“. 

„Es gibt eine interessante Information aus der alten Sars-Literatur“, sagte Drosten und fuhr fort, „dieses Virus wurde bei Zibetkatzen, aber auch bei Marderhunden gefunden - etwas, das die Medien übersehen haben.“ Der Virologe erklärte gegenüber „The Guardian“, dass Marderhunde in China eine riesige Industrie darstellen. Sie würden auf Farmen gezüchtet und in freier Wildbahn für ihr Fell gefangen, so Drosten. Marderhunde ähneln in ihrem Aussehen den Waschbären, eine Verwandschaft besteht jedoch nicht. 

„Wenn mir jemand ein paar hunderttausend Dollar und freien Zugang nach China geben würde, um die Quelle des Virus zu finden, würde ich an Orten forschen, wo Marderhunde gezüchtet werden“, sagte Virologe Christian Drosten. Der deutsche Virologe sprach im Interview mit dem Guardian aber nicht nur über den möglichen Entstehungsort des Coronavirus, sondern auch über Morddrohungen, die er wegen seiner Rolle als einer der führenden Corona-Experten in der Bundesrepublik erhalten habe. 

Update vom 26. April, 15.49 Uhr: An der deutsch-polnischen Grenze ist es am Wochenende zu Demonstrationen wegen der Grenzschließungen im Zuge der Corona-Pandemie gekommen. Auf polnischer Seite demonstrierten in mehreren Städten hunderte Teilnehmer, wobei es sich vorwiegend um Berufspendler handelte. An der deutschen Grenzstadt Frankfurt (Oder) gingen laut Polizeiangaben rund 50 Menschen, darunter ebenfalls Berufspendler und auch Schüler, auf die Straße. Mit einem Schreiben an Polen hat sich nun auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) eingeschaltet. Er bittet Polen um Lockerungen der Grenzschließungen für Berufspendler.

Coronavirus in Deutschland: Verstoß gegen Corona-Regeln - illegal betriebenes Bordell in Köln stillgelegt 

Etwas zu locker ging im Gegensatz dazu ein 28-jähriger Mann aus Köln mit den geltenden Corona-Beschränkungen um. Er hatte in Köln in einem Mehrfamilienhaus entgegen der Corona-Schutzverordnung sechs Prostituierte arbeiten lassen. Zivilfahnder haben das illegal betriebene Bordell nun aufgespürt und stillgelegt. Die Prostituierten und ein anwesender Freier wurden ordnungsbehördlich belangt. Der Betreiber muss sich strafrechtlich verantworten, hieß es in einer Mitteilung am Sonntag. Die Polizei hatte das Bordell in einem Wohnhaus zufällig bei Ermittlungen zu einem versuchten Tötungsdelikt entdeckt. Der Vorfall ereignete sich schon am Freitag. 

Gibt es eine Maskenpflicht auch in Arztpraxen? Besonders für Patienten mit Atemwegsbeschwerden könnte das ein Problem sein. 

Update vom 26. April, 11.13 Uhr: Einem Medienbericht zufolge hat die Bundesregierung chinesische Einflussversuche auf deutsche Beamte in der Corona-Krise bestätigt. Die Regierung erklärte auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Margarete Bause, Kenntnis von Kontaktaufnahmen chinesischer Diplomaten zu deutschen Beamten zu haben, berichtete die Welt am Sonntag. Diese Kontaktversuche aus China seien erfolgt „mit dem Zweck, öffentliche positive Äußerungen über das Coronavirus-Management der Volksrepublik China zu bewirken“. 

Coronavirus in Deutschland: Auswärtiges Amt war wegen Kontaktaufnahmen aus China alarmiert

Dafür seien Beamte in Bundesministerium kontaktiert worden, was das Auswärtige Amt alarmierte. Die Regierung erklärte, den Aufforderungen zu einer betont positiven Sichtweise auf die Rolle Chinas nicht nachgekommen zu sein. „Aus Sicht der Bundesregierung spielt Transparenz eine zentrale Rolle bei der erfolgreichen Bekämpfung der Pandemie“, hieß es. Dies habe man auch gegenüber der Volksrepublik China „deutlich gemacht“. 

Dennoch würdige Berlin die Anstrengungen, die China zur Eindämmung des Virus unternommen habe. Man stehe „im Rahmen der umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen Deutschland und der Volksrepublik China zu zahlreichen Themen in engem Kontakt“ mit der Regierung in Peking. Dazu zähle auch der regelmäßige Austausch mit chinesischen Diplomaten. 

Die Deutsche Presse-Agentur veröffentlichte unterdessen am Sonntagvormittag wieder ihre aktuelle Auswertung der Corona-Zahlen der Bundesrepublik. So sind bislang in Deutschland mehr als 154.100 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Am Vortag lag dieser Wert um 10.15 Uhr noch bei mehr als 152.400 Infektionen. Den Angaben zufolge sind mindestens 5644 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte bisher bundesweit gestorben. Am Vortag waren es bis 10.15 Uhr 5461 Todesfälle. Bei ihrer Auswertung beruft sich die dpa auf die Informationen des Robert-Koch-Instituts (RKI). 

Aufgrund der derzeitigen Coronavirus-Entwicklungen erteilte Bundesaußenminister Heiko Maas den Hoffnungen vieler Deutschen auf Sommerurlaub im Ausland eine deutliche Absage. Von Vertretern der deutschen Reisebranche bekam er dafür nun ordentlich Gegenwind

Coronavirus in Deutschland: RKI schätzt Reproduktionszahl nach wie vor auf 0,9 

Laut Schätzungen des Instituts haben rund 112.000 Personen (Vergleich zum Vortag Stand 10.15 Uhr: 109.800 Personen) die Corona-Infektion überstanden. Auch hierzulande rechnen Experten allerdings mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle. Mit Datenstand 25. April schätzt das RKI die Reproduktionszahl genau wie an den Tagen zuvor auf 0,9. Das heißt, dass im Mittel fast jeder mit Sars-CoV-2 Infizierte einen weiteren Menschen ansteckt und die Zahl der Neuerkrankungen damit leicht zurückgeht. 

Update vom 26. April, 8.50 Uhr: Laut aktuellen Zahlen der Johns-Hopkins-Universität gibt es in Deutschland derzeit 156.513 Coronavirus-Infektionen. Zudem sind 5.877 Personen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. 109.800 Personen sind nach einer Infektion mit dem neuartigen Virus wieder genesen. Unterdessen hat der Vorsitzende des Verbands Leitender Kinder- und Jugendärzte Deutschlands, Wolfgang Kölfen, eine Warnung an Eltern ausgesprochen. Denn aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus bringen viele Eltern ihre Kinder nicht mehr zum Arzt, berichtet die dpa.

Coronavirus in Deutschland: Arzt warnt vor Vernachlässigung der Kinder in Corona-Zeiten

Das habe teils bedrohliche Folgen, sagte Kölfen der Rheinischen Post. So habe es schon Komplikationen bei Blinddarmentzündungen gegeben, weil Eltern zu lange gewartet hätten. Durch den Wegfall der Kitas fehle zudem ein Frühwarnsystem für Kinder aus schwierigen Verhältnissen. Nun fordert Kölfen einen Schutzschirm für Kinder. „In dem Sinne, dass man sie nicht einfach wegsperren kann ohne eine Perspektive. Das ist doch staatlich angeordnete Kindesvernachlässigung“, sagte der Experte. „Alles, was Kinder aus schwierigen Verhältnissen gesund hält, der Kontakt zu Gleichaltrigen etwa, fällt weg.“ 

Wenn ein Kind krank sei, solle es zum Arzt oder in eine Klinik gebracht werden. „Warten Sie nicht zu lange. Die Gefahr, dass ein Kind Covid-19 kriegt, ist minimal“, mahnte Kölfen. Dies gelte noch mehr für eine mögliche Ansteckung im Krankenhaus. Bei Corona-Verdacht würden Kinder in einem von den anderen Stationen abgetrennten Bereich getestet. „Die Gefahr, dass es sich bei anderen Kindern in der Klinik ansteckt, ist gleich null.“ In seiner eigenen Klinik sie die Zahl der Kinder von 80 bis 120 Patienten pro Tag auf ungefähr 30 bis 40 gesunken, sagte der Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche der Städtischen Kliniken Mönchengladbach. 

Coronavirus in Deutschland: Saarland stellt Bürgern kostenlose Schutzmasken zur Verfügung

Update vom 25. April, 16.39 Uhr: Das Saarland stellt seinen Bürgern wegen der Pflicht zur Bedeckung von Mund und Nase Schutzmasken zur Verfügung. Jeder bekomme fünf Masken, sagte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) Bild Online. Diese würden "in einem großen Kraftakt in den nächsten Tagen über die Kommunen kostenlos an die Saarländerinnen und Saarländer ausgegeben". In dem Bundesland wohnen etwa eine Million Menschen.

Vor allem in kleineren Orten sollen die Masken dem Bericht zufolge direkt nach Hause gebracht werden, unter anderem von Ortsvorstehern und Feuerwehrleuten. Anderswo, etwa in Saarbrücken, gibt es demnach zentrale Verteilstellen. Auch "Drive-in"-Optionen für Autofahrer soll es geben.

Update 9.20 Uhr: Durch die drohende Gefahr, dass die deutschen Krankenhäuser durch die Corona-Krise überlastet werden könnten, wurde der Betrieb in vielen Einrichtungen auf ein Minimum heruntergefahren. So wurden beispielsweise bei einem Großteil der Patienten planbare Eingriffe abgesagt und auf unbestimmte Zeit verschoben. Die befürchtete Überlastung des Gesundheitssystems blieb bisher aber aus, sodass Ärzte nun fordern, die Krankenhäuser wieder für alle Patienten zu öffnen. 

Coronavirus in Deutschland: Chefarzt fordert: „Öffnet die Krankenhäuser wieder für alle“

„Wir möchten den Patienten helfen. Wir stehen Gewehr bei Fuß“, sagt Dr. Thomas Löffler, der Chefarzt der Unfallchirurgie an der Klinik Weilheim, gegenüber bild.de. Auch dort wurden die planbaren Eingriffe auf ein Minimum heruntergefahren und hauptsächlich Corona-Patienten und Notfälle behandelt. „Alles wurde vorbereitet für den großen Corona-Peak, der bisher zum Glück ausblieb“, so Löffler. Aktuell werden in Weilheim aber nur noch vier Corona-Patienten behandelt. 

Deswegen fordert der Chefarzt jetzt mit Nachdruck: „Öffnet die Krankenhäuser endlich wieder für alle.“ Man müsse dafür sorgen, dass sich Patienten, die nicht an Covid-19 erkrankt sein, nicht als Patienten zweiter Klasse fühlen. Auch planbare Eingriffe könnten nicht ewig aufgeschoben werden. Wer zum Beispiel auf ein neues künstliches Gelenk wartet, leidet unter Schmerzen und wird stark in seiner Lebensqualität eingeschränkt. Das sei eine große psychische Belastung, die man den Patienten nicht ewig zumuten könnte. 

Coronavirus in Deutschland: Trump macht Merkel überraschendes Angebot

Update vom 25. April, 6.48 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat Deutschland in der Coronavirus-Krise Beatmungsgeräte angeboten. Trump sagte am Freitag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus, die USA würden unter anderem Mexiko, Honduras, und Frankreich Beatmungsgeräte schicken - und Deutschland, „sollten sie es brauchen“.

Höchst brisant ist allerdings der Zeitpunkt, den Trump wählt. Soeben erschien in den USA eine neue Studie, die zur Annahme verleitet, dass die Nutzung von Beatmungsgeräten bei der Corona-Pandemie schädlich ist und nicht nützlich. 

Laut Newsweek sind in New York fast 90 Prozent der Covid-19-Patienten zwischen 1. März und 4. April ums Leben gekommen - die künstlich beatmet wurden. Mehr dazu hier.

Coronavirus in Deutschland: Neue Zahlen veröffentlicht

Update 20.53 Uhr: In Deutschland sind bis Freitagabend mehr als 152.300 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 20.15 Uhr: Mehr als 149 900 Infektionen). Mindestens 5454 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 20.15 Uhr: 5261). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Die Reproduktionszahl lag nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Stand Donnerstag wie in den beiden Vortagen bei 0,9. Das bedeutet, dass im Mittel fast jeder Infizierte eine weitere Person ansteckt und die Zahl der Neuerkrankungen leicht zurückgeht.

Nach RKI-Schätzungen haben in Deutschland rund 106 800 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

Drosten: Hinweis auf Hintergrundimmunität gegen neues Coronavirus

Update 17.44 Uhr: Die Einführung einer Maskenpflicht in manchen Bereichen der Öffentlichkeit macht sich auch in den Suchanfragen vieler Internet-Nutzer bemerkbar. Nach einer Auswertung der Suchmaschine Google vom Freitag stieg in den vergangenen sieben Tagen die Suche nach den Begriffen „Maskenpflicht auch für Kinder“, „Mundschutz Masken Preisvergleich“ und „Müssen Verkäufer Mundschutz tragen“ in Deutschland jeweils um mehr als das 50-fache.

Zum Thema Masken suchten die Nutzer außerdem oft nach Antworten auf die Fragen „Wo kann man Masken kaufen?“ und „Wie nähe ich eine Corona-Maske?“. Viele wollten zudem mehr über die richtige Benutzung wissen. Häufige Suchanfragen der vergangenen Woche waren: „Wie setzt man eine Maske richtig auf?“, „Wie rum muss man die Maske tragen?“, „Welche Seite der Maske ist richtig?“ und „Wie lange“ und „Wie oft kann man eine FFP2-Maske tragen?“

Coronavirus: Drosten-Podcast künftig noch zweimal pro Woche

Update 17.40 Uhr: Den erfolgreichen NDR-Podcast mit dem Charité-Virologen Christian Drosten gibt es künftig noch zweimal pro Woche. Das sagte Moderatorin Korinna Hennig in der 35. Folge des „Coronavirus-Update“ vom Freitag. 

Begründet wurde die weitere Verlangsamung des Rhythmus mit dem hohen Arbeitsaufwand: Drosten sagte, zu Beginn des Formats habe er viel Grundwissen vermitteln können, inzwischen brauche er für die Besprechung neuer wissenschaftlicher Studien mehr Vorbereitungszeit. Er wolle auch ein hohes Qualitätsniveau halten. Zuletzt erschien der Podcast dreimal wöchentlich, anfangs an jedem Werktag.

Drosten: Hinweis auf Hintergrundimmunität gegen neues Coronavirus

Update 17.30 Uhr: Milde oder symptomlose Corona-Verläufe könnten nach Ansicht des Berliner Virologen Christian Drosten mit früheren Infektionen mit Erkältungs-Coronaviren zusammenhängen. Unter Berufung auf eine Studie eines Charité-Kollegen bekräftigte der Wissenschaftler am Freitag im NDR-Podcast, dass eine gewisse Hintergrundimmunität in der Bevölkerung zu bestehen scheine. Drostens Team habe an der Studie zu sogenannten T-Helferzellen mitgewirkt, die zentral für die Immunantwort seien.

Die Forscher hätten bei Untersuchungen von Abwehrzellen in Proben aus der Zeit vor der Pandemie gesehen, dass bei 34 Prozent der Patienten reaktive T-Zellen vorlagen, die bestimmte Teile des neuen Coronavirus sozusagen erkannten. Sogenannte Reaktivität sei erwartbar, wenn man die Erkrankung hinter sich habe - allerdings hätten diese Patienten keinen Kontakt mit Sars-CoV-2 gehabt, so Drosten. Dass dennoch reaktive T-Zellen vorlagen, könne an durchgemachten Infektionen mit menschlichen Erkältungs-Coronaviren liegen.

Drosten sprach von der ersten derartigen Beobachtung weltweit, er warnte aber auch vor einer Über-Interpretation der Ergebnisse. Man dürfe nun keinesfalls schließen, dass ein Drittel der Bevölkerung immun sei. Weitere Erklärungen für milde oder symptomlose Verläufe seien auch, dass die Betroffenen anfangs weniger Viren abbekommen haben oder insgesamt in besserer Verfassung sind.

2500 neue Corona-Infektionen in Deutschland

Update 17.08 Uhr: In Deutschland sind innerhalb von 24 Stunden rund 2500 neue Coronavirus-Infketionen gemeldet worden. Bis Freitagnachmittag haben sind mehr als 151.700 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 16.15 Uhr: Mehr als 149.200 Infektionen). Mindestens 5407 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 16.15 Uhr: 5179). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Bisher konnten sich Bund und Länder auf einen enorm großen Rückhalt aus der Bevölkerung stützen. Doch die Akzeptanz der strikten Coronavirus-Maßnahmen lässt langsam nach. Das ergiebt eine neue Umfrage von Ifratest dimap.

Coronavirus: Deutschland lockert die Reisebeschränkungen

Update 15.28 Uhr: Die Reisebeschränkungen in der Corona-Krise werden leicht gelockert. Familienbesuche sollen jetzt auch über Grenzen hinweg möglich bleiben. Das erklärte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Freitag in Berlin. 

In den vergangenen Wochen haben sich an den innereuropäischen Grenzen dramatische Szenen abgespielt. Familien und Paare wurden durch die raschen Grenzschließungen voneinander getrennt. Besonders schwierig ist es, wenn sie ihren Hauptwohnsitz in verschiedenen Ländern haben. Es habe in den vergangenen Wochen schwierige Einzelfälle gegeben, die sich stark auf das Familienleben ausgewirkt hätten - etwa wenn Ehegatten sich besuchen wollten oder Eltern ihr Kind, hieß es nun aus dem Bundesinnenministerium.

Die Bundespolizei habe deshalb bereits am 17. April einen Erlass erhalten, wonach es sich bei einer Reise zu Familienangehörigen um einen triftigen Einreisegrund handelt. Das gelte auch für eingetragene Lebenspartnerschaften. „Aber das ist mitnichten eine Lockerung, sondern das ist eine Klärung bestimmter Einzelfälle, um familiäre Härten zu vermeiden“, betonte der Sprecher. Der SWR hatte zunächst darüber berichtet.

In Hessen kam es unterdessen zu einem Gerichtsurteil, das die Schulpflicht von Viertklässlern kippte.

Coronavirus in Deutschland: „Familie geht vor“ - für wen die Grenzen jetzt wieder offen stehen

Auch die Pflege von Angehörigen oder die Begleitung zu Arztterminen sind nach Angaben des Innenministeriums nun als Einreisegründe festgehalten. Bei Lebenspartnerschaften, die nicht eingetragen sind, bleibt es den Beamten vor Ort überlassen, ob sie einen Übertritt gestatten oder nicht - denn hier lässt sich eine persönliche Beziehung nicht so einfach überprüfen.

„Familie geht vor - das gilt auch an der Grenze“, sagte der baden-württembergische Innenminister und CDU-Bundesvize Thomas Strobl (CDU). „Deshalb ist gut, dass grenzüberschreitende Begegnungen von Kindern, Eltern und Großeltern jetzt uneingeschränkt möglich werden.“

Coronavirus: Gibt es bald ein Medikament? Wirbel um den Hoffnungsträger Remdesivir

Update 13.57 Uhr: Mit einem Medikament gegen die Lungenkrankheit Covid-19 wäre eine erste Hürde in der Coronavirus-Pandemie genommen. Zumindest könnte die Krankheit dann effektiv bekämpft werden, anstatt, wie bisher, nur die Symptome zu behandeln. Besondere Hoffnung liegt aktuell auf dem US-Präparat

Remdesivir, das derzeit weltweit in Studien untersucht wird. Kurzfristig sorgten nun Berichte aus China für Wirbel, nach denen das Mittel keinen Erfolg brachte. 

Ein entsprechender Bericht wurde auf der Webseite der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstag veröffentlicht - kurze Zeit später aber wieder entfernt. Der US-Hersteller sowie deutsche Ärzte werfen der chinesischen Studie vor, nicht ausreichend getestet zu haben. 

Corona in Deutschland: RKI sieht vorerst keine Entspannung in den Sommer-Monaten

Update 13.35 Uhr: Laut Informationen der Robert-Koch-Insituts (RKI) bieten die warmen Sommermonate vorerst keine Erleichterung in der Coronavirus-Pandemie. Noch sei unklar, ob sich die Temperatur auf die Virusverbreitung auswirke, sagte RKI-Vize Lars Schaade am Freitag. Und selbst wenn, sei der Effekt nicht groß. Das sei auf entsprechende Fallzahlen in wärmeren Regionen zurückzuführen. Und selbst wenn, sei der Effekt nicht groß, sagte Schaade. Mit Blick auf Kapazitäten der Gesundheitsämter sagte er, Fallzahlen von wenigen Hundert pro Tag seien erforderlich, bevor man über eine weitgehende Lockerung nachdenken könne. Wenn es wieder mehr enge Kontakte gebe, drohten auch wieder mehr Ansteckungen.

Update 12.29 Uhr: Geht es nach Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD), dann ist ein vergleichbarer Maßnahmenkatalog wie in Schweden in Deutschland nicht möglich. Schweden sei kein geeignetes Vorbild, so Maas. Deutschland werde „sehr sehr vorsichtig mit den Lockerungen umgehen“, sagte Maas bei einer Video-Pressekonferenz mit der schwedischen Außenministerin Ann Linde auf die Frage, ob Berlin nun in Richtung des schwedischen Modells gehe. „Was wir vermeiden wollen, ist eine zweite Welle, die uns deutlich härter treffen wird, sowohl gesundheitlich als auch wirtschaftlich“, betonte Maas.

Linde sagte, die Regierung in Stockholm halte ungeachtet der mehr als 2000 Toten an ihrem liberalen Kurs fest. Dennoch: „Es ist ein Ammenmärchen, dass sich das Leben nicht geändert hat in Schweden“, betonte sie. Die Empfehlungen der Regierung würden von vielen Bürgern beachtet. „Deshalb werden wir unseren Weg weitergehen.“

Corona in Deutschland: RKI nennt erstmals Soll-Zahl für weitere Lockerungen

Update 11.19 Uhr: Die bisherigen Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus in Deutschland haben gute Erfolge erzielt, sagte der Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts (RKI) am Freitag. Wenige Tage nach den ersten Lockerungen werden die Reproduktionszahl werde weiter auf 0,9 geschätzt. Im Mittel stecke fast jeder Infizierte einen anderen Menschen an. Aktuell meldet das RKI 150.383 Fälle. 

Die Herausforderung sei nun, diesen Wert weiter unter eins zu halten. Je weiter der Wert sinke, desto besser. In einigen Regionen sei der Infektionswert aber über eins. Etwa, wo es große Ausbrüche in Heimen gebe. Erst wenn die Zahl der Neuinfektionen auf wenige Hundert pro Tag sinke, sei an weitere Lockerungen zu denken, so Schaade. 

Wie sich die aktuellen Lockerungen auf die Corona-Krise in Deutschland auswirkten, sei erst in zwei Wochen zu erörtern. Aufgrund der Inkubationszeit seien erst dann „positive oder negative Auswirkungen auf die Fallzahlen“ zu sehen. 

Corona in Deutschland: RKI rät zu Tests bei jeder Atemwegsinfektion

Wenn Menschen wieder mehr enge Kontakte hätten, drohten auch wieder mehr Ansteckungen, sagte Schaade. Wie schnell es gehen könne, dass die Lage nicht mehr beherrschbar ist und die Kliniken überlastet sind, habe man in anderen Ländern gesehen. 

Auch änderte das RKI seine Empfehlungen zum Vorgehen der Coronavirus-Tests: „Wir haben jetzt in dieser Woche diesen Zusatz ‚sofern ausreichend Testkapazitäten zur Verfügung stehen‘, weil das so ist nach den Zahlen, dass diese Testkapazitäten jetzt da sind, gestrichen“, sagte Schaade am Freitag. Das RKI empfehele nun dringend, „dass jeder der eine Atemwegsinfektion hat, das geht mit Halsschmerzen los und endet natürlich mit Husten oder Atemnot, Fieber, dass jeder der eine Atemwegsinfektion hat, auch getestet werden sollte.“

In China gibt es indessen neue Erkenntnisse aus der Forschung zum Übertragungsweg des Virus: Klimaanlagen sollen eine Infektion begünstigen.

Coronavirus in Deutschland: Anteckungsgefahr durch asymptomatische Krankheitsverläufe

Update 11.03 Uhr: Die Frage, wie hoch die Ansteckungsgefahr durch Kinder sei, ist noch nicht abschließend erörtert, so Schaade. Einer Studie aus Holland zufolge sei die Gefahr der Ansteckung durch Kinder nicht besonders hoch. Doch es gebe auch andere Studien. Als Grundlage habe man das Gebot der Vorsicht gewählt. 

Kinder hätten weniger Arztbesuche. Bei einfachen Erkältungssymptomen würde nicht immer gleich der Doktor aufgesucht. Auch habe bei der Empfehlung des RKI eine Rolle gespielt, dass auch asymptomatische Virusausscheider eine Rolle spielen. Auch Menschen die nicht Husten oder Niesen können das Virus verbreiten - das betrifft vor allem auch Kinder, deren Krankheitsverlauf oft unauffällig ist. Wie groß die Verbreitungsgefahr durch Kinder nun tatsächlich ist, müsse in den kommenden Wochen noch genauer untersucht werden. 

Corona in Deutschland: RKI warnt - es könnte zu einer unkontollierbaren Verbreitung kommen

Update 11 Uhr: Sollte die Zahl auf weit mehr als 2000 Neuinfektionen am Tag steigen, könnte eine unkontrollierte Verbreitung des Coronavirus in Deutschland entstehen. Das gelte es zu verhindern. 

Update 10.46 Uhr: Von einer allgemeinen Impfpflicht, wie sie etwa vom bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) vorgeschlagen wurde, halte Schaade aktuell nicht für notwendig. Schaade geht davon aus, dass die Bürger sich auch ohne Zwang impfen ließen. „Im Moment würde ich denken, dass die Akzeptanz da als sehr hoch zu erwarten ist.“

Coronavirus in Deutschland: RKI plädiert für Atemschutz bei Pflegekräften

Update 10.41 Uhr: „Die Vorstellung, dass man durch häufiges Testen sicherstellen kann, dass eine Person nicht in den folgenden Stunden und Tagen das Virus nicht ausschneiden kann, ist falsch“, sagt RKI-Vize Schaade. Deshalb sei ein Mundschutz vor allem im Bereich der Pflege unabdingbar. Denn die Infektion entwickele sich über mehrere Tage und Wochen. 

Dabei sollten vor allem die Pflegekräfte darauf achten. Denn der Mundschutz sei für Schwächere Menschen ein zusätzlicher Widerstand beim Atmen. Man solle hier auf den Fremdschutz setzen, so Schaade.

Update 10.27 Uhr: Doch die aktuellen Fallzahlen seien aktuell noch hoch, so Schaade. „2000 Fälle pro Tag sind noch sehr viel.“ Die Fallzahlen müssten auf wenige hundert pro Tag sinken, dann könne man über weitere Lockerungen nachdenken. „Nach zwei Wochen sehen wir frühestens positive oder negative Auswirkungen auf die Fallzahlen.“

Mit den Schulöffnungen müsse es nicht automatisch zu einem sprunghaften Anstieg der Coronavirus-Infektionen kommen, sagt RKI-Vize Schaade am Freitag. Mit entsprechenden Hygienemaßnahmen könne einer solchen Entwicklung entgegengewirkt werden. Da bliebe nur abzuwarten, wie sich die Fallzahlen in Schulen und im Umfeld von Schülern entwickelten. 

Coronavirus: RKI-Presse-Briefing jetzt live - keine Übersterblichkeit in Deutschland 

Update 10.15 Uhr: Die Übersterblichkeit infolge des Coronavirus sei in erster Linie bei Menschen über 60, an manchen Orten über 65-Jährigen zu verzeichnen, sagt RKI-Vize Lars Schaade. In Deutschland gebe es  bisher keine landesweite Übersterblichkeit. Lokal aber doch. Eine solche könne bisher in Hessen und in Berlin verzeichnet werden. 

Doch, dass es in Deutschland bisher nicht zu einer hohen Übersterblichkeit gekommen sei, sei nun die Folge der frühen Erkennung der Infektionsfälle in Deutschland. Das habe „maßgeblich dazu beigetragen, dass es keine massiven Todeszahlen gibt“, so Schaade. Deshalb und auch wegen der Maßnahmen könnte Deutschland diese Erfolge verzeichnen. „Es ist paradox“, so Schaade. Denn durch den Erfolg der Maßnahmen, würden sie nun in Frage gestellt.

Die Diskussion um die Lockerungen dürfe nun nicht zu einem Erdrutsch an weiteren Lockerungen führen, so Schaade. „Wenn es wieder zu engeren Kontakten kommt, dann auch zu mehr Fallzahlen.“

Deshalb mahnt der RKI-Vize: „Halten Sie sich weiterhin an die Maßnahmen. Helfen Sie dabei, das Virus in Schach zu halten.“

Coronavirus: Nach Lockerung der Maßnahmen - RKI-Presse-Briefing jetzt live

Update 10.02 Uhr: Professor Lars Schaade, Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts, hält am Freitag das Presse-Briefing. Aktuell liege die Zahl der Infektionen in Detuschland bei mehr als 150.000. 

Aktuell vergleiche eine Studie die Todeszahlen infolgen der Coronavirus-Pandemie in Europa. Die Frage: Wie viele Menschen sterben aktuell mehr, als in Zeiten ohne die Coronavirus-Pandemie? Bei den Zahlen der Übersterblichkeit in Europa sehe man, dass etwa in Italien, Frankreich und Spanien eine Übersterblichkeit zu verzeichnen sei. „Die Linie der Sterblichkeit geht in diesen Ländern aktuell steil nach oben“, sagt Schaade. Bei einigen Ländern sei diese bereits im März zu verzeichnen gewesen. 

Coronavirus: Nach Lockerung der Maßnahmen - RKI-Presse-Briefing jetzt live

Update, 9.37 Uhr: Rund fünf Tage gelten nun die ersten Lockerungen in der Coronavirus-Krise in Deutschland. Ab Montag, 3. Mai, soll es sogar noch einen Schritt weiter gehen und Schulen sukzessive wieder geöffnet werden. Auch deshalb wird das Presse-Briefing des Robert-Koch-Instituts an diesem Freitag mit besonderer Spannung erwartet.

Fraglich bleibt, wie gut die Öffnungen zu diesem Zeitpunkt eingeschätzt werden können. Die Zahl der Neuinfektionen ist erst 14 Tage nach einer Infektion berechenbar. Erste Zahlen nach der Lockerung lassen folglich noch auf sich warten. 

Update vom 24. April: Nach den ersten Lockerungen der Alltagsbeschränkungen in der Corona-Krise weist Gesundheitsminister Jens Spahn auf weiter lauernde Risiken hin. Nach wie vor herrsche eine „ungewisse und unsichere Lage“, auch wenn die Dynamik der Infektionen hierzulande gebremst worden sei, sagte der CDU-Politiker am Freitag im ZDF-„Morgenmagazin“.

Einer der wichtigsten Schlüssel auf dem Weg in einen „neuen Alltag“ sei nun die geplante Smartphone-Warn-App zur Nachverfolgung möglicher Ansteckungsketten. Dabei werde digital nachvollzogen, was heute schon analog die Gesundheitsämter auf Basis geltenden Rechts machten. Daher werbe er in der Diskussion über den Datenschutz und die Datensicherheit für einen „pragmatischen Ansatz“.

Coronavirus: Nach Lockerung der Maßnahmen - Zahl der Infizierten steigt erneut deutlich an 

Update vom 23. April, 21.56 Uhr: Nach einer Auswertung der Angaben der Bundesländer von „ntv“ haben sich in Deutschland bisher 150.012 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Im Vergleich zu gestern sind demnach 2504 Neuinfektionen dazu gekommen. Im Moment sind damit 47.463 Menschen infiziert und etwa doppelt so viele (97.280) genesen. Die Anzahl der Toten steigt um 251 auf insgesamt 5269. Bayern verzeichnet mit 39.820 die meisten Fälle, gefolgt von NRW mit 30.598 und Baden-Württemberg mit 29.912.

Friseurin bedient Kunden trotz Corona-Verbots in Baucontainer

Update vom 23. April, 17.42 Uhr: Eine Friseurin hat in Niedersachsen trotz Verbots wegen der Corona-Krise Kunden in einem Baucontainer bedient. Nach einem Zeugenhinweis stießen Polizeibeamte am Mittwoch auf zwei mutmaßliche Kunden in dem Container, der komplett mit Waschbecken, Toilette, Spiegel, Trockenhaube, Kundenkartei und weiterem Salonzubehör ausgestattet war, wie die Polizei Cuxhaven am Donnerstag mitteilte.

Die Friseurin aus der Samtgemeinde Land Hadeln muss nun mit einem hohen Bußgeld rechnen, weil sie gegen die niedersächsische Verordnung zum Schutz vor Neuinfektionen mit dem Coronavirus verstieß. Gegen die mutmaßliche Kundschaft wurden ebenfalls Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.

Pietro Lombardi und Roland Kaiser verschieben Tourneen wegen Coronavirus

Update vom 23. April, 15.49 Uhr: 

Für die Fans von Popsänger Pietro Lombardi sowie der Schlagerstars Roland Kaiser und Howard Carpendale heißt es warten: Die drei Künstler verschieben ihre Tourneen wegen der Corona-Krise.

Lombardis Management teilte am Donnerstag mit, der Sänger habe sich für einen „Sicherheitsabstand“ von einem Jahr entschieden, damit die Konzerte dann auch wirklich stattfinden können. Statt nächsten Monat startet die Tournee des 27-Jährigen nun am 15. Mai 2021 in Hamburg. Die bereits verkauften 50 000 Tickets bleiben weiterhin gültig. Der Gewinner der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ von 2011 will insgesamt 18 Konzerte in deutschen Städten sowie in Zürich, Wien und Luxemburg spielen.

Schlagersänger Roland Kaiser hatte 13 Konzerte seiner Frühjahrstournee „Alles für Dich“ schon einmal verschieben müssen. Nun legt sich der 67-Jährige auf März und April 2021 fest. Howard Carpendale kann die für den Zeitraum 29. April bis 10. Mai 2020 geplanten Konzerte der Tour „Die Show meines Lebens“ wegen der Corona-Einschränkungen ebenfalls nicht absolvieren.

Studie: Coronavirus tritt wahrscheinlich durch die Nase in den Körper

Update vom 23. April, 15.49 Uhr:

Spezielle Zellen in der Nase sind einer Studie zufolge die wahrscheinlichsten Eintrittspforten für das neue Coronavirus. Mehrere Forscherteams hatten Zellen aus Lunge, Nase, Auge, Darm, Herz, Niere und Leber untersucht, wie das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin am Donnerstag berichtete. Sie wollten herausfinden, welche Zellen die beiden wichtigsten Eintrittsproteine ACE2 und TMPRSS2 enthalten, die das Virus für die Infektion nutzt. „Wir haben dann gezeigt, dass von allen Zellen die schleimproduzierenden Becherzellen und Flimmerzellen in der Nase die höchsten Konzentrationen dieser beiden Proteine aufweisen“, erklärte Hauptautor Waradon Sungnak vom Wellcome Sanger Institute. „Das macht diese Zellen zum wahrscheinlichsten Erstinfektionsweg für das Virus.“

Die beiden wichtigsten Eintrittsproteine seien auch in Hornhaut-Zellen des Auges und in der Darmschleimhaut zu finden, berichtete das Max-Delbrück-Centrum weiter. Das deute auf einen weiteren möglichen Infektionsweg über das Auge beziehungsweise die Tränendrüsen hin. Es gebe demnach auch ein Potenzial für eine Übertragung über Fäkalien und die Aufnahme durch den Mund, schreibt des MDC eher vorsichtig. Ihr Ergebnis haben die Forscherteams im Fachjournal „Nature Medicine“ veröffentlicht.

Update: vom 23. April, 13.28 Uhr: Berlin öffnet ab dem 30. April alle Spielplätze, berichtet der Tagesspiegel. Auf den wieder geöffneten Spielplätzen gelten allerdings die Abstands- und Hygieneregeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie.

Coronavirus in Deutschland: 147.500 Corona-Infizierte

Update vom 23. April, 11.26 Uhr: In Deutschland sind bis Donnerstagvormittag mehr als 147.500 Coronavirus-Infektionen registriert worden (Vortag Stand 10.15 Uhr: mehr als 144.800 Infektionen). Das hat eine Auswertung der Nachrichtenagentur dpa ergeben. Mindestens 5023 Menschen, die sich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt haben sind diesen Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 10.15 Uhr: 4745). 

Bei einer Coronavirus-Infektion galten Raucher bislang als besonders gefährdet. Forscher haben nun möglicherweise eine schützende Wirkung von Nikotin entdeckt.   

Erste Stadt in Deutschland erklärt sich für Corona-frei

Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen erklärt seine Stadt als vermutlich erste Großstadt in Deutschland für Corona-frei. „Der letzte zurzeit an COVID-19 erkrankte Rostocker konnte jetzt aus der Quarantäne entlassen werden“, erklärte Madsen am Donnerstag. Die von der Stadtverwaltung frühzeitig ergriffenen Maßnahmen hätten „vollen Erfolg“ gehabt. Zudem hätten sich die Rostockererinnen und Rostocker „unglaublich vorbildlich verhalten“, fügte der Oberbürgermeister hinzu.

Rostock hat knapp 210.000 Einwohner. In den vergangenen Wochen wurden in der Stadt vom Landesgesundheitsamt insgesamt 75 Corona-Fälle registriert. Mit 657 Fällen hat Mecklenburg-Vorpommern bundesweit die geringste Anzahl von Infektionen pro 100.000 Einwohnern.

Weltärztepräsident findet deutsche Maßnahme „lächerlich“

Update vom 23. April, 7.26 Uhr: Der Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat die ab kommender Woche in ganz Deutschland geltende Maskenpflicht scharf kritisiert. Zwar trage er selber „aus Höflichkeit und Solidarität“ eine Maske, halte jedoch eine gesetzliche Pflicht für „falsch“, sagte Montgomery der Düsseldorfer Rheinischen Post. Seine Begründung: Wer eine Maske trage, werde durch ein trügerisches Sicherheitsgefühl dazu verleitet, den „allein entscheidenden Mindestabstand“ zu vergessen

Zudem könnten die Masken bei unsachgemäßem Gebrauch gefährlich werden, warnte Montgomery. Im Stoff konzentriere sich das Virus, beim Abnehmen werde die Gesichtshaut berührt, schneller sei eine Infektion kaum möglich. Aus Sicht des Weltärztepräsidents sollte es eine gesetzliche Maskenpflicht nur für echte Schutzmasken geben - eine Pflicht für Schals und Tücher sei „lächerlich“. Zugleich verwies er aber darauf, dass man derzeit noch alle „echt wirksamen Masken“ für das medizinische Personal, Pflegende und Gefährdete brauche.

Inzwischen wollen viele Supermärkte in Deutschland die Schutzmasken in ihr Sortiment aufnehmen.

Corona in Deutschland: Zahl der Neuinfektionen steigt sprunghaft an

Update vom 22. April, 23.16 Uhr: Nun ist sie in allen Bundesländern beschlossene Sache. Die Maskenpflicht wird kommen. Wir geben einen Überblick über die Lage in den einzelnen Bundesländern. Die Regelungen sind nicht überall gleich. Alle Informationen über die Maskenpflicht in NRW* und in Baden-Württemberg*.

Update vom 22. April, 21.15 Uhr: Die Zahl der Corona*-bedingten Todesfälle in Deutschland steigt weiterhin, bislang starben der Deutschen Presse-Agentur zufolge 5018 Menschen. Laut der Statistik der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore sollen es sogar 5.185 Todesfälle sein. Die Zahl der registrierten Infektionen stieg um 2749 auf 147.508 an, was die 1609 Neuinfektionen vom Vortag in den Schatten stellte. Die Zahl der Todesopfer soll sich laut n-tv um weitere 280 Personen in Deutschland erhöht haben. 

Coronavirus in Deutschland: Zahl der Genesenen bald sechsstellig

Die Johns-Hopkins-Universität geht aktuell von 99.400 genesenen Coronavirus-Patienten aus. Die Zahl der aktuell infizierten Personen soll sich der DPA zufolge auf 48.863 belaufen. Allerdings hatte das Bundesland Berlin technische Probleme bei der Datenübertragung, weshalb die Daten unvollständig seien. Die Behörde meldete demnach 14 neue Infektionen, keinen Toten und keinen Genesenen. Zudem variiert die Uhrzeit, wann ein neuer Tagesstand gemeldet wird, zwischen den Bundesländern.

Auf 100.000 Einwohner verzeichnet das flächenmäßig größte Bundesland Bayern mit einem Wert von 299,7 Infektionen den höchsten Wert, der Bundesschnitt beträgt 177,3. Die Anzahl der bisher durchgeführten Tests pro 100.000 Einwohner in den Bundesländern ist jedoch unterschiedlich hoch.

Update vom 22. April, 18.55 Uhr: Kürzlich wurde bundesweit die Öffnung von Geschäften mit einer Fläche unter 800 Quadratmeter erlaubt, was bei vielen Ladenbetreibern für Verwirrung und Unverständnis gesorgt haben dürfte. Ein Hamburger Gericht kippte das Gesetz nun für die Hansestadt. 

Coronavirus in Deutschland: Hamburger Gericht kippt 800-Quadratmeter-Regel

Die Schließung der Läden mit mehr als 800 Quadratmetern Verkaufsraum, die der Senat aufrecht erhielt, wurde vom Verwaltungsgericht Hamburg für unzulässig erklärt. Das Gericht gab einem Eilantrag eines Hamburger Sportgeschäfts mit diesem Beschluss statt, wie ein Sprecher mitteilte. Der Senat will die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie* jedoch durchsetzen und soll bereits Beschwerde gegen die Entscheidung beim Hamburger Oberverwaltungsgericht eingereicht haben. Zudem beantragte er, dass die Regeln bis zu einer Entscheidung bestehen bleiben sollten.

Die seit vergangenem Montag in Kraft getretenen Lockerungen bei den Ladenöffnungen verstoße laut des Verwaltungsgerichts gegen das Recht der Berufsfreiheit. Eine Unterscheidung zwischen Geschäften mit einer Verkaufsfläche unter 800 Quadratmetern, die nun öffnen dürfen, und größeren, die nur mit reduzierter Fläche öffnen dürfen, sei „nicht geeignet, dem mit der Rechtsverordnung verfolgten Zweck des Infektionsschutzes zu dienen“, so das Gericht. Der Schutz in großen Geschäften sei „ebenso gut wie oder sogar besser als in kleineren Einrichtungen“. 

Derweil warnte Virologe Prof. Drosten die Bevölkerung davor, den Vorsprung im Rennen gegen die Pandemie zu verspielen.

Coronavirus in Deutschland: Spahn verteidigt Kontaktbeschränkungen

Update vom 22. April, 15.20 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat um Verständnis für schwierige politische Entscheidungen in der Corona-Krise* geworben. Am Mittwoch sagte er im Bundestag, „dass wir miteinander wahrscheinlich viel werden verzeihen müssen in ein paar Monaten“. Noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik hätten in so kurzer Zeit unter solchen Umständen und Unwägbarkeiten so tiefgreifende Entscheidungen getroffen werden müssen. 

Neben der Politik werde auch für die Gesellschaft und die Wissenschaft eine Phase kommen, in der man feststelle, dass man vielleicht an der einen oder anderen Stelle falsch gelegen habe oder etwas korrigieren müsse. Dies finde er in einer Zeit wie dieser „vergleichsweise normal“.

Spahn verteidigte zugleich die weitreichenden Kontaktbeschränkungen im Kampf gegen die Epidemie und wies Vergleiche etwa mit der Grippe zurück. „Ich habe noch keine Grippe gesehen, die zu Massengräbern in New York geführt hat.“

In einer weiteren Branche in Deutschland gibt es unterdessen Corona-Lockerungen.

Coronavirus in Deutschland: Restliche Bundesländer knicken ein - jetzt kommt die Maskenpflicht überall

Update vom 22. April, 14.33 Uhr: In Deutschland soll es nun bundesweit eine Maskenpflicht zur Eindämmung des Coronavirus geben. Am Mittwoch kündigte auch Bremen als letztes Bundesland eine Plicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes an: Sie solle am Freitag beschlossen werden und ab Montag für den Nahverkehr und das Einkaufen gelten, teilte ein Sprecher der Landesregierung mit.

Update vom 22. April, 13.50 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich am frühen Mittwochnachmittag zu der Genehmigung einer ersten klinischen Prüfung mit einem möglichen Covid-19-Impfstoff in Deutschland geäußert. Er bezeichnete diese Entwicklung als „gutes Signal“. Wirkungen und Nebenwirkungen müssten allerdings noch getestet werden. 

Update vom 22. April, 12.21 Uhr: Wie nun bekannt wurde, führt auch das Bundesland Nordrhein-Westfalen eine Maskenpflicht ein. Und auch Saarland, Niedersachsen, Brandenburg und Rheinland-Pfalz wollen diese Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Ausbreitung beschließen. Damit tritt nun in fast allen 16 Bundesländern in den nächsten Tagen eine Maskenpflicht in Kraft. 

In Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und im Saarland soll die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandel ab kommenden Montag gelten. Das teilten die Regierungssprecher am Mittwoch in einer Erklärung mit. In einzelnen Städten wie Jena und oder auch im oberbayerischen Rosenheim gilt sie bereits. Landesweit wird die Maskenpflicht in Bayern ab kommenden Montag gelten. Das einzige Bundesland, das die Pflicht zur Bedeckung von Mund und Nase in bestimmten öffentlichen Bereichen bislang noch nicht offiziell angeordnet hat, ist der Stadtstaat Bremen

Coronavirus in Deutschland: Paul-Ehrlich-Institut genehmigt erstmals klinische Impfstoff-Testung an Menschen

Erstmeldung vom 22. April:

Berlin - Erstmals hat das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) nun in Deutschland eine Zulassung für die klinische Prüfung eines Impfstoff-Kandidaten gegen Corona erteilt. Wie das Bundesinstitut für Impfstoffe* und biomedizinische Arzneimittel am Mittwoch mitteilte, erhält das Mainzer Unternehmen Biontech die Genehmigung, seinen Wirkstoff an gesunden Freiwilligen zu testen

Coronavirus: In Deutschland startet klinische Prüfung eines Impfstoff-Kandidaten mit rund 200 Testpersonen

Dem Unternehmen zufolge soll es Tests an rund 200 Personen geben. „Die Erprobung von Impfstoffkandidaten am Menschen ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu sicheren und wirksamen Impfstoffen gegen Covid-19 für die Bevölkerung in Deutschland und darüber hinaus“, teilte das PEI mit. Die Genehmigung sei nun das Ergebnis einer sorgfältigen Bewertung des potenziellen Nutzen-Risiko-Profils des Impfstoff-Kandidaten. 

Bei der Entwicklung des Impfstoffs kooperiert Biontech mit dem Pharmaunternehmen Pfizer. Unter anderem soll in der klinischen Studie der Phase I/II grundlegend die Sicherheit und Verträglichkeit des Impfstoff-Kandidaten geprüft werden. Phase I/II bezieht sich dabei auf die Schritte, in denen eine klinische Prüfung standardmäßig abläuft. Zunächst gibt es sogenannte präklinische Studien mit Zell- und Tierversuchen, in Phase I beginnt die klinische Prüfung mit wenigen gesunden Freiwilligen und in Phase II wird meist an einigen Hundert Menschen untersucht, ob der Testkandidat wirkt. Phase I und II können auch kombiniert werden, wie es in der nun startenden klinischen Prüfung geschieht. 

In der dritten Phase der Prüfung werden Tausende Menschen einbezogen. Die Ergebnisse dieser Prüfungsphase sind für die Anträge auf Zulassung eines Impfstoffs von entscheidender Bedeutung. Phase-IV-Studien erfolgen dann erst nach der Zulassung. Sie dienen beispielsweise dazu, seltene Nebenwirkungen zu erkennen oder spezielle Fragestellungen an bestimmten Patientengruppen zu untersuchen. 

Der von Biontech entwickelte Wirkstoff gehört zur Gruppe der genbasierten Impfstoffe. Sie enthalten genetische Informationen des Erregers. Daraus werden im Körper Proteine hergestellt, gegen die das Immunsystem Abwehrstoffe bildet. Das soll ihn vor einer Ansteckung mit dem Virus* schützen. 

Coronavirus in Deutschland: Biontech arbeitete bislang an Immuntherapien gegen Krebs

Bisher arbeitete Biontech vorrangig an der Entwicklung von Immuntherapien gegen Krebs. Seit dem Ausbruch der Covid-19-Epidemie sind laut Angaben des Verbands forschender Arzneimittelhersteller mindestens 80 Impfstoffprojekte angelaufen, demnach werden vier Wirkstoffe bereits in klinischen Studien in China und den USA getestet. 

In Deutschland sollen nach Angaben von PEI-Präsident Klaus Cichutek in diesem Jahr voraussichtlich insgesamt vier klinische Studien mit einem Impfstoffkandidaten starten. Cichutek hält es jedoch für unwahrscheinlich, dass noch in diesem Jahr ein erster zugelassender Impfstoff für die allgemeine Bevölkerung bereit steht. Auch das RKI hat Mitte April Hoffnungen auf einen baldigen Impfstoff gebremst - und einen realistischen Zeitpunkt für die Verfügbarkeit eines Wirkstoffs genannt

Die Johns Hopkins Universität registriert unterdessen in Deutschland am Mittwochmittag 148.453 Corona-Infizierte und 5086 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Demnach sind außerdem 99.400 Personen nach einer Corona-Infektion wieder genesen

Die Maskenpflicht soll die Ausbreitung vor Corona eindämmen. Es gibt jedoch auch mangelhafte Schutzmasken. Vor zahlreichen Modellen aus China wird gewarnt.

Auch Bayern führt die Maskenpflicht ein - derweil äußert sich Markus Söder zu weiteren Lockerungen. Der CSU-Chef spricht auch über den Fahrplan der Wirtschaft und den Bußgeldkatalog bei Verstößen gegen die Mundschutz-Verordnung.

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

dpa

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